Guten Morgen!
Ich hatte gerade eine ganze doofe/komische Hundehalter-Begegnung und hätte gerne eure Meinung dazu, weil ich total aufgelöst bin...
Ich hatte ja gesagt, dass nach dem Vorfall mit dem Dackel letztens Franz wieder stärker zu Fremdhunden hinzieht, da waren wir schon weiter. Heute morgen liefen wir also unsere Runde und waren an einem Gehweg, ca. 5m breit, mit einem Grünstreifen angrenzend, ca. 1m breit. Als Franz gerade pinkelt sehe ich, dass er fixiert, drehe mich um und sehe eine Dame (vielleicht Mitte 50) mit einem Eurasier (auch auf dem Grünstreifen). Sobald Franz fertig war mit pinkeln habe ich ihn also rangenommen in bin mit ihm an das andere Ende des Gehwegs gegangen. Er hat weiter versucht hinzuziehen, ich hab ihn immer wieder zu mir orientiert. Er war zwar (offensichtlich) nicht entspannt, aber hat weder die Lefzen hochgezogen, noch geknurrt oder gebellt. Rute war ganz normal aufgestellt, kein Wedeln, aber nicht starr, Körperspannung war da, aber nicht zu stark (für mein Empfinden).
Da er sich sehr schwer getan hat sich abzuwenden, habe ich ihn absitzen lassen, ihn sehr kurz gehalten und die Sicht versperrt.
Als die Dame so 2m an uns vorbei war (Abstand immer noch gut 5m) fing die an mich runterzuputzen, sie verstehe nicht warum die Leute mit ihren aggressiven Hunden immer stehen bleiben, statt einfach weiterzugehen und dass das absoluter Mist und völlig falsch ist. Ich war wie vom Donner gerührt. Aggressiv??! Und fragte höflich wie sie darauf kommt, weil ich absolut keinerlei Anzeichen für Aggressivität entdecken konnte.
Da drehte sie dann richtig auf. Wenn ich zu blöd sei, einen Hund zu führen solle ich ihn besser früher als später abgeben, sonst stelle ich eine Gefahr für die Gesellschaft dar. Ein Blinder sähe wie aggressiv mein Hund sei und dass ich ihn null unter Kontrolle habe und dass ich nicht in der Lage bin einen Hund zu halten. Solche Hunde würden später dann immer im Tierheim landen, nur weil der Halter zu dumm ist. Ich hab dann nochmal gefragt, weil mich das wirklich interessiert hat und ich nicht weiß, ob ich was übersehen hab und ja gerne dazu lernen möchte. Franz war noch nie aggressiv. Weder Mensch noch Tier gegenüber. Klar, wenn uns nachts auf der Straße ein Fremder Mensch anspricht dann bellt/knurrt er mal, aber das ist ja natürliches Spitz-Verhalten und er lässt mich dann aber auch die Situation regeln.
Sie hat dann noch ein paar unkonstruktive Nettigkeiten losgelassen und ist abgedampft. Ich stand dann da mit meinem "aggressiven" Hund, in Tränen aufgelöst (ich war ja auch erst 5 Minuten vorher aufgestanden und dann gleich so eine Watschen) und wusste überhaupt nicht wie ich reagieren soll.
Hab ich mich falsch verhalten? Ich wollte Franz zur Ruhe bringen und auf mich fokussieren, bevor wir weitergehen, weil ich ihn sonst wirklich hätte vorbei zerren müssen. Außerdem hab ich es als Übung gesehen. Straßenseite wechseln wäre an der Stelle nicht möglich gewesen, so hatte ich mir den größtmöglichen Abstand gewählt.
Ich bin fix und fertig und würde mich am liebsten zurück in mein Bett verkriechen 