Beiträge von SherlyH

    Hallo und willkommen im Forum! :winken:

    Zugegeben, ich musste beim Lesen deines Beitrags erst mal schmunzeln. Irgendjemand hat ja schon geschrieben, das liest sich eher, als ginge es um ein Kind und nicht um einen Hund. Klar, der Hund ist auch bei uns ein echtes Familienmitglied, aber Einschlafbegleitung mit Wiegenlied und dieses ganze Brimborium? Das ist schon Helikopter-Level 2000. :ugly:

    Das ist immer noch ein Tier, dessen Bedürfnisse sich zum Teil erheblich von denen eines Menschenkindes unterscheiden. Und dann muss man ihnen auch manchmal dabei helfen, diese Bedürfnisse erfüllen zu können, weil sie es von selbst nicht schaffen. Das Bedürfnis nach Ruhe und Abgrenzung zum Beispiel. Sehr menschenbezogene Hunde, und Border gehören dazu, neigen dazu, ihre Menschen ein bisschen zu stalken, wenn man sie lässt. Das stresst sie eigentlich selbst, aber sie können das von selbst nicht abstellen, sondern müssen das erst lernen. Die Umstellung kann anfangs etwas hart sein, aber sobald der Hund verstanden hat, dass er wirklich abschalten DARF, wird der Stresspegel sinken.

    Dazu gehört natürlich auch, dass du selbst lernst abzuschalten. Sprich: Hör auf, immer um den Hund zu kreisen, auch gedanklich. Er soll dich begleiten, nicht andersherum. Das ist tatsächlich etwas, was ich mir selbst immer wieder ins Gedächtnis rufen muss, denn ich habe auch so einen kleinen potenziellen Stalker hier sitzen. :roll: Unser Pudel wollte zum Beispiel immer gern gegen 20/21 Uhr die Nachtruhe einläuten, aber bitte nicht alleine. :sweet: Mir ist das natürlich zu früh, also konnte er sich entscheiden, ob er bei mir im Wohnzimmer bleibt, während ich fernsehe, oder schon mal alleine ins Schlafzimmer geht. Er versuchte dann manchmal mich mit leidendem Blick zu hypnotisieren, aber ich ging darauf nicht ein. Irgendwann legte er sich seufzend hin, end of story. Inzwischen ist das kein Thema mehr.

    Halte durch, das wird schon! :nicken:

    Wir hatten ja die 18/20 normal bestellt und jetzt nach einigen Malen tragen finde ich den Pulli hinten doch etwas kurz. :face_with_rolling_eyes:

    Nun frage ich mich, ob vielleicht die 22 in schmal oder superschmal funktionieren könnte. Hat da zufällig jemand die Maße parat zum Vergleich?

    Sonst bestelle ich denke ich einfach einen und verkaufe dann zur Not über Facebook wieder.

    Mir hat beim Training auch mal jemand gesagt, ich solle halt einfach mal deutlich werden und Bobby würde mich nur zum Narren halten (dabei war es im Gegenteil zu viel Druck und er hat dann dicht gemacht) - diejenige hat selbst übrigens einen Hovawart, also leiiiicht anderes Gemüt als ein Pudel. :ugly:

    Potato Ich lese total gern von deinen Berichten, das ist so spannend, weil ihr natürlich eine ganz besondere Situation und entsprechend einzigartige Probleme habt. Ich drücke die Daumen, dass die Hunde den Kulturschock schnell verdauen! :bindafür:

    Ansonsten ist gerade eine Phase, in der ich unheimlich viele Ratschläge ungefragt bekomme. Vom Ratschlag zur Abgabe bis hin zur Frage, ob man ihn Mal testweise korrigieren könnte...

