Beiträge von Looking

    Das halte ich sowieso für eine gute Idee - bis ein Welpe gut erzogen und physisch und psychisch belastbar genug ist, dauert es halt. Wenn du nächstes oder übernächstes Jahr fahren willst, wäre das zu knapp. Im besten Fall wäre dein Hund ein 1,5 Jähriger Schnösel - das ist nicht gerade die Zeit, wo man sich auf seinen Hund und sein Wesen verlassen kann.

    Ich seh hier keinen Vizsla. Menschenbezogen ja, lauffreudig auch. Aber sofern du nicht ein Ausnahmeexemplar erwischst, will der nicht stupide laufen lagelang, sondern schnüffeln und jagen. Oder etwas ähnliches mit dir tun. Mantrailen, Dummy, Fährte. Da ist er glücklich. Dann ist es eine reizoffene Rasse - wenn du Pech hast, kommt der Hund mit dem Tagesprogramm nicht klar. Es gibt ruhige und nervenstarke Vertreter, aber viele sind hibbelig, brauchen viel Ruhe und Geduld. Dann werden sie spät reif, mit einem Hund unter drei Jahren könnte das sehr anstrengend werden. Freilauf ist hart zu erarbeiten. Machbar, aber ganz sicher nicht geschenkt.


    Wenn du im Tierschutz einen passenden erwachsenen Vizsla findest, der kaum Trieb hat und sehr cool ist, why not. Das wäre dann aber eher ein Ausreisser und nicht rassetypisch. Oft sind aber halt die TS Vizslas nicht perfekt geprägt und sozialisiert, das gilt es zu bedenken. Meine TS Hündin wäre sehr überfordert mit deinen Programm. Was dem Vizsla aber sicher gefallen würde, ist das ständige zusammensein.

    Mh - unsere ist nicht gerne alleine. Gut, sie ging durch ein paar Hände vor uns. Grundsätzlichnist der Vizsla aber schon ein Hund, der am allerliebsten bei dir ist. Nah. GANZ nah. Die meisten die ich kenne und von denen ich weiss. Klar können die alleinesein lernen. Aber ich würde keinem Vizsla tägliches stundenlanges (ich rede hier von 5 Stunden aufwärts) Alleinesein zumuten wollen. Einer Studie zufolge wurden unauffällig alleine bleibenden Hunden der Cortisolwert (Stressindikator) gemessen. 85% der Hunde (die ruhig alleine blieben!) waren deutlich gestresst und hatten dementsprechende Werte. Da geh ich schon davon aus, dass ein sehr extrem menschenbezogener Hund wie der Vizsla in der Regel nicht gern alleine ist. Auch wenn er es wohl aushalten kann.

    Du triffst den Nagel so ziemlich auf den Kopf. In unserem sonstigen Leben arbeiten wir wo immer möglich genau so. Durchdrehen wird nicht belohnt. Entweder wir entschärfen die Situation, fordern wir aktiv ein anderes Verhalten (z.B. Sitz oder Touch...) oder wir sitzen es aus, warten, versuchen den Hund zu entspannen. Unsere Trail-Trainerin ist super engagiert unterwegs und erklärt uns die Körpersprache des Hundes gut. Auf die Special Effects von Vespa ging sie aber von Anfang an nicht so wirklich ein. Ich denke, für sie ist der Trail selber wichtig, der Rest eher Nebensache. Ideen und Bemühungen was die Ruhe, Signale und Start usw. angeht, kamen immer von uns, manchmal in Absprache mit unserer anderen Hundetrainerin.

    Das Problem liegt ziemlich sicher bei uns. WirHundeführer habe das Gefühl, man müsse jeweils zackig vorwärts machen. Niemand ausser uns hat solche Probleme beim Start und die Trainerin ist eher so der Typ Augen zu und durch. Das ist nun wohl auch nicht ein Gefühl von uns, sondern wohl wirklich so. Beispiel letztes Mal: Ich habe Vespa ca 5 Meter entfernt von Trainerin und Zuschauer paratgemacht. Vespa war sehr unruhig, stand immer weder auf, lief um mich herum. Ich bin mir aber sicher, wenn ich mir ganz ruhig die Zeit genommen hätte, wäre das ganz ok herausgekommen. Nun kam aber die Trainerin nach einem kurzen Moment (wir reden da nicht von Stunden) zu uns um mir zu helfen und nahm den Hund am Halsband. Worauf Vespa natürlich ausstickt, weil ja die Trainerin da ist. Der Start war dann Katastrophe und ich alles andere als ruhig. Mein Fehler, weil ich nicht dafür eingestanden bin, was ich eigentlich richtig fände.

