Beiträge von Jonah-2

    Also erst einmal finde ich es völlig normal, dass ein Hund abhaut und jagen geht. Ich habs noch bei keinem meiner Hunde geschafft das zu 100 % zu verhindern. Gerade kürzlich ist bei uns im Wald in den Brombeeren ein Kaninchen vor der Nase meines Hundes hochgesprungen und klar ist mein Hund da hinterher. Das sind Situationen, die ich als "blöd gelaufen" abstempel, weil ich da auch gar keine Zeit habe zu reagieren.

    Anders sieht das aus, wenn sich Jagdverhalten ankündigt. Der Hund mit der Nase hoch schnuppert, er angespannter wird. Ich meine man kennt ja seinen Hund und merkt, wenn er eine Spur in der Nase hat. Oder so wie du schreibst, dass du die Rehe vor deinem Hund siehst. Oder auch, wenn mein Hund die Rehe sieht und losdüsen will, genau diese "vor dem Losdüsensekunde" muss man erwischen. Also da sind die Erfahrungen mit meinen Hunden so, dass ein Rückruf nicht so gut klappt, viel besser ist Sitz, oder Platz auf Entfernung.

    Wenn mein Hund zB 20 m vor mir läuft, ich in der Wiese Rehe sehe, dann er und er lospreschen will, genau dann schreie ich PLATZ. Er geht ins Platz und hat aber die Rehe noch im Blick. Das fällt ihm denke ich deswegen leichter, weil er den Rehen nicht den Rücken kehren muss, was er beim Rückruf machen müsste. Und ich kann hinlaufen und ihn anleinen. Ist er bereits losgelaufen, dann nützt die Rumbrüllerei nichts mehr, das hört er dann gar nicht mehr. Versuch das mal. Ich war verblüfft, wie toll das bei meinem Hund funktioniert, war richtig stolz auf ihn.

    Mich erinnert eure Lily sehr an die Angsthündin meiner Freundin. Sie kam im Juli an und hat nach Weihnachten das erste Mal die Wohnung verlassen und im Garten Pipi gemacht. Bis dahin hat sie die ersten Wochen tagsüber ihr Körbchen nicht verlassen, nur nachts ins Badezimmer gemacht und sich auch nur nachts an den Futternapf getraut. Ansehen war ein großes Problem und anfassen ging schon gar nicht. Sie hat nicht geknurrt, auch nicht gebissen oä. sie ist erstarrt und war panisch. Allerdings lebt sie auch als Einzelhund bei meiner Freundin und da sehe ich bei eurer Lily schon den großen Vorteil mit eurem Ersthund. Finde ich toll, dass sie sich bereits mit ihm in den Garten traut und sich sogar frei in der Wohnung bewegt und im Abstellraum Ruhe sucht.

    Nachdem die Hündin meiner Freundin sich einmal in den Garten getraut hatte ging es auch sonst langsam vorwärts. Schon ca. 2 Monate später gab es das erste Gassi außerhalb des Gartes, dann irgendwann die erste Autofahrt usw. Sie hatte draußen Angst vor jedem fremden Hund, meine Freundin musste große Bögen laufen. Heute, dreieinhalb Jahre später, ist Gassigehen gar kein Problem mehr, fremde Hunde werden auch gerne mal vorsichtig unterwegs beschnuppert und begrüßt, auch im Urlaub ist sie dabei und bewegt sich in der Wohnung frei und entspannt. Ok, es gibt immer noch Angstauslöser, dazu gehören bei dieser Hündin Wind und laute Geräusche, also Silvester ist immer noch extrem schlimm, auch lässt sie sich nicht einfach so von fremden Menschen anfassen, sie geht dann weg.

    Ich glaube man muss sich davon frei machen, dass so ein ängstlicher Hund unbedingt spazieren gehen muss und will. Später kann es gut sein, dass sie Freude daran findet, aber ich denke jetzt nach nur drei Monaten würde ich weiter am Vertrauen arbeiten, ihre Wünsche nach Ruhe respektieren, sie nicht bedrängen, kleine Fortschritte feiern und vielleicht findet ihr noch heruas mit welchen besonderen Leckerbissen ihr ihr eine Freude machen könnt. Dann gehen evtl. auch schon positive Verknüpfungen ZB nach jedem Pipi im Garten ein Stück Käse, oder Wurst.


    Ach mensch, ich freue mich für Lily, dass sie bei euch sein darf und ihr da so viel Geduld zeigt. Ich denke schon, dass es in einem Jahr viel besser sein wird und sie zu euch Vertrauen gefasst hat. Alles Gute.

    Wenn die Türe offen ist würde er rausgehen ohne dass ich es mitbekomme und könnte sonst was in der Wohnung anstellen.

    Welpen müssen ja auch mal die Welt entdecken dürfen. Auch wenn du zB sauber machst, da sollten sie weggehen können, wenn der Staubsauger zu laut ist zB. So eine Art Laufstall, also zB das halbe Wohnzimmer mit Welpengittern abtrennen, könnte ich mir vorstellen solange du zB sauber machst, ansonsten finde ich persönlich Boxen ein Unding. Ein Zwinger im Haus. Früher gab es die Zwinger in der letzten Gartenecke, wo der Hund einsam und alleine warten musste, bis mal jemand für 1-2 Minuten zur Fütterung vorbeikam und er 1-2 Mal die Woche als Sportgerät zum Einsatz kam. Heute gibt es die Zwinger mitten in der Wohnung, nur noch kleiner. Warum eigentlich? Damit er bloß nichts schmutzig macht, nichts anknabbert? Naja, das muss jeder mit seinem Gewissen vereinbaren, finde es trotzdem schlimm, dass sowas in Büchern propagiert wird. Stubenrein wird dein Welpe sicher auch werden, auch wenn es für ihn schwerer ist.

    Die Hündin meiner Freundin hat eine Schäferhundkeratitis. Der Name kommt daher, weil die Krankheit ursprünglich mal hauptsächlich Schäferhunde hatten. Das haben inzwischen aber auch andere Rassen. Wurde das schon ausgeschlossen? Die Hornhaut war ja ursprünglich ok, das könnte jetzt ja anders sein. Würde einen Augenarzt aufsuchen, der dem DOK (Dortmunder Kreis) angehört.

    Sobald er das geöffnete Auto erträgt, sagte er auch , dass wir das schneller angehen können aber nicht solange er denkt Auto= etwas ganz schlimmes.

    Wenn euer Hund beim Anblick des Autos noch fressen mag, kann es evtl. hilfreich sein, wenn er neben dem Auto bei geöffneter Tür ein Superleckerchen bekommt, also nur dann. Anfangs bei geschlossener Tür und wenn er sich drauf freut auch bei geöffneter Tür. Was besonders lecker ist, ist bei jedem Hund verschieden. Ich denke da an meine jetzigen Hunde, die finden Bockwurst doof, Fleischwurst geht so, Leberwurst nur die Sahneleberwurst und auch nicht immer, aber Katzenfutterschälchen sind mega. Mein vorheriger Hund fand Bockwurst wieder mega und Katzenfutter nur geht so.