Beiträge von Landlue

    Wir haben ja drei mal im Jahr große Schiffe auf dem Fluss (*hust*) wofür extra Spülfelder angelegt wurden, damit der Fluss tief genug bleibt.


    Und just zur Bespülung hatte sich eine Gruppe Säbelschnäbler (7 Brutpaare) im geplanten Feld breit gemacht. Tja. Bei 1900 Exemplaren in NDS hätte ich da einen Riegel vorgeschoben.


    Ein anderes Feld war dann aber noch frei und bespülbar. Glück gehabt, auf beiden Seiten.


    Da hätte es aber seitens der Politik und Bevölkerung mächtig Ärger gegeben. Ein Wolf wäre was anderes gewesen.


    Zynismus trifft es gut.

    Zumindest in NDS kommen die NGOs mit ihren Forderungen nach höheren Kriterien nicht viel weiter.


    Eine Änderung der Mindestanforderungen ist zunächst nicht geplant. (Stand 20.05.2019).



    Zum tollen Herdenschutz nun eine traurige Seite der Wolfsdiskussion:


    Vor ein paar Jahren haben wir eines unserer Schutzgebiete für 40.000 Euro fest eingezäunt. Es handelt sich dabei um ein naturnahes, fast unberührte Hochmoorgebiet.


    Zur damaligen Zeit war der Wolf noch nicht Thema in unserem LK, dementsprechend handelt es sich um einen stabilen, aber stromfreien Schafszaun. Mobile Zäune sind aufgrund des Bodens und der Vegetationsverhältnisse tatsächlich nicht möglich.


    Dieses Jahr ist unser Schäfer abgesprungen. Da er Nebenerwerb betreibt kann er lange auf die Förderung aus Hannover warten, oftmals werden Anträge zurück gestellt zu Gunsten großer Betriebe. Und wir haben kein Geld mehr um den Zaun erneut zu ändern, zumal dieser Summe durch die Politik nicht zugestimmt wird.


    Jetzt geht ein unglaublich wichtiger Lepensraumtyp durch Überwucherung verloren und wir können nichts anderes tun als hilflos zuzusehen.


    Das macht fassungslos und wütend. Denn in diesem Gebiet gibt es verschiedenste Pflanzen- und Tierarten die streng geschützt sind. Politisch sind sie aber egal. Sind keine Wölfe.


    Unsere Libellen, Vögel und Pflanzen, alle überwuchert. Ich bin traurig darüber.

    Die Anwendbarkeit der Gesetzesänderung muss man, vor allem im Hinblick auf die Richtlinie 92/43/EWG noch unbedingt abwarten.


    Eine solche Genehmigungsfähigkeit (da es immer noch keine Generalausnahme ist), wird mit höchster Vorsicht angewendet werden. Keine UNB möchte sich dort ins heiße Wasser setzen.

    Also vergraben macht natürlich Sinn zum Spuren entfernen. Aber Kugeln rauspobeln? Jäger schießen in der Regel mit Gewehren und Jagdgeschoße sind Teilmantelgeschosse. Die zerlegen sich im Wildkörper wenn sie auf Knochen treffen. Da gibt es keine Kugel zum mal schnell rausholen sondern Teile davon. Evtl. gibt es die Kugel aber hinter dem Körper im Boden/Baum oder sonstwo, wenn kein Knochen getroffen wurde. Trotzdem ist das Kaliber und evtl. auch die dazugehörende Waffe zu bestimmen.