    Selber Trailer haben wir erst einmal gemacht, da wars deutlich besser als im regulären Training.

    Ich werde es erstmal mit der Trainerin besprechen und schauen, ob sie es unterstützen kann/will, dass wir den Fokus erstmal auf einen ruhigen Start legen und uns da Zeit nehmen. Würdest du da dann mehrere Starts pro Training üben mit ganz kurzem Trail, oder bei einem Start bleiben?

    Übrigen Baustellen – klar, das ist eines unserer Hauptthemen. Vespa ist neben temperamentvoll auch noch sehr reizoffen. Und arbeitswillig. Ruhe ist unsere grösste Baustelle die wohl auch noch lange bleiben wird. Aktuell hat sie nach einer guten Phase sowieso ein "down" wo sie schnell drüber ist und wir sehr intensiv am Thema arbeiten müssen.

    Trailpause kann ich mir zwar notfalls vorstellen, aber irgendwie fände ich es auch schade, wenn diese gute Auslastungsmöglichkeit wegfällt. Es ist schon wirklich Vespas Ding und immer nur alles runterfahren ist ja auch nicht das Wahre.

    Hm. Ich weiss nicht ob das hetzen so einseins unbedingt umgesetzt werden muss. Ich persönlich finde das Trailen eben grad noch gut, weil es die Konzentration in dieser kurzen Zeit extrem braucht. Und danach lernt sie warten und runterkommen im Auto. Aber beim Fährten hättest du das nicht, das geht auch ganz alleine.


    Hetzen/rennen - wir werden mit unserer Jägerin Bikejöring anfangen damit sie mal kontrolliert rennen kann. Da ist zwar kein Hase vorne, aber einige die ich kenne haben mit ihren Jagdhunden so gute Erfahrungen gemacht. Geht auch mit kleineren Hunden weil man unterstützen kann am Rad. Alternativ Canicross?

    Mh, bei allem anderen mache ich es ja auch so - irr sein wird nicht belohnt. Von daher hast du Recht. Muss mal mit meiner Trainerin reden ob und wie wir das einbauen können. Sie ist eher so der Typ, los, ich halt sie, mach fertig. Mir gefällts gar nicht.


    Mein Verdacht ist, dass wenn wir das ohne Trainerin selber üben wird Vespa weniger durchdrehen. Die Trainerin ist schon übel verknüpft. Vespa wird schon anders wenn sie sie riecht auf dem PP.

    Bei uns tauchte nun das Problem „Übermotivation“ wieder aus der Versenkung auf. Vespa war schon beim Antrailen immer sehr aufgeregt, vorallem der Start wurde dann aber mit besserem Ritual und Zeichen wie Trailglocke um den Hals, Weste an, Glas statt Beutel viel besser. Das kippt nun gerade wieder ziemlich (Pubertät?) und sie rastet komplett aus, wenn sie die Trainerin sieht, springt 3D im Quadrat, völlig drüber und kaum mehr ansprechbar. Auf dem Trail kann ich sie kaum halten weil sie so derart zieht (gern mit Hasensprüngen nach vorne) und sie ist auch schwierig zu lesen wenn sie hektisch ist. Teilweise sucht sie dann sehr schön wieder, aber ist auch viel abgelenkt. Weiss grad nicht recht, wie wir dem begegnen. Tainingspause? Trainerin beim Start weiter weg? Wie sind eure Erfahrungen mit übermotivierten, reizoffenen und somit gestressten Hunden?


    Mein Gefühl wäre, es wäre gut, das Getue beim Start aussitzen zu können. Trainerin paar Meter weiter weg und wir starten halt erst, wenn wir bereit sind mit anziehen und co und sie nicht mehr durchdreht. Aber eben - das würde wohl 10, 15 Minuten brauchen und das ist irgendwie schwierig in der Gruppe.