    Bist du nicht selbst Trainerin? Oder ist das das Pendant zu: 20.000 Wissenschaftler haben xy gesagt, aber ich hab einmal kurz bei YouTube studiert und deswegen viel mehr Ahnung? :hilfe:

    Einmal ist ein Jogger sogar über meinen Hund drüber gesprungen

    WTF?! :skeptisch: Ich möchte wirklich einmal in dieses strange Umfeld, in dem du anscheinend lebst, reinschnuppern, deine Stories schießen echt immer den Vogel ab. :ugly:

    Ich habe es immer nach dem Motto "laufenlassen, wenn möglich - eingreifen, wenn nötig" gehalten.

    Bobby sollte seine eigenen Lernerfahrungen machen - und ja, da hat er in ganz jungen Jahren auch ein paarmal einen (maßvollen) Anschiss kassiert. Es ist definitiv so, dass Hunde untereinander viel präziser korrigieren, als ein Mensch das je könnte.

    Das heißt ja nicht, dass ich meinen Hund in jede Schlägerei reinlaufen lasse. ;) Wenn ich sehe, eine Partei fühlt sich sichtlich unwohl und kann das aber nicht durchsetzen, muss der Mensch eingreifen. Und ich habe natürlich drauf geachtet, dass es mit dem Gegenüber grundsätzlich passt, so ganz ins Blaue wäre es mir zu heikel.

    Für uns war das jedenfalls der richtige Weg, Bobby kommuniziert heute richtig toll und kann sein Gegenüber schon auf Distanz perfekt einschätzen. Heißt nicht, dass er nicht auch mal ein Arsch sein kann :roll:, aber dann ist es halt wieder an mir einzugreifen.

    Ob man die Pubertät anstrengend findet oder nicht, hängt doch auch von der eigenen Erwartungshaltung ab. Ich zum Beispiel habe mir - nach einigen Horrorthreads hier - die Welpenzeit furchtbar vorgestellt, deshalb kam mir das dann alles überraschend easy vor.

    Die Pubertät hingegen ... hatte ich aus irgendeinem Grund überhaupt nicht richtig auf dem Schirm. :rollsmile: Es waren vorher immer nur Sätze wie man sie hier oft liest, dass alles doch nicht so schlimm sei, bei mir hängen geblieben. Tjoa, und dann knallt man nach einem ultrabraven, immer aufmerksamen, beinahe mustergültigen Welpen schon mal unangenehm auf den Boden der Tatsachen. :hust: Ich fand dieses komplette Wegbeamen draußen, diese absolute Nichtmehransprechbarkeit schrecklich. Das war allerdings nur in der "echten" Pubertät, die ja nur bis zur Geschlechtsreife mit ca. 1 Jahr dauert, so schlimm, danach wurde es Schritt für Schritt besser.

    Wobei die Adoleszenz, also das was nach der eigentlichen Pubertät kommt, schon auch anspruchsvoll ist, besonders als Ersthundehalter:in. Bei Bobby ging dann der extreme Sexualtrieb richtig los, weswegen er mit 2 1/4 Jahren gechippt wurde. Begegnungen mit Hunden wurden ernsthafter, die jagdliche Motivation größer. Aber viele Dinge wurden auch leichter oder haben sich von selbst erledigt. Jetzt ist er gut 2,5 Jahre alt und in den allermeisten Punkten genauso geworden, wie ich ihn mir gewünscht habe. :herzen1:

    Freilauf ist tatsächlich bei uns noch so ein Knackpunkt, weil er leider einen recht großen Radius entwickelt hat. :muede: Deshalb war er phasenweise immer wieder an der Schlepp/Flexi, aber ich sehe es schon auch so, dass ein Hund Freilauf eigentlich nur im Freilauf lernen kann. Ist so ein bisschen eine Gratwanderung - einerseits möchte ich größtmögliche Sicherheit, andererseits soll der Freilauf was ganz Normales, Alltägliches für den Hund sein, denn umso entspannter läuft das dann auch. Aber auch da wird sicher jeder seinen eigenen Weg finden. :nicken:

    Ich denke, so pauschal kann man das nicht sagen, weil ja jeder Hund anders tickt. Mit einem eher unverträglichen Hund wäre ich sicher nicht so entspannt wie mit meinem freundlichen Pudel.

