Es sagt ja niemand, dass man nicht an seinen Aufgaben wachsen kann. Das hat jeder hier im Forum getan; oft genug passiert das auch noch, wenn man schon x Hunde hatte, weil jeder eben was eigenes mitbringt.
Ich glaube, die Befürchtung bei vielen geht nur dahin, dass hier, wie auch im aktuellen Fall mit dem Akita, ein Hund angeschafft wurde, ohne sich vorher klar zu machen, was er mitbringt. Natürlich kann es klappen, dass ihr euch miteinander arrangiert und gemeinsam glücklich werdet, dass du eben genau der richtige Mensch für genau diesen Hund bist. Es kann aber eben auch passieren, dass in ein paar Jahren (typische) Eigenschaften zum Vorschein kommen, die so gar nicht zum eigenen Leben oder zur Vorstellung von Hundehaltung passen. Und dann ist der Kummer groß, besonders, wenn die Einschränkungen doch massiver sind, als man sich das vorgestellt hat.
Einer der besten Tipps bei der Rassewahl, die ich im Forum gelesen habe, ist folgender: Lies dir gründlich die Rassebeschreibung durch und mal dir den schlimmsten Fall aus. Wenn du mit diesem schlimmsten Fall leben kannst (z.B. mit einem unverträglichen Hund, der schlecht allein bleibt, nie ableinbar ist und keinen großen Wert auf Beschäftigung mit seinem Menschen legt), dann hol dir den Hund. Andernfalls überdenk deine Entscheidung nochmal.
Man kann sich mit Vielem arrangieren, auch für längere Zeit. Man kann an Problemen unglaublich wachsen und Hunde, die Nerven kosten, wachsen einem nach viel Arbeit oft besonders ans Herz. Auch bei sorgfältig ausgewählten Rassehunden gibt es immer wieder Überraschungen, weil sie eben nicht alle typische Vertreter ihrer Rasse sind. Sich dann mit diesen Eigenschaften arrangieren zu müssen, kann schwierig genug sein. Wenn es dann schon rassetypische Eigenschaften gibt, auf die man gern verzichten möchte, macht man sich - und dem Hund - die Sache unnötig schwer. Und das ist einfach die Befürchtung, die mitschwingt, wenn man liest, dass jemand sich einen Hund angeschafft hat, der noch dazu einer spezielleren Rasse angehört, aber weder Ahnung von Hunden im Allgemeinen noch von der Rasse im Besonderen hat.
Ich glaub, wir alle wünschen uns auch bei der unglücklichsten Rassewahl immer ein Happy End für Hund und Halter. Nur zeigt die Praxis, dass das eben oft genug nicht klappt. Ich wünsch euch beiden wirklich das beste, aber geh bitte nochmal in dich und entscheide dich wenigstens jetzt mit Hintergrundinformationen und bewusst, ob du wirklich einen Shiba Inu in deinem Leben haben willst und ihm gerecht werden kannst. Auch mit einem möglichen Worst Case-Scenario. Noch hätte die Kleine nämlich, falls du dir doch nicht so sicher bist, gute Vermittlungschancen. Das ist nicht gegen dich gerichtet, sondern für den Hund. Und wenn du die Entscheidung für sie triffst, holst du dir ja schon entsprechende Unterstützung.