noda_flake
Du hast irgendwo „gefragt“ ob du sie denn nun auf dem ganzen Spaziergang bespassen solltest. Jein. Nein, natürlich nicht.
Andererseits finde ich es bei Vespa sehr hilfreich, dass sie weiss, bei mir gibts „den guten Stoff“. Also eben bedarfsgerechtes Belohnen. Bei Hunden die da schnell eine hohe Erwartungshaltung aufbauen, kann es sinnvoll sein, diese „events“ zu strukturieren und Inseln aufzubauen wo immer dasselbe passiert. Für einen Hund der gern hetzt z.B. eine kleine Rückspursuche auf dem Weg (Schlepp wenn nicht verlässlich). Dadurch bekommt der Weg (und nicht offroad) eine höhere Wertigkeit an der Stelle. An anderer Stelle gibts dann halt ein Lauerspiel oder eine Futtersuche oder auch mal nur Pause und Hintern kraulen. Dann baue ich auch grundsätzlich immer wieder gemeinsam „Dinge angucken“ ein. Verlohrene Handschuhe, tote Mäuse, Pipistelle… ich hab so zwar einen Hund, der selten ewig tiefenentspannt durch den Wald trottet, aber Vespa kennt eben rauffahren und runterfahren (die erwähnten Erregungswellen, ich hab sie von Ute Blaschke). Dazu weiss sie, dass jagen was gemeinsames ist (wir gucken viel zusammen, wir schleichen auch mal gemeinsam an und ich belohne entsprechend der Jagdsequenz die passt: (Futter)Ball fliegt kurz, Lauern, Schleichen auf Kommando, zusammen gucken (gern mit Körperkontakt, ich hab z.B. Hand an ihrer Schulter). Wenn sie z.B. fixiert und ich irgendwann per Marker auflöse, rennt sie die paar Schritte zu mir (hetzen, Selbstbelohnung) und kriegt dann bei mir noch was obendrauf, fast immer abgeschlossen mit fressen (Kauen, Entspannung, Jagd beendet). Das Resultat ist ein Hund, der zwar jagdlich immer noch sehr interessiert ist, aber erstes super runterkommen kann, auf „weiter“ in der Regel easy und freudig loslassen kann und weiss, dass sie nicht „den Kürzeren“ zieht. In zu wilden Situationen kommt sie auch ins „zurück“ neben mir, so schaffen wir es dann per Management und Nähe da durch.
Aber ja, wenn ich sie täglich so führe wirds viel. Ich geh bewusst auch ins Dorf, Stadt oder in den einen Wald wo es viele Hunde und keine Rehe hat oder fahre 20 Minuten auf die Felder wo die Reize nochmal anders sind.
Die andere Option wäre gewesen, ihr jagdliches Verhalten zu verbieten - halte ich für fast unmöglich und unfair in ihrem Fall. Da gibts natürlich Meinungen, die komplett entgegengesetzt sind. Ich verbiete ihr z.B. ganz spezifisch Katzen anschleichen. Katzen sind tabu. Aber im Wald erwarte ich vorallem Kooperation und Selbstkontrolle mit wieder entspannen, nicht Dauerentspanntheit.
Das orientieren nach Pfeifen hatte ich mit dem „hier“ RR. Ist ein Resultat von zu oft rückrufen wenn „was ist“ bei Hunden die schnell verknüpfen.