Es gibt nur Vorteile daran. Du musst keine Angst vor Beißvorfällen haben, Menschen freuen sich, wenn sie einen Hund streicheln dürfen, du musst dir niemals Gedanken machen, wenn ein Kind doch mal ungefragt anfasst, der Hund hat keinen Stress unter Menschen, der Hund kann überall mithin genommen werden,...
Viele Hunde die als freundlich im Umgang mit fremden Menschen sind, zeigen auch Strategien um auf den Stressor "fremder Mensch bedrängt mich" zu reagieren. Nur zeigen sie genetisch bedingt anderes Verhalten, der eine Hund schleppt irgendwas an, der andere fängt stark an zu beschwichtigen, der nächste wirft sich immer "ganz freundlich" auf den Boden und präsentiert seinen Bauch und ein anderer zeigt Drohgebärden um der Situation zu entgehen. Für die Hunde ist der Stressor aber "gleich schlimm", obwohl sie anders darauf reagieren - nur für den Menschen ist das eine halt besser zu ignorieren als das andere. Und natürlich gibt es auch Hunde, die stresst das eben gar nicht, wenn fremde Menschen sie bedrängen.
Und auch ein Hund der Konflikte - wie viele Malinois - löst, in dem er die Lösung "Fight" wählt, kann mit der richtigen Anleitung ganz unauffällig durch den Alltag laufen, genauso wie auch ein Retriever lernen kann, dass er nicht jeden Hund zu Tode fiddeln muss.
Und beim Malinois ist es gewollt, dass er fremde Menschen attackiert? Warum ist sowas ein Zuchtziel? Was ist der Vorteil eines Hundes, der Menschen nicht mag, wieso will man sowas freiwillig?
Ich glaube du hast einfach ein bisschen ein anderes Verständnis von Hunden die auf alles außerhalb ihres Sozialverbandes keine Lust haben. Das heißt nicht, dass die mordend durch die Gegend ziehen, sondern einfach das man in Ausbildung, Aufzucht, Sozialisation und Erziehung aufpassen muss und eben Erfahrung mitbringt, bzw. bereit ist (sehr) viel dazu zu lernen - daher ja hier auch der Hinweis, dass ein Mali vllt. nicht die beste Wahl ist.
Und natürlich haben auch Hunde einen Vorteil, denen andere Menschen am Allerwertesten vorbei gehen Vorteile. Nicht zu Letzt im dienstlichen Bereich, auch privat kann es ganz angenehm sein, wenn andere Menschen zB keine willkommene Ablenkung da stellen und man nicht aktiv üben muss, dass Rückruf, Leinenführigkeit und Co auch gilt, wenn die nette Oma von neben an mit der Bockwurst wedelt.
Mein Malinois mag keine anderen Menschen außerhalb seines sehr engen sozialen Umfeldes. Der läuft trotzdem völlig unauffällig durch den Alltag. Der droht niemandem, der geht niemanden an und ich bin dafür zuständig dass er das auch nicht muss. Trotzdem ist und bleibt das ein sehr ernster Hund, der sich im Zweifel immer dafür entscheiden würde nach vorne zu gehen.
Das heißt nicht, dass ich mit diesem Hund nicht durch ein Altenheim trailen kann oder über einen vollen Parkplatz, er läuft auch anstandslos auf ZHS Events mit und im Urlaub liegt er brav vorm Duschhäuschen auf dem Campingplatz ohne da irgendwen zu fressen, aber das ist Arbeit, wirklich viel Arbeit und viel Fachwissen das mir GsD von Anfang an durch wirklich fähige Leute zur Verfügung stand und darum ging es doch auch den meisten, wenn man sich für diese Hunde entscheidet, dann kostet das viel, damit sie zu den Begleitern werden, die man sich für einen Alltag wünscht und sie müssen auch Mal dürfen und eben nicht in die Schablone eines anspruchslosen, immer netten Begleithundes gepresst werden.
Und jetzt nenne mir die Vorteile eines aggressiven Hundes?
Jeder Hund zeigt aggressive Verhaltensweisen. Aggression ist überlebensnotwendig. Jeder Hund kann unerwünschtes, aggressives Verhalten zeigen nur bei manchen ist die Wahrscheinlichkeit in gewissen Bereichen größer als in anderen.