Beiträge von Degurina

    Ich mache auch mal bei der Fragerunde mit, auch wenn ich den Tonfall weiterhin mies finde:


    Wenn euch Fleisch so gut schmeckt, warum esst ihr es dann so oft in verarbeiteter Form mit Zusatzstoffen?

    Na weil es schmeckt ;)
    Essen ist für mich mehr als reine Nahrungsaufnahme, damit ich nicht verhungere. Daher habe ich die Freiheit und esse und trinke nur Sachen, die mir auch wirklich schmecken (da Alkohol erwähnt wurde: da schmeckt mir das meiste überhaupt nicht, also trinke ich auch selten bis nie etwas). Wurst esse ich tatsächlich recht selten, hauptsächlich Putenbrust (Salami ist mir zu fettig, andere Wurst bis auf Mortadella schmeckt mir selten).
    Unverarbeitetes Fleisch (im Sinne von ungewürztes Hack, Filet etc.) will ich auf Dauer von einem Bauern 1x im Jahr kaufen und einfrieren, bisher hatte ich dafür keinen Platz. Aktuell kommt das meiste von der Supermarkttheke, weil Bequemlichkeit (ich achte nur drauf, nicht zu viel zu kaufen, um nichts wegschmeißen zu müssen). Der Metzger im Dorf hat miese Öffnungszeiten und kauft mittlerweile auch viel zu, und seine selbst hergestellte Wurst schmeckt mir überhaupt nicht. Daher kaufe ich das meiste im Supermarkt, da fahre ich auch nur einen an, weil ich faul bin und nach Feierabend keine Lust habe noch ewig 20 Geschäfte anzusteuern. Unverpackt-Läden haben wir hier nicht.

    Bewusst machen wir 1-3 Veggie-Tage in der Woche, meist aus Faulheit/Zeitmangel, da gibts dann Spaghetti mit Pesto und zum Frühstück/Mittag ein Tomate-Mozarella-Brötchen vom Bäcker oder nur Joghurt o.ä.


    Die Nutztierindustrie ist total unnatürlich, warum wollt ihr euch nicht natürlich ernähren?

    Unnatürlich? Naja, das ist heutzutage so viel... Ich träume ja irgendwann vom Selbstversorger-Hof mit ein paar Hühnern, Ziegen, Rindern und Gemüsegarten... das wäre für mich ein Kompromiss zwischen Luxus und möglichst umweltfreundlich/tierfreundlich.


    Warum müsst ihr eine Ernährungsideologie verfolgen, die darauf basiert, unterlegene Lebewesen ausnutzen und zu töten?

    Ich verfolge bewusst überhaupt gar nichts. Ich lebe so wie ein Großteil der Deutschen. Es wurde mir so beigebracht und wird mir täglich von meiner Umgebung nahe gelegt.


    Es gibt so viele Erkrankungen, die durch omniernährung begünstigt werden, warum mutet ihr euren Kindern eine potenziell gefährliche Ernährung zu?

    Hab keine Kinder, und wie ich die später mal ernähren möchte, weiß ich noch nicht. Aber ich halte generell nichts von Fertigessen mit Fleisch (finde ich eklig), und darunter fällt auch Babybrei.
    Bei mir hieß es in der Kindheit "Essen, was auf den Tisch kommt" und Fleisch schätzen lernen (ich hasse z.B. Braten, musste ich aber immer aufessen). Ich kenne Bauernhöfe und wusste, woher das Fleisch kommt. Wir hatten nie Kaninchen o.ä., nur Hunde und die Nachbarn Pferde und Kühe, daher hatte ich aber auch nie eine "Bindung" zu Schlachttieren.


    Warum müssen eure Kinder von Anfang an Fleisch essen, obwohl sie noch garnicht verstehen, was dafür passieren muss?

    Warum drängt ihr euren Kindern so etwas auf?

    Siehe oben.



    Was mich so besonders trifft, es war bei mir ja nicht anders, ist, dass man verdrängt und irgendwie schöngeredet, dass man ein Tier töten lässt, weil man den Geschmack gewohnt ist und er einem gefällt.

    Ich habe es ja oben schon erwähnt: Erziehung macht vieles aus. Und es fällt (mir pers.) schwer, so etwas Fundamentales, was einem seit vielen Jahren eingetrichtert wird, zu ändern. Das ist kein Vorwurf, aber ich bin zurzeit emotional nicht betroffen. Klingt komisch, denn ich empfinde auch oft mal Ekel, wenn ich Fleischwurst oder Mettbrötchen sehe (dann esse ich es nicht), aber noch ist es kein dauerhafter Zustand. Und für mich ist es z.B. aktuell echt schwer, Alternativen zu finden, was ganze Mahlzeiten angeht. Ich bin sehr wählerisch wegen meinem Geschmack. Ja, da nehme ich das Unterstützen der Schlachtindustrie aktuell bewusst in Kauf.
    Für mich wäre es einfacher, wenn mir Fleisch einfach nicht mehr schmecken würde, oder ich beim Anblick von Salami in Tränen ausbrechen würde. Rein vernunftmäßig höre ich einfach auf meinen Körper, und wenn ich Bock habe auf ein Putenbrust-Toast, dann mache ich mir eins.

