Beiträge von Looking

    Wir begegenen einem Mann auf dem Gehsteig auf Quartierrunde als Vespa an der Schlepp grad fröhlich auf den Grünstreifen kackt.


    Mann: „ah, sie Trainieren!“

    Ich “???“

    Mann „Ja wegen der Leine!“

    Ich „äh, ja, immer.“

    Er - erzählt von seiner Tierliebe, begrüsst Vespa, hat keinen Hund, neinein, aber zwei Katzen. Aber er liebt alle Tiere. und alle Tiere ihn. Und hochspringende Hunde sollte man mit Knie hoch trainieren.

    Ich - versuch zu erklären warum er das besser nicht macht bei Vespa.


    Er: „Geben sie mir grad die Kottüte - ich nehm sie gleich mit zum Abfallkorb!“


    Ich wusste nicht ob ich weinen ode lachen soll. Aber nett. Hat bisher noch niemand meinen vollen Kacksack haben wollen. :ugly::applaus:

    Ich finde es wichtig, dass man nicht gegen den Jagdtrieb arbeitet, sondern mit. Dein Hund hat Trieb. Du kannst ihm aber ein alternatives Jagderlebnis bieten und ihm beibringen, dass Vögel keine Beute sind.


    Beispiel mein Vorstehhund:

    Bekam ab ca 7 Monate nur ganz leichte Nasenarbeit zuhause mit Leckerchen suchen. Ab ca 10-12 Monaten vorsichtig aufgebaut auch Mantrailing. Ihr Bedarf an Nasenarbeit ist also recht gut gedeckt. Daneben haben wir das, was sie genetisch mitbringt zu „unseren“ Gunsten verstärkt. In unserem Fall vorstehen belohnt. Je nach Situation mit kleinem Jagdersatz. Beispiel - wir treffen im Quartier an der 10 Meter Schlepp eine Katze. Endgegner. Vespa steht kurz still, ich lobe, markere. Sie steht weiter, loben. Wenn sie mal nach vorne will, verhindere ich das. Inzwischen steht sie oft ohne Leinenspannung. Irgendwann kann sie sich zu mir abwenden und die Belohnung ist Spiel mit ihrem absoluten Lieblingshasendummy. Innert sehr kurzer Zeit ist ihre Lunte viel länger geworden. Ich verbiete also jagen nicht immer (Manchmal schon). Sondern erlaube Phase eins und zwei und verbiete ein hetzen zum Tier, erlaube aber oft dann ein „hetzen“ zergeln bei und mit mir. Das ist für den Hund toll, stärkt unsere Beziehung und arbeitet mit statt gegen den Trieb. Es ist auch nicht so, dass der Hund dann ewig DIE Party braucht bei jedem Viech. Vespa guckt bei Vögeln nur noch kurz und löst das gelegentliche Vorstehen selber auf. Verbales Lob reicht längstens. Wir haben auch ein Hasengehege im Quartier wo wir geübt haben. Anfangs war sie im Nirvana. Dann haben wir gelernt, uns gemeinsam ein paar Schritte anzuschleichen und dan da zu stehen und nur zu gucken. Jede Umorientierung zu mir mit Käse belohnt. Heute kann ich sie aus dem anschleichen oder Vorstehen ganz einfach abbrechen und sie kommt ohne Probleme mit. Ein „Vespa, komm“ reicht. Und sie ist 1,5 Jahre jung. Natürlich ist an wildintensiven Stellen die Schlepp dran. 100% ist sie nicht. Aber Arbeit in die Richtung lohnt sich sehr. Und Erfolg (auch schon hetzen ohne „Fang“ ist Erfolg) verhindern. Mit Schlepp, ja.


    Guck mal in den Jagdthread hier im Forum. Da gibts viel gutes!

    Pueppi.Schlappohr

    Jaaaa... das ist der Radius den ich mir wünschen würde. Wenn der Hund genau so mal die meiste Zeit läuft bin ich sowas von happy. Das ist aber in 90% -95% noch nicht so toll und so relaxed. Sie rennt oft schnell und recht weit vor und in wenig übersichtlichen Gebiet muss ich dann sehr viel managen und warten lassen. Denke Lola und Vespa sind sich nicht unähnlich. Ich kann mal versuchen das auch zu filmen.

    Heute waren wir in neuem aber tollem und recht einsamen Gebiet (wieder mit unerwartet Wind) unterwegs und tataaa, sie war wieder so super. Es war eine aussergewöhnlich lange Runde (wir kannten den Weg auch noch nicht) inkl. Waldrand mit nur Trampelpfad. Die ersten 50 Minutem absolut perfekt. Dann nach dem Waldrand mit Rehspuren war sie schon ziemlich drüber und wurde hektisch. 10 Minuten auf einen Baumstamm gesessen, sie ziemlich kurz gehalten. Vespa durfte etwas benagen und bekam eine kleine Massage. Dann an der Schlepp zurück durch den Wald. Und es hatte geklappt, sie hatte sich beruhigt und durfte frei zurück bis zum Auto. Wirklich toll wenn das so geht mit runterfahren. :applaus::herzen1:

    hier ein Video vom heutigen Spaziergang mit der Hibbeline.

