Beiträge von Looking

    Bei uns ist das Ziel auch, dass der Hund bevorzugt da läuft wo am meisten Geruch ist, sprich Geruchsband. Natürlich ist das nicht immer genau da wo die Person lang lief - je nach Wind, Temperatur, Umgebung, Alter der Spur. Für mich ergibt das schon Sinn.

    Gerade wenn ein Hund genetisch durchaus auch Hochwind annehmen würde, ist mir wichtig, dass der Hund nicht anfängt der schnellsten Spur nachzujagen und sich dann irgendwo im nirgendwo verliert. Mit Vespa die ja sehr schnell ist, würde das auch im Chaos enden. Ich könnte das nicht mehr sinnvoll lesen. Und gerade da wir nur im Sport Menschen suchen will ich nicht, dass Vespa durch Privatbesitz rennen will oder unnötige Abkürzungen geht - das mag im Einsatz ok sein, aber im Sport sicher nicht. Von der Spur weggehen und dann wieder zurückkommen wäre bei uns auch kein Thema. Aber ob man das bewusst macht oder ob man halt irgendwie ewig in ein Negativ läuft ist ja auch nicht dasselbe.

    Wie hoch oder tief ein Hund sucht, ob er Kreise macht, alles prüft oder sofort entscheidet, ob er Negative nochmal prüft, wie schnell er ist usw wäre mir hingegen auch egal. Wir haben wirklich viele Hunde im Training und jeder sucht ein kleines bisschen anders. Die Frage ist ja nur, was braucht DER Hund um noch energiesparender und sicherer zu finden.

    Über ne Hundegruppe wurde mir eine Giftködermeldung für meinen Wald zugeschickt, aber ohne Quelle und genauere Angaben. Ich hab also die Kantonspolizei angerufen und nach Meldungen gefragt. Er findet nix.

    Ich: vielen Dank für ihre Hilfe.

    Er: Ja, macht nichts.

    :zany_face:

    „Ach, die ist aus dem Tiiiierschutz?! Wollte ich zuerst auch, aber das sind ja alles so schwiiiiierige Hunde…“

    Sagt die Halterin eines 2jährigen Vizslas aus einem Ups Wurf der erst grade volle Kanne Vespa angejagt hat und nun bereits den zweiten Hund 20cm tiefergelegt anschleicht. Während Vespa brav neben mir geht.

    Dann hat sie das noch garniert mit:

    „Ist sie aber schon älter, oder?“

    Ne, die hat nur keine Lust auf randalierende Junghundekackbratzen ausser Kontrolle?!

    Beim runterfahren macht es durchaus Sinn, den Hund erstmal auf der aktuellen Erregungsstufe abzuholen und den dann „runterzuspielen“ in seinem Tempo.

    Wie es aussehen könnte ohne Erreger, also Trainingssituation:

    Keks aus der Hand

    Keks fällt auf Boden

    Keks wird als „schnapp“ dem Hund zugeworfen

    Keks darf belauert und dann auf ganz kurze Distanz gehetzt werden

    Futterbeutel fliegt weit

    Und dann exakt so aber rückwärts wieder runter bis Hund wieder auf dem Ausgangsniveau ist. Kann man natürlich auch mit Beute oder sonstwas machen. Auch mix and match geht. Ein Schritt darf auch paarmal wiederholt werden, muss aber nicht, Beim Trainieren darauf achten, dass man den nächsten Schritt immer dann anbietet, wenn der Hund nach dem Signal sucht. Also z.B. einem anschaut oder den Ball vor die Füsse legt. Ansonsten möglichst keine Beeinflussung, der Hund lernt dabei, eine aktive und auslösende Rolle zu spielen. Keine Kommandos oder Jobs wie z.B. sauberer Apport nutzen, sondern wirklich freie Belohnung.

    Beim Training an Erregern fängt man dann da an, wo der Hund eben grad steht, also überspringt man z.B. die ersten zwei Punkte. Und versucht natürlich möglichst das Bedürfnis des Hundes zu treffen.

    Kennt der Hund das und weiss, dass er jeweils das nächste auslösen kann, kann er in der Situation lernen selber umzuorientieren. IdeLerweise trainiert man das erst ohne Ablenkung. Und dann halt wachsend angepasst. Im Zweifel ne Schlepp dran damit man nicht kommandieren muss.

    Konzept hab ich von Blaschkes Seminar Erregung und Jagdverhalten beim Hund. Hoffe, es ist einigermassen verständlich?

    Zum Thema Wegtreue noch: meine Erfahrung ist, dass es sehr hilft. Vespa ist nicht 100% sauber und sie darf auch die Wegränder 1-2m erkunden, aber in den Wald rein ist nicht. Auf Wiese nur wenn sie kurz ist. Das hilft bis zu einem gewissen Erregungsgrad sehr beim „nicht hetzen“. Trotzdem ist das kein Allheilmittel bei uns. Springt was direkt vor Vespa auf und davon, ist die Chance gross, dass sie doch mal paar Meter in den Wald rennt. Aber sie kommt halt auch gleich wieder.