    Auch Teilmantelgeschosse sind am Ende aber noch "vollständig", eine Entfernung aus dem Körper oder aus dem Baum/Umfeld sollte möglich sein. Und bei einer Zetrümmerung des Geschosses muss für eine vollständige Zuordnung zur passenden Waffe das komplette Profil vorhanden sein. Da würde es reichen, wenn ein Teil entfernt werden würde. Und zudem gibt es in Deutschland keine Meldepflicht von gekauften und verbrauchten Munition. Ohne entsprechende Nachweise/Lieferscheine/etc. bringt also auch das Geschoss nichts bei der Anzahl von Jägern in Deutschland. Wie möchtest du Jäger A mit der gleichen Waffe wie Jäger B ohne ein komplettes Geschoss und ohne Belege ("Solche Munition habe ich nicht gekauft!") nachweisen, dass es nun A oder B war? Wir sind ja nun nicht Japan, in dem jedes Geschoss nachverfolgt werden kann. Nur weil gesagt werden kann "Ist .222 Rem. SP 50 grs. und wurde mit einer CZ 527 Varmint Büchse geschossen" heißt das noch lange nicht, dass Jäger A es war anstelle von Jäger B, zumal es in Deutschland auch im Waffenbereich Geschäfte unter der Hand gibt.


    Und ganz blöd. Wenn er durchschossen wurde, transportiere ich den Kadaver eben an anderer Stelle. Schwupps, Problem gelöst.


    Unser erschossener Wolf hatte keine Munition mehr im Körper. Die Tätersuche verlief wie so oft im Sand.

    Hast du diesen Thread eigentlich gelesen? Das wird hier immer wieder zur Sprache, dass die Wolfsbeauftragten und "Wolfsexperten" kurz gesagt, keine Ahnung vom Wolf haben.


    Ich verfolge den Thread seit ca. 2 Jahren, damals hatte ich erstmals mit der Thematik Wolf zu tun und Chris hat mir viel Hilfe gegeben, auch was die Kommunikation zwischen Tierhaltern und "Wolfskuschlern" erleichtert.


    Du weist schon dass die Waffen der Jäger registriert sind und ein Geschoss einer bestimmten Waffe zugeordnet werden kann?


    Deswegen werden die Tiere vergraben, ggfs. die Geschosse entnommen, bevor vergraben wird. Ich hatte im meinem Aufgabengebiet einen erschossenen Wolf, bei dem der Täter klugerweise die Kugel wider raus gepopelt hatte. Da konnte der Kollege von der Polizeidienststelle auch nichts mehr nachweisen.

    Welche größere, wolfs"kritische" Gruppe hat in Deutschland denn überwiegend Schusswaffen und ist in der Lage, ein Wildtier zu erlegen mit einer eben solchen bei einer höchstwahrscheinlich nicht unerheblichen Entfernung?


    Liebe/r Patti,


    glaube mir, wenn ich sage, dass ich in der Materie ziemlich tief drin stecke und mein Hauptberuf mit der Thematik Wolf in Deutschland zu tun hat. Und jedes Mal muss ich mit Erschrecken feststellen, wie wenig sogar Fachmitarbeiter über den Wolf und seine Lebensweise wissen.


    Grüßli

    @Landlue : ab wann wurden denn Leistungszucht und Hochzucht getrennt?

    Die beiden Richtungen werden offiziell nicht getrennt, würde Jule eine Zuchtzulassung haben, könnte ich auch einen Rüden aus der Hochzucht nehmen, der die Zuchtzulassung entsprechend auch hat.


    Es geht dabei eher um das Zuchtziel des jeweiligen Züchters. Und der von dir genannte Züchter hatte eben dual gezüchtet. Seine Hunde sollten neben einer großen Belastung im Alltag (Hüten) auch dem Schönheitsideal entsprechen.


    Züchter, die hauptsächlich auf Schönheit züchten und "erstmal" nur die Grundvoraussetzungen zur Zucht erfüllen, züchten "Hochzuchten". Die "Schönsten" kann man auf der BSZS (Bundessiegerzuchtschau) "bewundern".


    Züchter, die hauptsächlich auf Arbeit (ohne Diskussion, ob IPG o.ä. Arbeit ist) züchten, behalten ihre Tiere meist nur sehr knapp im "Schönheitsstandard". Da wird einmal zur Schau gefahren um die erforderliche Bewertung zu bekommen und andererseits wird der Hund in Sachen Sport/Arbeit sehr stark gefördert (z.B. IPG 3 anstatt nur IPG1)


    Aber genauer kann ich dir nichts sagen, so lange bin ich, auch aufgrund meines Alters, noch nicht "drin"