Vorab: Ich finde es toll, dass ihr euch so viele Gedanken macht, welche Rasse passen könnte!
Ist ja leider immer noch nicht selbstverständlich.
Ich habe einen Kleinpudel und kenne sehr viele Pudel, deshalb kann ich nur zu dieser Rasse was beisteuern.
Kleinpudel:
- ggf. (starker) Jagdtrieb (insbesondere im Vergleich zu den anderen potentiellen Rassen)
- ggf. stärkere Bindung an einen von uns beiden, was eher ungünstig wäre
- ggf. zu sensibel, wenn man vom Bulldog kommt?
Also bzgl. Jagdtrieb hätte ich beim Kleinpudel nicht so viele Bedenken. Die, die ich kenne, sind da sehr moderat und gut kontrollierbar. Klar, man sollte von Anfang an den Daumen drauf haben, an der Umorientierung und Impulskontrolle arbeiten etc. Aber das gilt ja eigentlich für die meisten Hunde. Großpudel sind da schon kerniger, da gibt es tatsächlich auch ernsthaftere Jäger.
Allerdings stimmt es schon, dass sich Pudel sehr eng an ihre Menschen binden. Ich bin für unseren die Hauptbezugsperson, weil ich halt mit ihm am meisten Zeit verbringe inkl. Spiel, Spaß, Training und Kuscheleinheiten. Trotzdem bleibt unser Pudel auch bei meinem Mann problemlos ohne mich und macht da kein Theater oder so. Aber richtig happy ist er eben nur mit mir - deshalb würde ich an eurer Stelle darauf achten, dass ihr beide euch halbwegs gleichwertig in die Erziehung einbringt, dann ist das sicher kein Problem.
Dass der Pudel sehr sensibel ist, ist definitiv nicht von der Hand zu weisen. Das hat seine Vor- und Nachteile. Dadurch hat man das Gefühl, der Hund "versteht" einen richtig, das ist schon schön. Auf der anderen Seite spürt er auch extrem negative Schwingungen und jede Art von Stress - das zeigt sich dann häufig in Magen-Darm-Problemen. Daher würde ich persönlich niemandem zu dieser Rasse raten, der selbst eher hibbelig, hektisch und zu verkopft ist. Je entspannter der Mensch, desto entspannter auch der Pudel. 
Daher hatte ich schon das Gefühl, dass man durchaus innerhalb weniger Tage bis Wochen einen Welpen bekommen kann, wenn man sehr flexibel ist
Äh, nein.
Wir haben uns damals im Herbst 2019 bei einer Züchterin "beworben", im März 2020 hatten wir durch Glück die Zusage für einen Welpen. Und das war eine Züchterin, die mehrmals im Jahr Welpen hatte, weil sie sehr viele Pudel hält. Die meisten haben ja nur einen Wurf im Jahr, wenn überhaupt. Und selbst bei unserer Züchterin sind seit Corona die Wartelisten immer noch voll, sie nimmt zum Teil gar keine Anfragen mehr an. Ist ja klar, sehr viele Leute sind seit Corona dauerhaft im Home-Office und haben mehr Möglichkeiten, einen Hund zu halten. Also ich würde da definitiv mehr Zeit einplanen. 