Ich denke nicht, dass das nur mit der reinen Stadt/Land Kluft zu tun hat. Diese egozentrische Geisteshaltung verbreitet sich wie ein Virus.
Es regen sich ältere Dörfler in Zeitungsartikeln auf, dass doch gefälligst alle Wildschweine geschossen werden müssen, weil sie seinen Garten zerstören. Er sieht es nicht ein, sich stattdessen einen ordentlichen Zaun zu besorgen, das würde ihn ja zu viel kosten.
Er wohnt am Dorfrand. Im Westerwald. Mitten in der Pampa.
Oder Hundehalter, die ihre Hunde bewusst im Wald stromern und jagen lassen, schließlich kommt der Hund ja nach ein paar Minuten wieder und ist danach schön müde (wurde mir bei einem gemeinsamen Spaziergang so gesagt). Er ist ja eh zu langsam ein Reh zu kriegen, das macht ja dann nichts.
Keine Ahnung, woher das kommt, aber solche Menschen und ihre Meinungen verbreiten sich durchs Internet natürlich lauter und schneller als früher.
Aber selbst hier auf dem Land können viele Kinder mit Natur nicht viel anfangen. Eine Bekannte leitet eine Grundschule und hat einen Jagdhintergrund, sie ist sehr engagiert, organisiert Ausflüge und Projekte rund um die Natur. Als ich zur Grundschule ging, gab es sowas nicht, da war ich dank engagiertem Vater noch eine der wenigen, die richtigen Kontakt mit der Natur hatte. Wir haben hier allerdings hauptsächlich Forstwirtschaft, in Niedersachsen in den Dörfern mit vielen Viehhöfen und Feldern ist das sicherlich besser.