Beiträge von Looking

    Ganz einfach - wenn ich nicht nachdem ich aufstehe grad füttere, kotzt Vespa oft Galle. Und wenn ich direkt vor dem Füttern lösen gehen will, habe ich einen durchgedrehten Hund der nur an Fressen denkt und sofort wieder rein will. Rennend das Treppenhaus hoch bitte. Hundeprioritäten in unserem Fall. Warum sollte ich uns das Leben schwer machen? Offenbar eilts mit fressen aber nicht mit entleeren.

    Ich könnte mir vorstellen, dass sich da ein Hund auch so ein wenig anpasst. Also wenn er es gewöhnt ist wirklich gleich nach dem Aufstehen raus zu kommen und man dann nur ausnahmsweise im Urlaub erstmal anderes macht, ist es vielleicht blöd für den Hund (ohne jegliche wissenschaftliche Ahnung davon). Hier kennt es der Hund, dass normalerweise nach dem Aufstehen (von mir) noch etwas Zeit vergeht bis er raus kommt, wobei er in dieser Zeit eigentlich eh noch rumliegt und döst, er ist da ja noch nicht richtig aufgestanden, sondern hat maximal seine Liegestätte gewechselt.

    Seh ich auch so. Ich geh meistens spät abends nochmal raus (zwischen 11 und 1). Morgens gibts um 9 Futter. Raus gehen wir (ausser sie fragt vorher danach) meistens erst gegen 10 oder 11. Absolut kein Thema für Vespa, sie meldet sich nie vorher sondern legt sich nach dem Fressen nochmal pennen.


    Ist sie bei meiner Partnerin, geht sie abends deutlich früher raus und morgens schneller nach dem Aufstehen. Kein Thema.


    Und: es ist dann morgens auch kaum je so dringend, dass sie direkt an der ersten Pipistelle vor dem Haus muss. Sie hält lieber ein bis zur Lieblingsstelle 5min später. Spätabends macht sie aber ohne Probleme direkt vor dem Haus. :person_shrugging:

    Warum soll denn Hund im Jagdmodus zu vermeidendem Stress ausgesetzt sein?! Klar, wäre für uns Halter easy. Ich versteh es da schon nicht. Ja, ich vermeide, dass mein Hund ständig nur Jagdverhalten zeigt. Ich will einen Hund der hoch- und runterfahren kann. Ich will auch einen Hund der nicht immer alle Jagdsequenzen zeigt. Aber wo genau soll jeglicher Jagdmodus in jedem Masse schädlich für den Hund sein? Das ist doch Kokolores. Dann wäre auch jedes Dummytraining, Zughundesport und Mantrailing böse. Es ist doch eine Frage des Masses und ob der individuelle Hund/Mensch damit klar kommt.

    Wikipedia sagt:


    Zitat

    Stress (englisch für ‚Druck, Anspannung‘; von lateinisch stringere[1] ‚anspannen‘) bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize (Stressoren) hervorgerufene psychische und physische Reaktionen bei Lebewesen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung.

    Nach dem aktuellen Allostase-Konzept kommt Stress vor allem eine zentrale Bedeutung dafür zu, sich physisch und psychisch an sich verändernde Umweltbedingungen anzupassen.[2][3][4] Stress kann auch eine evolutive Wirkung haben mit der Folge, dass Belastungen besser ertragen oder letztlich durch eine entsprechende Stresstoleranz neutralisiert werden. Somit kann Stress durch Selektionsvorteile einzelner Individuen Adaptation und letztlich Artbildung bewirken. Durch genetische Fixierung von Merkmalen, welche Selektionsvorteile bewirken, können sich bestimmte erbliche Eigenschaften evolutiv durchsetzen. Beispiele solcher Eigenschaften sind Sukkulenz bei Pflanzen in Trockengebieten oder Sichelzellenanämie bei Menschen in Malariagebieten.