    Ich such den Hibbel in dem Video :ka:



    Ist doch super ;)

    Jaaaaa! Wie ein ganz normaler Hund! :herzen1:Keine Ahnung warum das gestern so toll war. Vielleicht wird sie nun doch noch läufig, zeigt seit vielen Wochen Anzeichen aber die zweite Läufigkeit lässt auf sich warten.


    Solche Spaziergänge geben mir jeweils die Hoffnung, dass das irgendwann „vizslanormal“ wird und die anstrengenderen und sehr aufgeregten Spaziergänge die Ausnahme werden. Wir haben ja noch Zeit.

    Schön!


    Ich will nur auch noch anfügen, dass dieses nette bei euch bleiben unter Umständen nach einer Weile vorbei ist und der Hund mit mehr Selbstvertrauen ganz anderes Verhalten zeigen kann. Auch die Beeindruckbarkeit nimmt vielleicht ab nach einer Weile. Unsere TS Hündin konnte man am Anfang mit einem strengen Blick oder einem leisen „he“ gut reglementieren. Heute? :ugly::mute: auf bekannten Strecken düst sie im Freilauf gern herum und findet alles spannend. Sobald die Strecke etwas unheimlich ist, läuft sie wieder direkt bei mir. Du weisst also nicht was kommt, wenn sie sich etwas eingelebt hat. Überlegt euch gut, ob ihr mit Überraschungen leben könnt. Weil - wahrscheinlich kommen die. Die Frage ist nur - welche? Habt ihr ev einen guten Trainer an der Hand, der die Hündin mit einschätzen kann? Das wäre sicher hilfreich.

    Zurück zum Thema, mach ich gern - hier ein Video vom heutigen Spaziergang mit der Hibbeline. Es windete recht stark. Und sie musste schon Bus fahren und wir sind Schweinen und Schafen begegnet. Am Anfang kurzes durchdrehen und Kreise rennen, also für ein paar Meter an die Schlepp. Also die besten Voraussetzungen für eine Desaster und laufen an der Leinen und ganz viel Management. Aber... die Jägerin war bombe! Trotz Pferden und Schafen in Sichtweite. Und Wind. Eine Freude!


    Video Vespa bei Wind


    Nach einer unerwünschten Hundebegegnung war sie dann recht durch, Rückweg haben wir dann durchs Quartier statt dem Waldrand entlang gemacht. Kurz vor Haus noch eine Katze 3 Meter neben uns. Ich glaube, das war genug für heute. :ugly:


    Und von wegen interessant sein - ich mach das schon. Aber nicht indem ich im Unterholz rumrenne oder Vespa dauerbespasse. Ich bleibe immer wieder mal an Stellen stehen die nach „spannend riechen“ aussehen. Vespa kommt dann gern gucken statt weiter vollgas vorauszueilen. Oder ich scharre etwas an einer tollen „legalen“ Buddelstelle oder zeige ihr was, was sie übersehen hat. Ich geh auch mal gucken wenn sie was spannendes gefunden hat. Aber weder mach ich das dauernd noch reisse ich den Hund damit aus einem entspannten „Hundefilm“.

    Ich kann dich gut verstehen - bin selber chronisch krank, allerdings körperlich. Aber auch das ist Belastung und wenn ich dann fix und foxi auf dem Sofa liege, ist mein Kuschelhund kontaktliegend meistens neben oder halb auf mir da. Es tut gut. Ich finde, es ist dann aber schon noch was anderes, wenn man extreme Gefühle wie Panik oder tiefe Traurigkeit hat. Das ist eine Belastung für den Hund.


    Was ich noch jenseits der Suche nach dem Hund der dir was bieten kann einwerfen möchte: Schau auch die andere Perspektive an: Was kannst du dem Hund bieten? Womit kannst du umgehen? Welche art-

    Und rassegerechte „Arbeit“ würdest du dem Hund jenseits von dich stabilisieren geben können? Wieviel und wie regelmässig Bewegung? Wo? Wie flexibel

    bist du, wenn der Hund Special Effects hat oder unerwartete Bedürfnisse auftauchen? Wie souverän kannst du führen? Trainer? Wie käme der Hund zu genug Ruhe um den stressigen Job zu schaffen?


    All das ist meiner Meinung nach genauso wichtig. Deine Anforderungen und Wünsche. Aber auch deine Kapazität, Wille und Möglichkeiten auf den Hund einzugehen. Je nach je wirst du einige Hunde ausschliessen oder näher angucken können.


    Beispiel: meine Vizsla liebt Menschennähe und liegt am liebsten dauernd bei mir. Sehr arbeitswillig, will to please. Aaaaaber - ich muss extrem viel investieren um ihr Ruhe und Sicherheit zu vermitteln. Kein Überalldabeihund. Im

    Gegenteil. Ich muss mit dem Jagdtrieb und dem Temperament arbeiten. Usw. Bei mir passt das. Aber für die meisten meiner Bekannten wär das nix.