    Ich habe es immer so gehalten, dass ich den Kontakt mit Fremdhunden generell nicht forciert habe, um Bobby nicht zu überfordern. Wenn es aber zum Kontakt mit einem freundlichen (!) Gegenüber kam, wurde auch kein Drama drum gemacht.

    Die Kontaktaufnahme selbst lasse ich dann so weit laufen, wie die Hunde noch alleine klar kommen. Eingegriffen habe ich zum Beispiel, wenn Bobby (bevor er gechippt wurde) zu aufdringlich wurde und die Signale des anderen Hundes ignoriert hat (gerade Hündinnen waren da oft viel zu nett). Man sieht ja, ob ein Hund sich unwohl fühlt, und wenn das Gegenüber dann nicht adäquat reagiert, sollte der Mensch das übernehmen.

    Und natürlich, wenn der andere Hund auf Krawall gebürstet ist - wobei das bisher tatsächlich nur sehr selten vorkam (toitoitoi).

    Ich denke, für uns war das ein guter Weg. Bobby pöbelt nicht, sondern ist grundsätzlich freundlich und aufgeschlossen, aber nicht trampelig. Er kommuniziert sehr fein und kommt oft selbst bei Hunden, die sonst nicht so scharf auf andere Hunde sind, gut an. Passt die Chemie, wird kurz gespielt, ansonsten geht jeder seines Weges. Solange der andere Hund klar und sauber tickt, muss ich mir da keine Platte machen.

    Einer seiner Brüder ist übrigens nicht so easy mit anderen Hunden, und der hat sehr selten Hundekontakt und wenn dann wird da kaum moderiert. Ob es damit zusammenhängt, keine Ahnung. :ka:

    Der kleinste Fremdhund der Welt

    :lachtot: Danke für den Lacher!

    Ist schon manchmal witzig, worauf Hunde so reagieren. Sonst ist Bobby oft ziemlich forsch (oder zumindest siegt am Ende immer die Neugier), latscht in jedes Haus und in jeden Hof, als würde alles ihm gehören, hat keine Berührungsängste. Am Wochenende hat er das erste Mal nähere Bekanntschaft mit einem Stromzaun gemacht, nur um gleich noch mal dagegen zu donnern. |)

    Aber Insekten sind die Vorboten der Hölle, jawoll! :fluchen: xD

    Mal eine Frage dazu: welche Bedeutung hat das Scharren?

    Bobby hat mit ca. 1,5 Jahren erst angefangen zu scharren. Er hat es sich glaube ich beim Rüden meiner Familie abgeschaut. Anfangs war er dabei noch sehr unbeholfen - ich dachte beim ersten Mal, er hat irgendwelche motorischen Ausfälle. |) xD

    Er hat schon aus verschiedenen Gründen gescharrt. Als er noch nicht gechippt war, war es normaler Teil seines Sexualverhaltens und ging mit viel Geprolle, auch provokativem Verhalten wie Fixieren eines potenziellen Kontrahenten etc. einher. Das habe ich tatsächlich ein paarmal abgebrochen, wenn es zu arg wurde. Grundsätzlich hat das aber nichts mit Dominanz oder gar Souveränität zu tun - ein souveräner Rüde hat das Geprolle ja gar nicht nötig. Ist tatsächlich in dem Zusammenhang oft eher Unsicherheit, sich aufplustern um bei der Konkurrenz stärker zu wirken.

    Das ist auch das bisschen, was seit dem Kastrations-Chip übrig geblieben ist - er zeigt das Scharren nur noch selten, wenn er stark verunsichert ist. Zum Beispiel, wenn ihm das Hundeaufkommen in unmittelbarer Nähe zu hoch wird, dann wird gescharrt (aber ohne direkten Blickkontakt zu einem Hund). Im Urlaub hatte er mal Angst vor einem schwarzen Schmetterling, der auf dem Boden saß, und hat dann auch vor ihm gescharrt. Der war aber leider nicht so beeindruckt davon. xD