Beiträge von Looking

    Der Vizsla ist ein sehr guter Familienhund - aber nur wenn er erstens aus einer guten nervenstarken Zucht kommt (keine Hobbyschöhnheitszuchten), rassengerechte Auslastung (intensive Jagdersatzarbeit wie Mantrailen, Dummy, Fährte) bekommt und (wichtig!) genügend Ruhe (ca 18h am Tag) bekommt. Ich hab mir als quasi Ersthundehalter einen Vizsla aus dem TS geholt - aber vorallem weil ich Nasenarbeit und MTB Sport machen wollte und mich genau der Aspekt menschenbezogener Jagdhund und das damit verbundene Training reizt. Es mag Vizslas geben die mit wenig rassegerechtem Program funktionieren. Aber darauf würde ich mich nie verlassen. Und wenn man mal einen MV arbeiten gesehen hat, tun einem all die ohne Arbeit echt leid.

    Ich find, Collie hört sich super an bei euch. Aber vielleicht auch was in Richtung Schnauzer (kerniger), Pudel, Wasserhund wenn es in der Grösse sein sollte? Alle brauchen aber auch was zu tun.

    Du lässt deinen grossen Hund ohne Sichtkontakt vorlaufen? Na da hättest du aber Ärger mit mir wenn ich das Grosi gewesen wäre.

    Es ist im Prinzip auch egal wie du es erklärst. So viele Menschen haben Angst vor Hunden. Ich finds respektlos. Von Wildtieren reden wir gar nicht erst.

    Ich würde auch mehr Leinenlänge geben und dann vorallem weniger von A nach B laufen und mehr „sein“. Meine überforderte Junghündin haben wir eine Weile mit dem

    auto zu einem Alten Steinbruch im Wald gefahren - 30 Meter laufen und dann 30 Minuten schnüffeln, buddeln, entdecken lassen. Keine Animation. Nur draussen sein. Keine anderen Hunde, keine Party. Das war perfekt für sie. Kann man an jedem beliebigen eher ruhigen aber spannenden Platz machen. Idealerweise mit Sitzgelegenheit für dich. Buch mitnehmen und chillen.

    Das von A nach B laufen kommt wieder wenn der Hund mal chillen gelernt hat. Und auch da kannst du dann je nach Gemütslage wieder Chillpausen einlegen. Ich mache meinem Hund auch gern vor was ich von ihm will. Gehe „schnüffeln“ (nein, nicht mit der Nase am Hundehaufen, aber interessiert Sachen angucken), scharre ab und zu ruhig im Laub, mäandere statt zu marschieren.

    Nach einem Jahr Training (bei Null gestartet) kann ich nun auch wieder „marschieren“, auch in neuem Gassigebiet und auch mal 2 Stunden. Aber ohne das „rumlungern“ wäre das nix geworden, da bin ich überzeugt.

    Fütterung würde ich auch überdenken.

    Da sieht man mal, wie unterschiedliche Wahrnehmungen sind.

    Ich habe gerade junge Terrier (also so bis 8) egal welcher Rasse noch nie als innerlich in sich ruhend empfunden. :ops:

    Für mich haben alle Terrierrassen gemeinsam, dass sie gerade diese "Spritzigkeit" haben.

    Wirklich Gelassenheit und in sich ruhen verbinde ich dann eher Molosserrassen oder eben grossen Hunderassen :???:.

    Was mir noch einfällt, wenn ne Hündin sein darf (und vielleicht 1-2 kg mehr), fällt vielleicht der Bouvier noch rein.

    Geht mir auch so! Die Buddhas unter den Hunden die ich kenne sind alle irgendwo bei den grossen/molossern und ab und an bei undefinierbaren Mixen. Bernhardiner, Grosse Sennen, Dogge, Leonberger, Hovavart... wobei die zwei RR die bei uns trailen auch sowas von selbstsicher entspannt sind. Die Terrier sind in meinen Augen zwar selbstsicher, aber innerlich nicht easy, sondern ziemlich auf Zack und jederzeit bereit für das nächste Abenteuer.

    Wow - ok. Nicht mal meine Tierschutzhündin mit mangelnder Prägung und Sozialisierung ist so drauf. In meiner Gegend sind es die Malis die ich gern mal so erlebe. So extrem kenn ich hier keinen MV - aber kann mir bestens vorstellen wie man aus einem MV mit nicht idealem Nervenkostüm mit falschem Umgang/Training sowas macht.

    Wenn man denn schon keinen aus seriöser Zucht will und bereit ist sich mit Defiziten wie Allergien, fehlender Nervenstärke usw auseinanderzusetzen, dann nehme man doch bitte wenigstens einen Hund aus dem TS. Die ungarischen Tierheime sind voll von denen.

    O.T.: Bienen wurde übrigens die Agression weggezüchtet. Die heute gebräuchlichen Honigbienen sind also sehr zahm. Ratet mal welche Bienen heute an der Bienenkrabkheit sterben wie die Fliegen und welche fast nie erkranken. Richtig. Die alten Schläge sind resistent

    OT aber das kann ich so nicht stehen lassen.

    Das stimmt so nicht. Als die Bienen "vom alten Schlag" noch aktiv waren, gab es die Varroa noch gar nicht. Die würde erst in den 70ern eingeschleppt. Im übrigen wurden die Bienen nicht nur zahmer sondern auch größer gezüchtet, was der eigentliche Grund der Anfälligkeit ist.

    Ich kann dir nur sagen, dass ich vor Jahren diese Dok gesehen habe und da waren sie auf Besuch bei einem Grossväterchen Imker mit „altem Schlag“. Die Bienen waren viel widerstandsfähiger aber eben auch agressiver. Seine Kollegen haben alle auf neue Schläge gewechselt wegen der Agression.

    By the way - auch der Vizsla wird gern grösser gezüchtet als er sein sollte. Und auch das tut ihm nicht gut.0

    Zu Ungarn gibts noch zu sagen - ja, die Vizslas sind dort oft Familienhunde. Und sehr oft sehen die nie was anderes als den Hof/Garten. Viele Ungaren gehen nie Gassi. Und sehr sehr viele geben den Vizsla wieder im Tierheim ab (oder setzen ihn einfach aus) - die Tierheime sind ziemlich voll von Vizslas.

    Das Leben in einem ungarischen Haushalt mit Garten ist nicht immer zu vergleichen mit unseren oft sehr reizintensiven Wohnsituationen.

    Ich find den Vizsla nicht falsch bei dir - denke schon, dass der passen könnte. Warum du aber nach 2 Jahren informieren nun beim Hobbyzüchter kaufen willst, versteh ich auch nicht ganz.