Ich muß leider sagen, die meisten jagdlich geführten Hunde, die ich kenne, stehen nicht besonders gut im Gehorsam und sind hin und wieder mal einfach weg.
Bei uns sieht es so aus, daß der Hund auch die meiste Zeit gar nicht jagdlich beschäftigt ist. Ebenso sieht es bei den Hunden, die ich kenne aus. In der Drückjagdsaison laufen die mit, alltäglich beschäftigt sind die aber allesamt nicht. Einen kenne ich, der hat nen Schweißhund, die zwei sind anerkanntes Nachsuchegespann, das wars dann aber auch.
Wie haben unseren Hund eigentlich nur für kurze Nachsuchen im eigenen Revier (bzw. dem Revier, in dem wir Begeher sind). Drückjagden gibts bei uns nicht, wir jagen nur vom Ansitz aus. Mittlerweile bin ich froh drum, einen Ridgeback zu haben und keinen "richtigen" Jagdhund mit Prüfung und allem Pipapo, weil ich da einfach die Befürchtung hätte, den kann ich jagdlich gar nicht seinen Bedürfnissen entsprechend auslasten.
Ich empfinde die Jagd, wenn man sie aktiv betreibt als ein extrem zeitintensives Hobby. Hier ist es so, daß von den Begehern auch regelmäßige Mitarbeit im Revier erwartet wird. Wir sind eigentlich jedes Wochenende abends auf Ansitz, oft bis spät in die Nacht oder bis in die frühen Morgenstunden. Der Hund kommt inzwischen nicht mehr mit, sondern schläft im Auto. Er bleibt einfach nicht ruhig, wenn Wild in Sicht kommt. Da sich das ganze wie gesagt meist nachts abspielt, also zu einer Zeit, zu der der Hund ohnehin schlafen würde, ist das auch meiner Meinung nach nicht weiter tragisch. Es ist aber doch ziemlich weit von dem entfernt, was ich mir ursprünglich mal vorgestellt habe unter Jagd mit Hund. Unter der Woche haben wir auch immer mal im Revier zu tun, sei es um die Kirrungen zu bestücken, die Kameras zu kontrollieren oder Kanzeln zu bauen und zu reparieren. Da ist Hund natürlich dabei, man muß aber sehr aufpassen, wo man ihn von der Leine lässt. Und wenn, dann am besten ausgestattet mit GPS.
Ich finde, die Jagd ist ein tolles Hobby. Ich bin durch meinen Lebensgefährten zur Jagd gekommen, und wenn wir das Hobby nicht gemeinsam betreiben würden, hätte vermutlich einer von uns beiden ein Problem. Aber so ist es echt sehr schön. Wir sind meist zusammen auf Ansitz, entweder auf getrennten Kanzeln (dann warnt der eine den anderen schonmal vor der Rotte, die gerade im Anmarsch ist) oder zusammen in einer. So hat man auch immer Hilfe beim Bergen 