    Hibbelhund ist komisch momentan. Vorgestern waren wir beim Trailen - sie war komplett Gaga. Wir haben den Start ja wirklich ruhig und sauber aufgebaut, aber sie wurde die letzten Male immer irrer. Die Trainerin wird begrüsst als wäre sie der verlohrene Sohn. Dieses Mal so schlimm, dass Vespa nur noch sprang, sich drehte, in alle Richtungen, vollkommen unansprechbar war. Beim trailen habe ich einen Ferrari vor mir, teilweise stösst sie sich wie ein Hase mit beiden Hinterbeinen ab um schneller zu sein. Etwas abgelenkt, aber schön gefunden. Ich war durch, Spass macht das so nicht. Und ich dachte, das wird am Tag danach sicher schlimm. Wind war auch noch. Aber - nichts. Gestern waren wir auf ausgedehnter Quartierunde und sie war gut! Verstehe einer diesen Hund.


    Leine - ich finde es zwar mühsam, aber sinnvoll. Habe nun die kurze Leine und Halsband jeweils mitgenommen und gewechselt im Quartier. In den verkehrsberuhigten Strassen Schlepp, sonst Leine am Halsband. Das war tatsächlich ganz gut. Manchmal orientiert sie sich sogar zurück, ohne, dass schon Zug da ist. Und bei Zug reagiert sie auf das Vibrieren besser als auf Ansprache. Reagiert sie nicht, dreh ich um und geh zurück. Ich bleibe neu auch länger stehen bis sie nicht mehr so nach vorne orientiert ist. Danke hier für euren Input. Bin gespannt wie das wird im Wald. Vielleicht muss da die Leine dann doch an das Geschirr.


    Deckentraining - ich schicke sie schon regelmässig auf einen ihrer Plätze. Was ich nicht mache, ist sie nicht mehr weglassen bis ich auflöse, das könnte ich mal probieren. Bisher schicke ich zurück bis sie sich mal entspannt und döst. Danach darf sie selber aufstehen. Kommt sie nicht zur Ruhe, binde ich sie auch mal an im Wozi. Habe ich aber schon lange nicht mehr. Vespa schläft genug - nur muss ich da sehr nachhelfen, respektive selber nicht zuviel machen und auch immer mal wieder Kontaktliegen anbieten. Das ist ihr Ding. Bin ich aktiv in der Wohnung ist sie, auch wenn sie liegen muss, schon auf Zack. Würdet ihr da systematischer vorgehen?


    Nochmal was zur kurzen Leine - wir hatten am Anfang 4-5 Meter und das ging GAR NICHT. Vespa kam besser runter, wenn sie nicht dauernd in die Einschränkung lief mit 10-20 Meter. 5m hat sie gefrustet. Nun an der kurzen scheint es langsam zu bessern, aber ja, sie ist neugierig, will vor und alles sehen und erleben. Logisch. Dauernd zurückgehalten zu werden, respektive sich zurückzuhalten ist halt auch Stress und anstrengend. Wie kommt es dazu, dass Leine direkt mit entspannen verknüpft wird? flying-paws , ich hab einiges von dir gelesen bezüglich Entspannung an der Leine und mir gefallen deine Hunde in den Videos - aber mir ist nicht klar, wie sie das entspannen gelernt haben. Wie machst du das, dass nicht eine Verhaltenskette Leine auf Zug bringen-umorientieren-lecker entsteht? Vespa ist auch wenn sie sich von alleine umorientiert dann noch sehr auf das Leckerchen fixiert inkl. Erwartungshaltung.

    Gerne. Persönlich kenne ich die Arbeit von Hands4Paws und kann den Verein empfehlen. Die Vorabklärungen sind gut, alles transparent und man hat auch hinterher interessierte und jagdhundeerfahrene Ansprechspartner die einem weiter mit Rat und Tat beiseite stehen - wenn man das braucht und will.


    Dir anderen kenne ich über die entsprechenden Seiten auf FB und weiss, dass da auch nur Gutes berichtet wurde. Ich meine, Vischl.de hat sogar sowas wie ein eigenes Programm mit Trainingsangeboten, falls man das will, kann mich aber täuschen.