Beiträge von SherlyH

    Man wurde halt irgendwie viel selbständiger erzogen.

    Naja, aber in diesem Fall kann man Kinder und Hunde doch nicht vergleichen. Kinder sollen selbstständig werden und irgendwann ihre eigenen Wege gehen, bei Hunden möchte man das eher nicht. Klar sollen die auch verlässlich werden, aber nicht im Sinne von "ich mach mein Ding", sondern eher "ich habe die Regeln verinnerlicht und halte mich auch ohne ständige Kontrolle daran".

    Ob heutzutage mehr helikoptert wird ... Ich denke, das kommt auch auf die Bubble an, in der man sich bewegt, wenn man zum Beispiel mal DF (oft sehr streng) und Realleben (in meiner Umgebung meist sehr locker) vergleicht. Aber grundsätzlich ist man heute sicher viel informierter und auch sensibilisiert für die Bedürfnisse eines Lebewesens, was ja erst mal eine gute Sache ist.

    Mein Pudel ist mit seinen 2 Jahren noch recht jung, aber in einem kleineren Rahmen geht das mit ihm jetzt schon. Wenn wir mit Nachbarn im Garten grillen, läuft er frei rum, spielt mit den Nachbarskindern, schaut ob am Grill was abfällt oder wo er Streicheleinheiten abstauben kann. Der liebt Menschen einfach, das war uns auch wichtig, weil wir selbst sehr gesellig sind.

    Aber ich habe natürlich trotzdem ein Auge auf ihm und wenn es ihm irgendwann zu viel wird und er überdreht, dann bekommt er entweder eine Auszeit an der Leine oder wir bringen ihn ins Haus.

    Ne ich kann das schon bestätigen. Ich hatte ja selbst einen 8kg Mittelspitz. Viel Fell, weiss mit paar hellbraunen Flecken. Wenn der lief sah das auch aus wie ein hochdotiertes Zuchtkaninchen :lol: . Und bei dem musste ich wirklich aufpassen dass nicht irgendwelche nicht abrufbaren Fremdhunde ihn als "jagendeswertes Beutetier" deklarieren und sich an die Arbeit machen.

    Ja, das kann ich auch bestätigen. Bobbys beste Hundefreundin Paloma ist eine Ratonero Bodeguero Andaluz Hündin, an sich ja auch nicht mega klein, aber sehr zierlich. Sie liebt es zu flitzen und hüpft dabei wie ein Hase, schlägt auch Haken und so. Das triggert viele Hunde extrem, sie wurde leider schon von anderen Hunden auf die Straße gejagt. Selbst Bobby - der generell ein sehr moderates Jagdverhalten zeigt - war anfangs dermaßen davon getriggert, dass wir wochenlang nur angeleint zusammen spazierengehen konnten, weil er sonst direkt ins Jagen gekippt ist. Inzwischen geht es zumindest in einem begrenzten Radius sehr gut, aber wir müssen weiterhin ein Auge drauf haben. :nicken:

    Natürlich bin ich als Halterin des jagenden Hundes da in der Verantwortung, ist ganz klar (von Schuld würde ich gar nicht sprechen, sind halt Hunde). Aber es schadet auch nicht, wenn einem bewusst ist, dass man einen Hund hat, der andere Hunde ggf. etwas mehr triggern kann. In dem Fall würde ich zum Beispiel gleich dreimal einen großen Bogen um irgendwelche Hundewiesen und Co. machen.

    In dem Fall klingt das für mich zwar nicht nach fehlgeleitetem Beutefangverhalten, aber ich finde es schon seltsam, wenn sich so viele Hunde regelmäßig beschädigend auf einen anderen Hund stürzen. :denker: Wir wohnen in Berlin - hier laufen viele Hunde frei - und selbst hier geht es relativ gesittet zu, die meisten Hunde sind sehr entspannt. Wenn es mal Knatsch gibt, dann eher auf irgendwelchen (inoffiziellen) Hundewiesen, aber da kann man ja gut einen Bogen drum machen. Und selbst dann ist es meist viel Lärm um nichts, die Hunde tackern sich nicht direkt. Finde ich schon ungewöhnlich und wäre für mich glaub ich eine ernsthafte Überlegung wert, aus dieser Gegend wegzuziehen. :emoticons_look:

    Das ist ja mal ein Erlebnis, Massai :emoticons_look: Toll, dass Eros nicht hinterher ist!

