Beiträge von SherlyH

    Schlepphoden

    :lachtot:

    Wir schneiden dem Pudel den Intimbereich immer frei, damit nicht überall Pipi und Wutzisabber hängenbleiben, aber zum Glück ist der Anblick noch moderat. Ich bin auch gespannt, wie klein die dann werden. Und kann es kaum erwarten, bis der Chip endlich wirkt - heute hat er schon wieder (oder immer noch) Bauchschmerzen und mag nix fressen, weil die nächste Hündin in der Nachbarschaft läufig ist. :fear:

    Bei uns ist es so, Hundekontakte betreffend, dass man quasi jeden Morgen dieselben Leute trifft.

    Ganz genau so ist es bei uns auch. :bindafür: Wir wohnen zwar in Berlin, aber in einem ruhigeren Randbezirk. Hier ist es eher kleinstädtisch und in manchen Ecken richtig dörflich. :tropf: Die schönen Gassistrecken sind meist sehr beliebt und dann trifft man immer dieselben, je nach Uhrzeit. Oft kommt man ins Gespräch und irgendwann werden aus fremden Menschen und Hunden schnell Bekannte. :nicken: So habe ich eine sehr gute Freundin kennengelernt, mit der es direkt gepasst hat und auch die Hunde verstehen sich gut.

    Ich persönlich finde das durchaus wertvoll fürs Sozialverhalten meines Hundes, weil er sich anders auf sein Gegenüber einstellen muss als in seiner vertrauten Blase. Allerdings mache ich das auch nicht wahllos, sondern schaue genau, was passt.

    Wenn man das zB hinbekommt, dass die Umorientierung automatisch funktioniert und damit ebenso ein Mechanismus einsetzt, der die Korrektur obsolet macht, ist doch prima. Ist nicht zwingend das Ergebnis was ich für mich möchte - aber ist auch ein Ergebnis was die Dauer-Kontrolle etwas lockern lässt (außer, dass man natürlich dann immer noch immer schauen muss, ob der Hund gerade etwas richtig macht, was man entsprechend bestätigt).

    Genau, hier funktioniert die Umorientierung zum Beispiel ganz automatisch, weil von Welpenbeinen an aufgebaut. Hund dreht sich eigenständig zu mir um, wann immer er irgendwas bemerkenswert genug findet - ich sehe oft erst hinterher, was er meint (muss also auch die Gegend nicht vor ihm abscannen oder so). Trotzdem ist es nicht so, dass er das ausnutzt und nun ständig Bestätigung will, im Gegenteil. Das wird irgendwann weniger. Wo anfangs zum Beispiel gefühlt jeder zweite Mensch aufregend genug war, sind die inzwischen egal geworden. Und ich belohne auch nicht immer mit Leckerlis, häufig reicht ein kurzes Lob oder ein Nicken.

    Aber es ist wirklich mega individuell, welche Art zum jeweiligen Hund-Mensch-Team passt. :nicken:

    Wir werden ihn kastrieren. Eine Erstverschlechterung unter dem Chip ist für uns alle nicht vorstellbar, auch unser Senior würde darunter extrem leiden.

    Bei euch klingt das wirklich furchtbar, der arme Kerl. :verzweifelt: Die Entscheidung ist nicht leicht, vor allem weil er noch so jung ist, aber absolut nachvollziehbar. Ich drücke die Daumen, dass es ihm danach besser geht! 🍀

    Ich hadere schon seit über zwei Jahren mit dem Chip auf Grund seines Verhaltens

    Ich kann das gut verstehen, mir war selbst wichtig, dass Bobby mindestens 2 Jahre alt und halbwegs ausgereift ist (und am liebsten natürlich gar nicht, ist ja klar).

    Auf der anderen Seite habe ich es in unserem privaten Umfeld mehrfach erlebt, dass zu einem späteren Zeitpunkt sowieso kastriert werden musste (wie bei euch aus medizinischen Gründen) - dann war es allerdings oft so spät, dass sich unerwünschtes Verhalten bereits gefestigt hatte. Das ist dann auch irgendwie ärgerlich. Und letzten Endes ist es ja gut, dass man mit dem Chip zumindest grob einen Testlauf machen kann.

    Abbruch an Pferdeäpfel belohne ich zB anfangs ja, später nicht mehr. Ich hab nein gesagt, also lass es. Ohne bliblablub.

    Ja, so ist es bei uns auch. Das mit den Pferdeäpfeln war nur ein Beispiel, weil mir das Video von flying-paws dazu eingefallen ist.

    Bei uns wäre das eher bei sowas wie Markieren an nicht erwünschten Stellen zum Beispiel. Beim ersten Versuch am Blumenbeet (oder Mülltonne etc.) kam der Abbruch VOR dem Markieren, also während er noch schnüffelte, das Befolgen habe ich dann belohnt. Nach ein paar Mal aber nicht mehr und dann hatte der Hund das auch verinnerlicht, ohne dass ich noch was sagen musste.

    Abbruch von Handlungen, die Aufregung enthalten werden bei mir - wenn ich alle Sinne beisammen habe - nie belohnt und niemals nie mit alternativen Handlungen belegt

    Ja, kann ich nachvollziehen. Unterscheidest du da nicht nach dem Grund der Aufregung? Zum Beispiel wenn ein Hund aus Angst/Unsicherheit eigentlich gern beim Zaunkläffer zurückpöbeln möchte, nach einem Abbruch aber relativ ruhig vorbeigehen kann?

