Beiträge von spanielforlove

    Unser Großpudel kam mit 8 Monaten zu uns. Schon mit 7 Monaten ist er anderen Hunden mit Jagdlaut hinterhergeflitzt (beim Kennenlernen haben wir das miterlebt), daher war Jagdtrieb quasi vorprogrammiert.

    Bei uns ist er am Anfang die ersten 8 Monate ausschließlich an der Schlepp oder Flexi gelaufen. Ich habe eine 33m lange Schleppleine besorgt, damit er mal ordentlich die Beine strecken kann. Das Ende davon habe ich immer festgehalten.

    Geübt haben wir an einer 8m Flexi-Leine. Wir sind extra zum Deich gefahren, auf dem die Kaninchen wohnen und in den Park gegangen, wegen der Enten.


    Anfangs hin er bellend in der Leine, weil die Kaninchen in 300-500m Entfernung als kleine Pünktchen irgendwo auf der Wiese rumgehoppelt sind.
    Wir standen also auf dem Deich und haben geguckt Hat er gebellt, sind wir ein Stückchen weiter weg gegangen. War er einigermaßen ruhig, sind wir ein, zwei Schritte näher ran.
    Das so lange (über ein paar Wochen), bis wir am Zaun zur Wiese stehen konnten. Die Kaninchen sind dann in ca. 50 m Entfernung rumgehoppelt und er hat im Gras gesessen und geguckt. (es sind wilde Kaninchen, die hätten jederzeit gehen können wenn sie wollten. Hat die nicht gestört).

    Gleichzeitig haben wir am Deich Kaninchenspuren gesucht. Das war einfach, er hat die gut angezeigt. Dann musste er immer sitzen, kurzen Trick machen (zB mich angucken, Pfötchen, irgendwas was der Hund gut kann). Dann gab Freigabe und die Spur durfte ein Stück weiter verfolgt werden. Dann wieder absitzen, Trick usw.

    Ziel des Ganzen: er behält den Kopf angeschaltet, und geht nicht kopflos dem Instinkt nach. Er will der Spur folgen, der einzige Weg zum Erfolg ist es, mit mir zusammen zu arbeiten.

    Inzwischen zeigt er Spuren nur noch an, und wir freuen uns zusammen und rennen ein Stück.

    Mit den Enten haben wir es ähnlich gemacht, aber weil wir sehr viele Enten auf unserer Gassistrecke haben, habe ich zusätzlich das Anzeigen von Enten gelobt und geübt. Inzwischen (1,5 Jahre später) zeigt er Vögel an indem er stocksteif stehen bleibt und mit der Nase zum Vogel zeigt. Manchmal hebt er sogar das Vorderbein wie ein Setter, das ist immer besonders schön!

    Dann wird er gelobt und manchmal belohnt, läuft stolz wie Oskar weiter und guckt ganz zufrieden. Er weiß, das ist sein Job und er macht das sehr gut (meistens, manchmal wenn ich unaufmerksam bin rasselt er mir doch noch in die Leine).

    Ist ein langer Prozess, aber machbar.

    Ich kann nur empfehlen, ggf ein eingezäuntes Gebiet zu finden wo man mal die Beine richtig strecken kann ohne Gefahr für andere Tiere.

    Ansonsten immer Leine dran. Im schlimmsten Fall sitzt der Jäger grade da und erschießt den jagenden Hund (völlig zurecht, aber dann wars das mit dem Hund).

    Viel Erfolg euch! Ich finde Jagdtrieb macht Spaß zu trainieren. Man hat immer einen Hund, der aufmerksam durch die Gegend läuft, dir viele spannende Tiere und Fährten in der Natur anzeigt und dich immer zwingt, aus dem Alltagsstress raus in die Hundewelt abzutauchen. Das tut jeden Tag richtig gut (und ist am Anfang wahnsinnig anstrengend, aber es lohnt sich!)

    Und anschließend auch die Frage, wo löst er sich momentan?

    Hat er eine Hundetoilette oder Ähnliches, wenn er nicht raus kann?

    Wir hatten am Anfang als Hundetoilette eine von diesen flachen Ikea Boxen, weil er die beim Züchter auch schon hatte (er war da 8 Monate alt). Hat er bei uns nicht angenommen, aber die sind günstig und kann man mit Sand oder Gras füllen (was auch immer er am ehesten aus dem Shelter kennt), dass er sich lösen kann.

    Dann habt ihr mehr Zeit zur Eingewöhnung.

    Bei Blue hat es geholfen, das Futter umzustellen.

    Er bekommt jetzt an den meisten Tagen vegan (Greta und/oder Pauline), und an 2-3 Tagen in der Woche Fleisch.

    Geht das Fleisch hoch, pöbelt er draußen ziemlich direkt wieder viel mehr rum. Geht wieder mehr Wild nach statt es anzuzeigen etc, also wird auch wieder kopfloser und reaktiver.

    Mit dem begaben Futter ist er aktiv, gut drauf und hat sich viel mehr im Griff.

    Das „Suchen nach Reizen“ um sich dann daran abzureagieren macht er eher, wenn er Schmerzen hat (zB letztes Jahr während der Anaplasmose). Das könnte man auch noch abklären lassen, zB einmal den Entzündungswert checken lassen. Das haben sie bei uns immer als erstes gemacht in der Klinik.