    Mein Pudel wäre mit Sicherheit auch ziemlich perplex gewesen und hätte vermutlich gar nicht gerafft, was da passiert. |)

    Hm das verwirrt mich jetzt, ist nicht gerade hier im Forum immer Flexi der Teufel, und Schlepp supi?

    Nö. Ich würde sagen, die Meinung dazu ist auch im Forum ziemlich geteilt. Vor nicht allzu langer Zeit gab es einen Thread dazu: Rolleine oder Schleppleine?

    Wie ist das eigentlich bei Euch, wenn Eure jungen Rüden auf andere (unkastrierte) Rüden treffen?

    Bei unserem Pudel kommt es immer ganz auf das Gegenüber an. Souveräne, entspannte, sehr ruhige Rüden interessieren ihn nicht. Aber Rüden, die selbst sexuell sehr motiviert sind, möchte er gern provozieren und fängt dann mega das Gockeln an, Scharren etc. Macht er aber nur, wenn er den anderen Rüden nicht für voll nimmt - um Rüden, die zum Beispiel ernsthaft aggressiv reagieren, macht er einen großen Bogen und beschwichtigt direkt. Also, der kleine Checker hier weiß immer ziemlich genau, wen er vor sich hat und was er sich erlauben darf. :tropf:

    Bei mir hat das Forum schon auch die Erwartungshaltung deutlich geändert.

    Im echten Leben kenne ich fast ausschließlich Leute, die nicht so viel Gewese um den Hund machen. Die Hunde laufen im Alltag einfach mit, und trotzdem klappt das meist relativ problemlos. :ka: Deswegen hatte ich früher - bevor ich mich näher mit dem Thema Hund beschäftigte und im DF landete - zum Teil sehr naive Vorstellungen von der Hundehaltung. Obwohl ich mit Hunden aufgewachsen bin, aber es ist eben was ganz anderes einen Hund selbst zu erziehen, zumal in der Großstadt.

    Dann kam das DF und ich habe viel Neues erfahren, wofür ich sehr dankbar bin. Das hat meine Vorstellungen schon deutlich realistischer werden lassen. Im Prinzip läuft der Alltag nun auch so, wie ich es mir vorgestellt habe, und ich bin glücklich damit. Nur mit zwei Punkten habe ich nicht in dem Ausmaß gerechnet:

    1. Dass das Sexualverhalten beim Rüden so nervig und auch einschränkend sein kann.

    2. Dass Hunde sehr oft krank sein können - Allergien, Magen-Darm-Geschichten etc. Und wie viel das alles kostet. :ugly:

    Ach so, und der ganze Ekelkram natürlich. Hundekotze. Durchfall. Wutzisabber. Zecken. :igitt: Aber das ist vielleicht auch besser, wenn man das vorher nicht weiß ... :hust:

    Bei uns ändert sich durch die Hitze tatsächlich nicht viel. Wir gehen inzwischen morgens die große Runde (1-2 Stunden), das ist meist so gegen 8 Uhr, kann aber am Wochenende auch erst um 10 Uhr sein. Vorzugsweise im Wald oder im schattigen Park.

    Danach pennt er den Großteil des Tages und macht bei dem Wetter auch keine Anstalten raus zu wollen. Wenn wir erst mittags von der großen Runde zurück sind, kann es sein, dass es abends 20 Uhr nur noch eine kurze Löserunde gibt und dann war's das für den Tag. |)

    Leider mag Bobby kein Wasser zum Abkühlen und ich finde, er trinkt auch relativ wenig, wobei sein Futter (selbst gekocht) halt schon sehr viel Feuchtigkeit enthält. Das macht sicher etwas aus.

    Hier sind es heute auch wieder 35°C, was richtig toll ist in einer schlecht gedämmten Dachgeschosswohnung. :ugly: Die Sonnenschutzfolie und der Ventilator helfen aber immerhin etwas.

    Wir waren heute um 9 Uhr bei 25°C noch im schattigen Park, nun wird drinnen gechillt bis heute Abend. Bobby hat zum Glück auch eine Blase aus Stahl, der hält auch tagsüber locker 7-8 Stunden aus (vermutlich sogar länger, aber habe ich noch nicht getestet, weil ich das dann doch bissl arg finde). Mal sehen, wie es am frühen Abend aussieht, laut Wetterbericht soll es da schon ein paar Grad kühler sein.