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    Das bringt mich passenderweise zu einem aktuellen Thema, nämlich: Katzen. :ugly:

    Bobby hatte leider ein paar unschöne Erfahrungen mit Katzen, die plötzlich fauchend aus dem Gebüsch gesprungen kommen, und findet sie seitdem sehr blöd. Ich würde sagen, es ist nicht nur reiner Jagdtrieb, sondern auch zum Teil eine Angstaggression. Denn anders als bei Vögeln zeigt er da nicht einfach konzentriert die üblichen Jagdsequenzen wie Fixieren und Anschleichen, sondern regt sich fürchterlich auf, bellt, knurrt und schnaubt und bläst empört die Backen (wie bei anderen Dingen, vor denen er sich gruselt oder mal gegruselt hat). Er würde aber auch hinterhergehen, also Jagdtrieb ist definitiv auch dabei.

    Wenn ich das abbreche, hört er zwar auf zu bellen, aber schnaubt halt immer noch wie eine Dampflok. :tropf: Sonst arbeite ich bei sämtlichen Reizen grundsätzlich mit Umorientierung und das hat Bobby auch schön verinnerlicht, also Wildtier/fremder Hund/ballspielende Kinder etc. > Bobby dreht sich eigenständig zu mir um > Bestätigung und Keks.

    Bei Katzen ist er allerdings noch viel zu aufgeregt, um sich eigenständig umzuorientieren, da war es bisher eher Abbruch > Umorientierung einfordern > Bestätigung.

    Aber vielleicht habt ihr eine bessere Idee?

    Interessanterweise reagiert er aber nicht auf alle Katzen so arg, schwarze Katzen findet er anscheinend okay. :ka: Obwohl Hunde doch Farben gar nicht so gut unterscheiden können? :???:

    Mein Kleinpudel hat den Chip nun seit 2,5 Wochen drin.

    Bei uns haben die gesundheitlichen Themen den Ausschlag gegeben, Bobby ist draußen leider extrem gestresst, weil hier in der Stadt einfach IMMER irgendwo eine Hündin läufig ist. Dadurch haben sich die Magen-Darm-Probleme gehäuft, ständige Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Futterverweigerung. Und vor allem wurde es absolut nicht besser, im Gegenteil. Seitdem er so 1,5 Jahre alt war, wurde es mit jeder Läufigkeitswelle eigentlich immer heftiger. Jetzt ist er 2 Jahre und 3 Monate alt.

    Natürlich bin ich auch gespannt, wie sich sein Verhalten ändern wird. Einige Dinge wie Aufreiten, in der Wohnung umhertigern und fiepen, sich beim Pipischlecken abschießen oder den Genitalbereich tot putzen können wir zwar einfach verbieten, aber er leidet dann halt still vor sich hin. Draußen ist er fast ausschließlich sexuell motiviert und dadurch sehr gestresst. Gerade im Vergleich zu anderen Junghunden hier in der Gegend ist das schon sehr deutlich. :verzweifelt:

    Ich habe etwas Sorge, dass dann der Jagdtrieb stärker zutage treten wird, weil er viele Wildtiere durch die berauschenden hündischen Gerüche aktuell gar nicht mitbekommt. |) Aber wir werden sehen.

    Ich finde es auch furchtbar unangenehm, wenn sich ein Hund anschleicht (selbst wenn wir den kennen), wobei es da unterschiedliche Intentionen zu geben scheint? Jagdhunde und Hütehunde unterscheiden sich da irgendwie in ihrer Art, finde ich (aber vielleicht täuscht dieser Eindruck auch). Ich fühl mich jedenfalls dann immer wie ein Kaninchen in der Falle. :see_no_evil_monkey:

    Die innere Aufregung wäre für ihn der Startschuss zum hunten. Bei diesen Flächen würde er auf riesige Distanzen gehen. Er kann auch prima etwas "erspähen" (zB eine Fliege am Horizont oder so) und losspurten. Und dann abdrehen und auf was Anderes losspurten. Einfach weil man das kann, weil es den ultimativen Kick gibt.

    Hach ja, das ist hier leider auch immer mal wieder Thema. :muede: So weitläufige freie Flächen triggern meinen Pudel unheimlich, weil es eben - wie du schon schreibst - extrem selbstbelohnend ist. Vor allem, wenn das Stresslevel hormonell bedingt eh schon wieder zu hoch ist. :fear:

    Manche Hunde kommen dann auf die Idee, erst das unerwünschte Verhalten zu zeigen, damit sie dann korrigiert und für die Korrektur belohnt werden

    Hm, aber ist das nicht auch eine Frage des Timings? Wenn ich früh genug abbreche, hat der Hund ja noch kein unerwünschtes Verhalten gezeigt. Beispiel: Hund steuert auf ein paar Pferdeäpfel zu, es kommt direkt der Abbruch, fertig. Da gibt es sogar ein Video von flying-paws und es wurde ebenfalls belohnt. :nicken:

    Anders wäre es, wenn der Hund schon in den Pferdeäpfeln liegt, dann käme der Abbruch natürlich zu spät und der Hund konnte bereits unerwünschtes Verhalten zeigen, was man dann mitbelohnen würde.