Beiträge von Looking

    Vespa blutet nun schon seit ein paar Tagen und ist sooooo entspannt, es ist ein Traum. So easy unterwegs ist sie draussen sonst kaum. Und Schlafen ist plötzlich super. Kennt ihr das auch? Hibbelhund wird Penntüte? Nach der ersten Läufigkeit und dieser ruhigen Phase kam allerdings ziemlich bald das Gegenteil und es war unfassbar mühsam draussen, immer auf 180. Bin gespannt obs diesmal besser geht danach oder obs wieder so einen Taucher gibt. Vielleicht gehts diesmal direkt in ein Minimü Erwachsenheit über?

    Es gibt durchaus gute Zuchten die Vizslas auch an Nichtjäger abgeben bei entsprechender Auslastung.

    In unserem Fall kommt der Hund aber aus dem TS Ungarn.

    Der Vizsla will vorallem bei seinen Menschen sein. DU bist (neben allem was man mit der Nase inhalieren kann) seine Sonne. Ist kein typischer Einpersonenhund, sondern in der Regel ein freundlicher Everybodys Darling. Von daher wäre ein ruhiges Büro schon mal viel Mehr in seinem Sinn als täglich langes alleine sein.

    Auslastung - wir trailen ca einmal die Woche und ca zweimal darf sie Canicross/Bikejöring machen. Ansonsten gibts mal eine kleine Leckerchensuche und natürlich Vorstehen üben unterwegs, Kontrolle am Wild/Katzen usw. Alltag üben brauchts ja auch noch. Ruhe üben und finden ist meines Erachtens das grössere Thema. Ich werd immer nach der Auslastung gefragt, finde aber die Frage wieviel Ruhe der Vizsla bekommt und findet fast wichtiger. Meines Erachtens ist punktuelle intensive rassegerechte Arbeit wie Dummy, Fährte oder Trailen gar nicht sooo oft nötig, wenn sie denn gut ist. Gehorsam ist meistens leicht erlernt. Aber Ruhe bei viel Reizen weniger.


    Unterwegs brauchen sie einfach ein waches Auge. Nach einem Jahr Training läuft meine nun oft wunderbar frei. Radius ist nicht riesig und sie will nicht alleine weg Aber ich muss aufmerksam bleiben, in Kontakt. Will

    man einen Selbstläufer und am Telefon rumspielen, empfehle ich keinen Vizsla. Naja, eh keinen Jäger.

    Ich empfehle den Vizsla selten - aber wenn man auf Spaziergänge mit Abenteuer (zusammen Spuren finden, Wild beobachten und mal spielen steht und selber Ruhe vermitteln und beibringen kann und dann auch noch Spass an Dummy oder sowas hat - sicher doch!

    Bei uns machen die (leicht) Fortgeschrittenen in der Regel bloss einen eher längeren und/oder anspruchsvolleren Trail. Ausser es war schwierig und nicht ideal, dann gibts teils noch einen sehr einfachen Motivationstrail zum abschliessen. Uns hilft das - als wir als Anfänger noch mehrere Entdeckertrails gemacht haben, war Vespa dauerhaft unter Strom. Jetzt ist klar, wenn der Trail fertig ist, dann passiert nix mehr. Ich finde das ganz gut so, gerade bei aufgeregten Hunden. Nur in Seminaren ist es anders. Das behagt aber Vespa mit den langen Autozeiten nicht sehr.


    Vespa hat sich sehr gemacht und sucht nun systematischer und gründich an Entscheidungsstellen und trailt schön auf dem Geruchsband. Ich gucke besser voraus und orientiere mich besser an den Drehpunkten. So langsam wird es mit uns. Momentan arbeiten wir mit Türen und Liftanzeige und die ersten wirklichen Differenzierungen wo die Personen nahe beieinander sind. Trails sind so zwischen 600 und 1000m. Im Frühling laufen wir mal die erste Prüfung. Bin gespannt ob meine Aufregung das beeinflussen wird. :lepra: Eigentlich dürfte ein M1 ja kein Problem sein, aber eben. Prüfungssituation.

    Ansonsten haben wir nach dem dritten Fehlkauf die ideale Leine für den Ferrari gefunden - eine vollgummierte 8m von Grossenbacher. Viel besser bei einem so stark ziehendem Hund als Biothane, Noppengummi oder Leder. Meine Hände danken es.

    Mh - ich war mit dem Halsausschnitt auch skeptisch, aber mindestens Vespa sucht ohne jede Atemprobleme auch unter starkem Zug - auch wenn sie mal den Kopf tiefer hat. Keine Ahnung ob das bei jeder Anatomie so ist. Der hintere Gurt sollte kein Problem sein - er dient nur der stabilisierung und verhindert ein rausschlüpfen, da ist kein Zug drauf. zum Ring kann ich aber nicht mehr sagen, das hat meine Trainerin so bemerkt. Vespa setzt sich von alleine durch :hundeleine04:. Das Niggeloh war meine erste Idee, aber es war zu breit für das Hünerbrüstchen.

    Ich bin Ersthundehalterin - hatte aber schon Erfahrung mit Pferden und fremden Hunden. Ich denk, ich mach ein bisschen beides. Da Vespa aus dem TS kam und quasi mit allem überfordert war, waren wir einerseits sehr konsequent, haben unfassbar viel gelesen und nachgedacht, alles hinterfragt und bestimmt waren/sind wir dabei nicht immer so entspannt wie man sein könnte.

    Aber auch wir haben vieles was nicht ging erstmal gemieden oder halt abgeschwächt. Ich hab zum Beispiel recht spät gemerkt, dass Spaziergänge im Quartier entspannter sind als die auf dem Feld- oder Waldweg. Ist ja erstmal ein bisschen kontraintuitiv. Aber bei vielem mussten wir halt auch durch. Alleine sein musste einfach aufgebaut werden bei einem Hund welcher eben nicht überall dabei sein kann weil alles toooo much.

    Ne, das ist doch Quatsch. Vespa kam mit 7 Monaten zu uns und ist nun etwas über 1,5 Jahre jung. Was die in dem Jahr gelernt hat ist bemerkenswert. Alleine bleiben von quasi nix auf über 3h. Sie springt nicht mehr auf alles an. Rückruf 1a. Nach Aufregern wieder runterkommen. Bei vielem gibt es und gab es Rückfälle, vieles ist nicht konstant. Sicher auch wegen der fehlenden Basis. Und Pubertät.

    Ich persönlich arbeite und trainiere ganz normal - mit Geduld für Hormonchaos im Hinterkopf. Versuche Rückfälle zu akzeptieren und nicht allzu dramatisch zu bewerten. Aber Hunde lernen auch in der Pubertät viel!