Ich wurde gerufen :)
Spitze sind Spitze und die allertollsten Hunde Aber es muss natürlich für die Situation passen. Bei mir geht er auch mit ins Büro (Vollzeit), ich lebe auch in einer Mietwohnung in der Stadt. Er ist ein immer-dabei-Hund, und das macht er ganz ganz toll.
Hier mal meine Erfahrungen:
Spitz im Büro
Also meiner ist jetzt erst 6,5 Monate und daher bei weitem noch nicht fertig. Aber er geht seit 3,5 Monaten täglich mit ins Büro und da kann ich sicher was dazu sagen. Er ist übrigens ab Woche 3 jeden Tag 8h mitgekommen.
Er hat einen Platz hinter mir, von welchem aus er die Tür nicht sehen kann. Da liegt er, sonst nirgends. Seit wir das so machen ist Melden fast kein Problem mehr. Manchmal haben Kollegen so Anwandlungen, dass sie "den Hund nicht stören" wollen und daher reinschleichen und flüstern. DAS ist dann tatsächlich ein Problem, dann bellt er auch, lässt sich aber leicht abbrechen. Fänd ich an seiner Stelle auch schräg und kann ich nichtmal schimpfen.
Türklingel wird - genau wie zu Hause - ignoriert. Da er mit dem Geräusch grundsätzlich nichts "spannendes" in Verbindung bringt, war das kein Problem. Ich hoffe das bleibt so.
Die Kollegen mag er, es ist auch kein Problem, wenn jemand an meinem Schreibtisch ist. Er lässt sich von ihnen auch anfassen (auch wenn ich das nicht unbedingt will ... ). Kommt wohl auf die Größe der Firma an, wir sind 20 Leute, da kennt er jeden. Fremde (Gäste) sind ok, wenn sie für mich ok sind. Da wird vielleicht mal gewufft, lässt sich aber schnell abbrechen und kommt bei mir nicht oft vor, dass externe Gäste kommen.
Er ist sehr aufmerksam und ich merke, dass er trotz Ruhen nach einem Bürotag müder ist, als zB am Wochenende, oder wenn ich frei habe. Er ruht, aber nicht so entspannt wie zu Hause.
Spitze sind recht kommunikativ, das sollte man noch wissen. Das heißt nicht automatisch "kläffen", aber das Geräuschspektrum ist schon breit. Gerade bei einem Welpen, der Frust aushalten noch lernen muss, muss man da ggf. starke Nerven haben. Mir persönlich ist es wurscht, die Kollegen sind da etwas empfindlicher. Aber Spitze verstehen schnell.
Ich kann ihn am Platz sehr gut allein lassen, wenn ich zB in Besprechungen gehe.
Spitz in der Mietwohnung
Er meldet hin und wieder wenn er im Treppenhaus was "gruseliges" hört, besonders nachts. Es wird aber besser, er gewöhnt sich gut daran, dass da halt mal Geräusche sind, das gehört dazu und ich finde es nicht schlimm. Auch meine Nachbarn haben sich bisher nie beschwert. Das ist ja kein Kläffkonzert nachts um 3 Uhr, sondern er wufft 2x, ich rufe ihn ran und gut ist. Er darf ja melden. Ansonsten mache ich eben die Türen zum Flur zu, dann hört er es nicht und ich hab meine Ruhe
Spitz unterwegs
Er kann gut allein bleiben, aber am allerliebsten ist er immer mit dabei. Und das geht auch gut.
Jagdtrieb hat er nicht wirklich, kann aber noch kommen. Klar Vögel, Eichhörnchen, Mäuse findet er spannend, mit Training und gutem Timing lässt er sich da aber easy umorientieren.
Jetzt kommt er ja in die Pubertät. Als Welpe hat er jeden geliebt. Mittlerweile ist er distanzierter Fremden gegenüber, manche findet er auch gruselig (häufig zurecht ). Leute die er regelmäßig sieht, oder die ich "freigebe", sind kein Problem. Es wird aber kein Hund, den jeder einfach so anfassen kann. Das ist oft spannend, weil er halt so flauschig ist und die Leute sich dazu "eingeladen" fühlen, den Teddy zu kuscheln. Zu deinen Eltern zu bringen, wenn er sie grundsätzlich kennt, sollte kein Problem sein. Mache ich auch und es gibt kein Thema damit, obwohl er meine Eltern nur alle paar Wochen sieht derzeit. Häufig wechselnder Besuch zu Hause fände ein Spitz sicher unangenehm. Würde ich überlegen, wenn das bei mir der Fall wäre.
In Restaurants, bei Freunden, etc. kann ich ihn gut ablegen und er pennt dann auch entspannt. Es kommt hin und wieder vor, dass er dann das "fremde Gebiet" annektiert und meint das plötzlich bewachen zu müssen. Das kann man aber gut managen. Ich möchte ihm melden/wachen nicht verbieten/abgewöhnen, dafür hab ich ja einen Hund mit Wachtrieb, aber er muss es auch mir überlassen, die Situation zu regeln. Ich bedanke mich also höflich fürs Bescheid sagen und dann wird sich wieder zusammengerollt.
Fell
Das Fell ist sehr pflegeleicht. Schmutz fällt von alleine ab, er haart kaum. Einzig hinter den Ohren und an den Hinterläufen muss ich hinterher sein, da verknotet es bei ihm tendenziell schneller, kann aber auch am Welpenfell liegen.
Ich trage sehr viel schwarz. Ich habe eine Fusselrolle fast immer bei mir, brauche sie aber seltener als man denkt. Es ist wirklich ok.
Einen Nachteil vom Fell sehe ich eher hier:
Man wird auf der Straße unglaublich oft angesprochen. Ich kann quasi nicht vor die Tür gehen, ohne mind. 2 Personen zu begegnen, die versuchen ihn mit Kuss-Geräuschen o.ä. anzulocken oder sofort zu streicheln. Das ist teilweise wirklich schlimm, die kommen von allen Seiten. Ich bin da mittlerweile souveräner und sage einfach "Bitte nicht." und erlaube grundsätzlich niemandem (fremdes) meinen Hund zu streicheln. Er hat eine Engelsgeduld und würde es "ertragen", aber er mag es nicht. Bei so einem Flauschball muss man hinterher sein und ihn schützen. Menschen sind echt seltsam manchmal. Das kann anstrengend sein.
Bei 10-15kg würde ich fast schon eher Richtung Großspitz gucken, wenns ein Mädel sein soll. Franz' Halbschwester hat 13-14kg und ist ca. knapp kniehoch bei mir (1,73m). Franz wird sicher etwas größer und schwerer, der hat mit 6 Monaten schon 12kg, aber ist halt auch ein Rüde.
Ich hoffe das hat dir geholfen!