    Der Begriff Stress wurde erstmals von Walter Cannon (1914, zitiert nach Lazarus & Folkman, 1984) in Bezug auf Alarmsituationen verwendet (Fight-or-flight). Basierend auf diesen Arbeiten formulierte Hans Selye (1936, zitiert nach Lazarus & Folkman, 1984) Stress als körperlichen Zustand unter Belastung, welcher durch Anspannung und Widerstand gegen äußere Stimuli (Stressoren) gekennzeichnet sei – das generelle Adaptationssyndrom (GAS[5]). Hans Selye hatte den Begriff aus der Physik entlehnt, um die „unspezifische Reaktion des Körpers auf jegliche Anforderung“ zu benennen. Stressbezeichnet in der Werkstoffkunde die Veränderung eines Materials durch äußere Krafteinwirkung: Es folgen Anspannung, Verzerrung und Verbiegung. Mit der kognitiven Wende wurde der Bewertung (Appraisal) und der Stress-Bewältigung (Coping) von psychologischem Stress eine zentrale Rolle zugewiesen (Lazarus und Folkman, 1984). Es gibt bis heute keine Einigung auf eine Definition und eine konzeptionelle Operationalisierung von Stress (Kahn und Byosiere, 1992). Je nach Konzeptualisierung des Begriffs Stress existiert eine Vielzahl von Definitionsversuchen (Väänänen u. a., in press).

    Das Auftreten von Stress bedarf jedenfalls einer sinnlichen Wahrnehmung des stress-auslösenden Reizes sowie einer nervlichen Weiterleitung eines solchen Reizes an eine reizverarbeitende Region des Körpers. Begleiterscheinung auf biochemischer Ebene ist dabei meist die Ausschüttung von Stresshormonen und anderen Sekreten aus Drüsen.

    So würd ich das auch definieren. Stress ist nicht nur zu hohe, nicht zu bewältigende und krankmachende Belastung.

    Stress ist ja nicht pathologisch per Se, sondern etwas ganz normales, lebenswichtiges. Also ja, Jagen ist was die Neurotransmitterausschüttung angeht Stress. Ob das schädlich ist, ab wann und in welchem Masse und Umfang ist die andere Frage. Und nur individuell zu beantworten. Auch wie lange ein Lebewesen hat um die Neurotransmitter abzubauen ist sehr individuell und genetisch schon festgelegt - wird aber auch durch Erfahrung, Umwelt usw beeinflusst.

    Ein schlauer Mensch hier im DF hat mir geraten, mir zu überlegen, mit welchem Special Effekt eines Hundes ich am ehesten leben kann. Das hab ich so gemacht, mich mit dem Special Effekt eingehend befasst und dann danach ausgesucht - war perfekt.


    Ansonsten das übliche bei Superinteresse: lesen, lesen, lesen, Menschen ausfragen, DF, YT, Hunde kennenlernen, Wohnung kündigen und neue finden, meine Freunde mit langen und wiederholten Monologen über Hunde nerven, einen Haufen geile Zubehörsachen kaufen und an nichts anderes mehr denken.

    Was ich noch empfehlen kann:

    Überleg Dir mit welchen Eigenschaften beim Hund Du umgehen können würdest und mit welchen nicht.

    Was Irish damit meint ist:

    Die meisten Hunde haben irgendwelche „Special Effects“. Für die eine oder andere Lebenssituation und Person ist das easy, für die andere ein absolutes Tabu.


    Beispiel: ich hab mir bei der Rassewahl überlegt, mit was ich nicht leben kann, aber auch mit was ich ganz gern umgehe. Bei uns war es Jagdtrieb. Jagdtrieb eines kooperativen Hundes macht mir Spass, ich nutze das gern fürs Training und lebe gut damit, auf Spaziergängen nicht am Handy rumzuschreiben sondern aktiv mental beim Hund zu sein und ab und an ne Leine zu verwenden. Hingegen könnte ich schlecht mit einem sehr stark territorialen, wachenden und Menschen stellenden Hund leben in meinem Mietshaus (mit Anwälten unter mir :grinning_squinting_face:). Ich bin kein Freund von Tüddeln, also fällt tägliches bürsten und Unterbodenwäsche raus: lieber haaren und/oder alle paar Monate Friseur.


    Wenn du Hunde kennenlernst, achte dich mal auf folgende Eigenschaften und wie sie sich auswirken:


    Artgenossenverträglichkeit (oder eben nicht)

    Wachen und oder „gesprächigkeit“

    Schutztrieb (heisst, der Mensch muss IMMER regeln und aufpassen, schwierig in belebtem Gebiet, mit Kindern zuhause usw)

    Jagdtrieb

    Unsicherheit, Ängstlichkeit

    Hoher Arbeitswille,

    Hohe Kooperationsbereitschaft

    Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein

    Reizoffenheit (kann nicht immer überall dabei sein)

    Usw


    Meistens stellt man sich die Features anders vor als sie im Alltag sind wenn man nur davon liest. Irgend einen Tod muss man meistens sterben. Aber man muss wissen, mit welchem man am ehesten und mit welchen GAR nicht leben will.