Unser Kerlchen ist ja seit Januar da und hat anfangs schlecht gefressen. Seit er Fleisch mit selbst Gekochtem bekommt, ist er aber richtig heiß drauf und probiert auch grade aus, ob es mit nerven oder bellen nicht schneller geht.
Wir machen es jetzt so, das klappt grade gut:
1. das Essen wird nicht fertig gemacht und sofort hingestellt. Stattdessen mache ich es fertig, lasse es stehen, und irgendwann später wenn Herr Hund ruhig irgendwo rumliegt wird das Essen ganz entspannt hingestellt, ohne Tam Tam. Manchmal wird auch zwischendurch nochmal im Essen gerührt und Geräusche gemacht, ohne dass es hingestellt wird. Einfach, damit die Geräusche und Abläufe ihn nicht mehr so triggern und hochfahren. Das scheint ihm zu helfen.
2. Essen gibt es zu unterschiedlichen Zeiten.
3. Essen gibt es, kurz bevor wir weggehen (das hilft beim Alleine bleiben). Er kann aber schon ein paar Stunden alleine bleiben, da seid ihr ja noch nicht, aber du könntest das Essen hinstellen und dann aufs Klo gehen. Dann ist er „allein“, hat aber etwas zu tun in der Zeit.
4. wenn irgendeine Form von unhöflichem oder forderndem Verhalten (Fiepen, Bellen, Anstarren, Rumhopsen, nerven, unruhig hin und her laufen) bei der Essenszubereitung stattfindet, wird er sofort in den Nebenraum geschickt. Dann hat er halt das Privileg verloren, beim Essen machen zuzugucken. Der Nebenraum ist offen, und manchmal versucht er noch zurück zu schleichen, dann wird er wieder weggeschickt. Anfangs wurde er auch mal 20x hintereinander weggeschickt, ganz emotionslos ohne genervt zu sein oder sich auf eine Art Kampf mit dem Hund einzulassen. Einfach stoisch immer wieder wegschicken, irgendwann bleibt er dann dort weil er merkt: mist, die meint das echt ernst. Das Wegschicken geht gut mit Body Block, guck dir dazu gerne mal die Folgen von „it‘s me or the dog“ von Victoria Stilwell auf Youtube an. Sie erklärt Körpersprache richtig gut. Ist aber auf Englisch.
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An dieser Stelle kann man das Body Blocking gut sehen (wie die Frau die Hunde mithilfe ihrer Körperhaltung zurckschickt), und dass der kleine Hund ein paar Versuche braucht um sich dran zu halten.
Und noch ein Beispiel:
Und insgesamt könnte dieses hier passen, der kleine Luca ist auch so einer der sich viel rausnimmt und genau weiß, was er will und wann genau das dann bitte passieren soll^^:
Knurren auf dem Sofa hat unserer anfangs auch gemacht, wenn man sich unter/neben ihm bewegt hat. Das fand er doof. Dann ist er vom Sofa geflogen und durfte sich woanders einen Liegeplatz suchen. Wir warnen ihn jetzt auch vor wenn er schläft und wir uns bewegen, das klappt gut.
Stalken und anstarren würde ich auch unterbinden. Den Hund dann einfach wegschicken. Türgitter (wir haben Welpengitter, 8 Teile die man einzeln oder zusammen benutzen kann), sodass der Hund direkt neben uns im Nachbarraum sein kann. Er sieht und hört uns, aber hat keinen direkten Zugriff. Hat unserem beim Alleine bleiben lernen geholfen.
Wenn er dann im Nachbarraum stand und uns durch das Gitter angestarrt hat, gab es immer ein kurzes „Nö“ oder „mh-mh“, was man halt so als Nein-Geräusch benutzt und die Tür ging ein Stückchen zu, sodass er uns dann nach einer Weile Tür stückchenweise zumachen halt noch hören, aber nicht mehr sehen konnte. War wieder Ruhe eingekehrt und der Hund lag oder saß entspannt rum (ich konnte ihn über die Kamera sehen), ging die Tür wieder bisschen auf und er konnte uns wieder sehen, war aber durch das Gitter immer noch im Nebenraum. Hat ein paar Wochen gedauert, aber jetzt brauchen wir das nicht mehr und er schläft auch freiwillig gerne mal im Nebenraum, wenn wir zB Fernsehen und ihm das zu laut ist.