    Ich finde

    Ich möchte sie zurückgeben, aber der Züchter weigert sich mir das Geld zurückzugeben. Deshalb weiß ich nicht was ich jetzt tun soll. Findet ihr das normal?

    Ja, das finde ich normal. Sie war ja nun einen Monat lang bei dir, und hat einiges erlebt und anderes nicht erlebt. Und er hat sich gestern zwei Stunden Zeit für euch genommen (hat er dafür Geld genommen?). Meine Züchterin wurde ihre Welpen auch lebenslang zurücknehmen, aber das Geld wäre dann weg. Finde ich fair, es ist gut zu wissen, dass im Notfall (und das hier ist ja auch einer) der Hund wieder unterkommt.

    Ich finde tatsächlich, der Verkäufer klingt nicht sooo schlecht. Er hat sich auch nach Verkauf scheinbar sehr viel gekümmert, was die meisten Vermehrer ja nicht tun. Ihm scheint was an seinen Hunden zu liegen. Ja, er hat Zoe in diese Konstellation abgegeben, und ja er ist nicht im Verein, wir kennen aber auch seine Seite der Geschichte nicht. Daher schwer zu beurteilen.

    Ob ein Tierheim oder Notverein grade Kapazitäten hat, müsste man erstmal rausfinden. Dobermann in Not wäre für Zoe wahrscheinlich die allerbeste Adresse, falls die das grade leisten können.

    Weiterhin viel Kraft euch vieren, und viel Erfolg beim Finden einer Lösung!

    Ich finde es klasse, dass du dich entschieden hast, Zoe abzugeben. Ich denke, damit werdet ihr alle vier glücklicher sein.

    Das Ding ist: ich glaube, es gibt viele Hunde die bei dir echt glücklich werden würden, und mit denen du richtig glücklich wärst und viel Spaß haben könntest.

    Es gibt so viele kleine bis mittelgroße Rassen, die einfach Bock auf Arbeit haben, Lust haben mit dir was zu unternehmen und Lust auf Obedience haben. Die nett sind, sanft und mit denen deine Oma prima zurecht kommen würde.

    Ich glaube nur, dass Zoe da nicht dazu gehört. Ich finde es ist nicht aufgeben, sie jetzt zurück zu geben. Es zeigt Größe und Herz, sie jetzt zurückzugeben. Es zeigt, dass man sich Fehler eingestehen kann, und dass man es beim nächsten mal besser machen kann.

    Es gibt zB auch einen richtig schönen Beratungs-Thread hier im Forum, wo man schreiben kann was man Suchbild alle schlagen Rassen vor. Hab ich auch gemacht, bevor unser Großpudel eingezogen ist (der ist mir zB auch schon energiegeladen genug, auch als einzelner Hund :pfeif: )

    Das würde ich euch wirklich wünschen. Zoe ein Zuhause, in dem ihre Energie und ihre Eigenschaften geschätzt werden. Und euch eine passende, nette und sanftere Ergänzung für euer kleines Rudel.

    Oha, das klingt nach einer sehr anstrengenden Zeit.

    Mein erster Weg wäre morgen vermutlich auch zurück zum Verkäufer, um die anderen beiden zu schützen.

    Wenn du das nicht möchtest, wäre mein erster Weg zum Laden um stabile Kindergitter oder Welpe Gitter zu kaufen. Da ein Dobi ordentlich Kraft hat, sollten die schon stabil sein.

    Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück und Erfolg, egal wie du dich entscheidest! Würde mich freuen, wenn du weiterhin hier schreibst. Der Ton ist manchmal etwas rau, aber immer sehr ehrlich, und ich lerne auch immer noch dazu (bin schon seit ein paar Jahren hier).

    Noch eine kleine Erfahrung von uns: wir haben letztes Jahr einen jungen Großpudel bekommen (8 Monate alt). Unsere Nachbarin wollte auf ihn aufpassen, das ging ca einen Monat lang gut. Dann kam er in die Pubertät und sie konnte ihn nicht mehr halten (körperlich), obwohl er ein netter Hund ist. Aber das ging in ihrem Alter einfach nicht mehr, er war da mit seinen 22kg einfach zu stark für sie.

    Einen Kleinpudel hätte sie sehr sicher weiterhin betreut, sie hatte richtig Spaß daran. Aber es ging einfach nicht, rein körperlich war der Hund ihr viel zu sehr überlegen mit seiner Kraft und jugendlichen Wildheit.

    Zum Glück bleibt er sehr entspannt alleine, sonst wäre es echt schwierig geworden mit der Betteuung.

    Bezüglich Nachts: wäre es eine Möglichkeit, dass ihr ein Kindergitter oder Welpengitter in die Schöafzimmertür stellt und der Hund nachts im Glur und Nebenzimmer ist? Dass zB ein Hundebett direkt vor der Tür liegt sodass er deine Eltern besser sehen und riechen kann?

    Vielleicht kennt er es garnicht, alleine zu schlafen. Es ist ja grade seine ganze Welt zusammengebrochen (die eh schon nicht so schön war), und sie sind grade seine einzigen Bezugspersonen. Vielleicht hilft ihm das (unserem hat es geholfen).

    Weiterhin viel Kraft euch, und viel Erfolg mit dem Hund!