    Interessant ist, wenn wir arbeiten (z.B. Mantrailing), hat sie null Hemmungen in den Wald zu gehen. Ist ihr völlig klar, dass sie nun entscheidet. Ich bin gespannt wie es dann auf Jagd wird. Respektive, wieviel das dann Einfluss auf den Alltagsspaziergang hat.

    Vielen Dank!

    Exakt meine Meinung.

    Man muss halt meiner Meinung nach auch differenzieren. Ein gewisses Jagdverhalten und auch die dazugehörige Erregung zuzulassen heisst ja nicht, dass man den Hund per se „jagen lässt“ oder dass der sich dauernd massiv den Kick holen kann. Meine Hündin z.B. ruht jeden Tag zwischen 17 und 20h. Dann gibts noch bisschen Alltagsgedöns wie beim Kochen zuschauen und betteln. Lösen gehen. Warum sollte da die Erregung auf dem Spaziergang nicht auch mal bisschen steigen dürfen? Das ist doch normal? Grad ein schneller Jagdhund ist dafür gemacht. Ich lege viel mehr Wert auf schnell wieder runterfahren können als auf niemalsnie bloss nicht hochfahren. Trotzdem ist Vespa nicht die ganze Zeit auf 180. aber klar. Wildreiz, Erregung geht etwas hoch und dann wieder runter. Je nach je mit Hilfe. Auch deswegen bleibe ich gern an Ort und Stelle bis sie ruhig ist - so wird auch der Ort nicht so mit der Erregung verknüpft.

    Mein Ziel ist es, dass die Erregung nur so hoch steigt, dass Vespa noch ansprechbar und kontrollierbar ist. Und dass die Erregung leicht zu modulieren ist. Ihr System also schnell runterfahren kann. Tatsächlich funktioniert das insoweit, als dass früher ein Spaziergang nach Wildbegegnung sofort fertig war. Rückweg Katastrophe. Heute kein Problem. Ziel ist bei uns, möglichst oft ohne Leine (weil grosser Radius) und eben ansprechbar. Den Rest der Zeit sichere ich halt ab wenns mal nicht geht.

    Ja, ich will keinen Junkie. Aber Vespa braucht auch nicht das Gemüt eines Berner Sennen zu haben. Wenn die auf einem Spaziergang paarmal bisschen Puls hat, ist das noch nicht krankhaft. Hab ich ja auch in meinem Alltag.

    Und das wegen der Ersatzarbeit: ja, ist wichtig und richtig. Aber einmal oder zweimal die Woche 15min jagdlich motiviert was arbeiten dürfen ist verdammt wenig für ein Tier bei welchem Jagdtrieb so im Vordergrund steht. Wir gehen ja auch nicht nur einmal die Woche arbeiten oder Sport machen. Da finde ich es naheliegend, dem Tier auch auf dem Spaziergang zuzugestehen, dass es Spuren entdecken, Vorstehen und anzeigen darf. Ich gehe aber einig: Kontrolle ist wichtig und dazu muss die Erregungslage passen.

    Ich habe lange genug daneben gestanden und gewartet, bis sie endlich mal abschnappt oder ähnliches. Nach einem Jahr habe ich den Kaffe auf gehabt und habe nach einer Lösung gesucht. Sie sagt nun mal nicht Bescheid und andere Hunde verstehen die subtilen Signale selten. Also muss ich der Advokat für sie sein.

    Du hast den Hund ein Jahr lang im Stich gelassen, bis es dir endlich mal gereicht hat. Das finde ich... traurig.

    Ist ja kein Wunder, dass sie unsicher ist. Nicht jeder Hund ist eine Persönlichkeit, die sich wehrt, und das lernen sie auch NICHT, indem man sie alleine lässt, sondern indem man ihnen im Wortsinn den Rücken stärkt.

    gut, dass du umdenkst. Spät, aber immerhin.

    auf Diskussionen würde ich mich nicht einlassen, sondern einfach weitergehen. Gerade mit dem Welpen: wenn ihr gelaufen wärt statt rumzustehen, wäre das vermutlich besser gelaufen. Rumstehen ist tendenziell immer schlecht bei Hundebegnungen.

    Ist das jetzt wirklich nötig und hilfreich da noch draufzuhauen und ein schlechtes Gewissen zu machen? Bei jemandem der schon sehr bemüht ist und einsichtig ist? Warum genau? Schlechter Tag und bisschen abreagieren?

    Mit etwas mehr Freundlichkeit gehen auch keine Informationen verloren.

    Ich mach das auch so. Ich helfe sobald klar wird, dass es in ne blöde Richtung geht und nicht mehr besser wird. Oder wenn sie zu mir verstecken kommt.

    Ich gebe ihr aber auch immer wieder die Möglichkeit mit Hunden die Signale gut lesen und reagieren zu üben.

    Kommuniziert sie gut, wendet sich ab oder sagt mal Bescheid wo ihre Grenzen sind, lobe ich sie sofort. Reagiert der andere Hund nicht, greife ich sofort ein.

    Alles andere führt doch zu nichts.