    Man wird dann halt schnell als faul angesehen.

    Tief im Inneren ist es Neid. I.d.R. steckt das Gegenüber ja in einer gegenteiligen Situation, wenn man solche Äußerungen zu hören bekommt.
    Erlebe ich z.B. bei einem anderen Thema (Studium vs. Ausbildung etc.).

    Und ich finde es schade, dass Erziehung und Haushalt im Allgemeinen so gering geschätzt wird... spiegelt sich aber bei Themen wie Rente wider.

    Habe es zu oft erlebt dass dies nicht funktioniert. Sei es weil die Erziehungsansichten und Stile zu weit auseinander gingen und dies immer zu Stress und Streit führte. Sei es weil sich die Großeltern eingeengt und ausgenutzt fühlten (auch wenn sie immer gute Miene machten).


    Von daher sehe ich die Selbstständigkeit schon als durchaus positiv an, auch wenn meine Tage durch das Kind nun lang und häufig auch sehr anstrengend geworden sind.

    Ich finde das ist ein interessantes Modell, was sicher nicht für jeden funktionieren würde. Aber diese Vereinbarkeit von Beruf/Karriere und Familie finde ich toll, wenn man es stresstechnisch gut schafft.

    Stilldiskussion? Die Säuglinge wurden beispielsweise mit Hafermilch ernährt - da steht wohl außer Frage, dass das nicht funktionieren kann.

    Es klang in deinem Beitrag so, als wenn es die Katastrophe schlechthin ist, wenn Frauen ihre Kinder nicht stillen ("wurden noch nicht einmal"). Das Thema Stillen ist kein einfaches Thema. Nur geht es hier ja um Fleisch/Tierkonsum und nicht um Muttermilch, und bevor der Thread in die falsche Richtung geht, wollte ich kurz reingrätschen.

    Denn ich finde, Großeltern in der Nähe sind schon die halbe Miete, was Vereinbarkeit von Familie und Job angeht.

    Definitiv, aber ansonten hätten wir auch zurzeit keinen Hund. So viele Nachteile, wie das haben kann (bin kein Familienmensch), dafür ist es zurzeit perfekt. Wir wohnen mit den Schwiegereltern in einem Haus (2 Parteien), allerdings ohne potentielle Kinderzimmer. Deshalb sind wir aktuell schon so halb auf Haussuche. Erst Kind, dann Haus ist für mich pers. nicht ideal, aber anders herum habe ich das Problem mit der Hundebetreuung durch die Schwiegereltern. In Elternzeit ist das dann kein Thema mehr, bin ja dann eh daheim.
    Luxusprobleme :tropf:xD

    Aber sie als Mutter empfand es eben als ziemlich stressig. Das nachts Stillen konnte der Mann ihr halt nicht abnehmen.

    Das sind auch meine Bedenken zurzeit. Ich kann nicht einschätzen, wie stressresistent ich da werden kann. Aktuell kann ich es mir nämlich nicht vorstellen, mit Baby/Kleinkind daheim arbeiten zu gehen.
    Eine 50/50 Aufteilung fände ich auch interessant (also idealerweise machen beide zusammen Elternzeit, nicht nacheinander), aber die Finanzen spielen da auch eine Rolle :tropf:
    Im "schlimmsten" Fall kämen bei uns Kind und Hauskauf/Anbau zusammen... aber da mache ich mir zu viele Gedanken. Am Ende kommt eh alles anders. Aber die SchwieMu (wird nächstes Jahr Rentnerin) hat sich schon als Tagesmutter angeboten xD

    Die Kinder wurden ja teilweise nicht einmal gestillt...

    Bitte keine Stilldiskussion...


    Das Thema Ernährung ist, was die Gesundheit betrifft, so komplex (und von mensch zu Mensch unterschiedlich), das lässt sich nicht auf "vegan ja/nein" herunter brechen. Und bei Kindern in der Enwicklungsphase ist das sicher nochmal schwerer zu analysieren, was der Körper braucht und was nicht. Bin pers. kein Fan von Experimenten und werde meinen Kindern später viele verschiedene Lebensmittel anbieten. Ich selbst esse z.B. kein Fisch (schmeckt mir nicht), werde das aber meinen Kindern nicht vorenthalten. Genauso wie Pilze und Rosenkohl ;)

    Und ja, Ernährung hat einen anderen Stellenwert als Kleidung. Dem Kind schadet es nicht, wenn es in Bio-Baumwoll-Kleidung herumläuft. Aber im schlimmsten Fall dem Kind wichtige Nährstoffe vorzuenthalten, weil man es nicht besser weiß... unglücklich.