Ja, schwere Verhaltensstörung durch Hormone kommen vor. Wenn diese nicht durch konventionelle oder alternative Mittel so in den Griff zu bekommen sind, dass das Tier damit klarkommt - ja, dann ist Kastra ein Grund. Was ich meine ist, dass präventive Kastration kein hinreichender Grund darstellt.
Bezüglich stille Pyo - ja die gibt es und ja, das kann schlimm enden. Trotzdem läuft die Mehrheit der Pyometren nicht so ab, dass der Hund ohne jegliche Anzeichen plötzlich unrettbar ist. Das gibts. Aber es ist nicht der Normalfall. Als ehemalige Therapeutin für Tiere hab ich genug andere Fälle erlebt. Mein persönliches Highlight war eine Berner Dame mit hormonellen Problemen und Tendenz zu chronischer, wiederkehrender Pyo. Der TA wollte den hochgedrehten unsicheren Junghund kastrieren. Wir haben es alternativmedizinisch hingekriegt - erst mit 9/10 Jahren gabs wieder Probleme und sie wurde dann wirklich kastriert. Erst mit 11 starb sie dann - lucky Berner. Diese Besitzerin war aber halt wachsam und hat bei jedem Minianzeichen angerufen und reagiert. Ich kenne genug Leute, die weder bei sich noch bei ihren Anvertrauten Signale bemerken noch einschätzen können. Damit sind nicht die gemeint, die mit einer stillen und geschlossenen Pyo ohne Symptome konfrontiert werden!
Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Studie bezüglich Lebenserwartung heute in urbanem Gebiet dieselben Ergebnisse liefern würden - vor Jahren war Kastra normal beim liebenden HH. Und nicht kastrierte waren öfters die, die kein Geld ausgeben wollten oder den Hund auf dem Hof halten. Die aus Prinzip nicht kastrierenden gesundheitsaffinen Menschen waren vor 10-15 Jahren die Ausnahme!