Zwei Sachen helfen mir:
Zum einen das jahrelange Hundesitting. Da habe ich gelernt: irgendwas ist immer und kein Hund ist perfekt.
Sagt ein Besitzer zB: jagt einfach alles was nicht bei 3 auf dem Baum ist, das ist sooo anstrengend! Kann ich sagen: ja, aber schau mal, er bleibt so gut alleine, er ist so freundlich zu anderen Hunden und Menschen, usw usf, das klappt doch alles schon richtig toll!
Der nächste sagt dann: er kann überhaupt nicht alleine bleiben und bei allen anderen klappt das so gut! Dann sage ich: ja, aber grade hast du ihn aus vollem Lauf von einem wegrennenden Kaninchen abgerufen und er ist gekommen, obwohl er grade mitten in der Pubertät steckt. KRASS!! Das ist MEGA!
So ist das irgendwie bei jedem Hund: irgendwas ist immer, grade wenn sie noch jung sind oder noch nicht so lange bei einem.
So mache ich das bei meinem eigenen jetzt auch: ich freue mich immer wenn ich mich über etwas ärgere, auch aktiv über etwas was schon gut klappt.
Und zweitens: es ist auch Einstellungssache. Meiner zB durfte beim Vorbesitzer immer zu den Hunden hinrennen, das war dort im Gassigebiet recht entspannt. Wenn sie das mal nicht durften, wurde ein älterer Hund abgerufen und er ist mitgeflitzt.
Hier darf er nicht zu jedem Hund, im Gegenteil, zu den meisten darf er nicht. Das findet er doof und ungerecht und anfangs sprang er dann laut bellend in mein Gesicht, und zwar schon bei Hundesichtung quasi am Horizont. Klar geht man dann nicht gerne in Gebieten, in denen viele Hunde unterwegs sind.
Ich hab dann einfach beschlossen, mich über jeden Hund zu freuen der kommt, denn dann kann man jedes Mal ein bisschen trainieren. Hat dazu geführt, dass ich bei jedem Hund ganz begeistert zu Blue sage: oh, ein kleiner Hund! 
Damit geht er schon mit einem ganz anderen Gefühl in die Situation, und er weiß: ich sehe den auch, nicht nur er. Ich bin emotional dann ganz anders, wenn er bellt oder hochspringt, als wenn ich von vornherein denke: oh nein ein Hund, gleich gehts wieder los
. Ich habe ein ganz anderes Standing. Bleibe viel ruhiger und gelassener und freue mich über die Gesamtsituation, das merkt der Hund ja. Ich freue mich natürlich nicht, wenn er bellt und springt, aber ich kann ihm viel ruhiger vermitteln, dass er das nicht soll.
Inzwischen kommen wir so schon relativ gesittet an Hunden vorbei, manchmal sogar ohne Bellen, und manchmal bellt er 1-2 mal kurz statt ne Minute am Stück. Und ich gehe wieder gerne hier im Park vor der Haustür, weil ich mich über die vielen Trainingsgelegenheiten aktiv freue 😊