Beiträge von Querida

    Also ich sperre meine Hunde zum Winterschlaf in den Keller. Spart Futter, Zeit und Energie.

    Jetzt aber mal im Ernst: Wenn man gesunde Hunde mit normalem Fell hat und nicht gerade in der Arktis wohnt oder draußen lange rum steht, braucht man gar nix (und manche eben einen Mantel). Gepflegt werden meine Hunde ohnehin immer und Streusalz gibt es dort, wo wir laufen, nicht.

    Querida Wow das hört sich echt heftig an. Wärs mit einem Hund alleine evtl. einfacher gewesen oder macht das keinen Unterscheid? Ohje. Das positive ist ja, das meine Hündin klein ist, sie kommt also nicht überall ran. Ich schätze sie auch nicht so ein das sie wild hochspringt oder so, sie „jagt“ ja auch sonst nicht. Sie schleicht sich in Zeitlupentempo an die Beute und wartet dann eigentlich den besten Moment ab um zuzupacken.

    Gehorsam sitzt bei ihr auch, aber eben genau ich Situationen mit echter Beute nicht. Keine Ahnung wie ich das üben soll.

    Bei mehreren Hunden kommt noch das Problem der Gruppendynamik hinzu - dennoch ist 1 Hund mit der Problematik schon gefährlich genug.

    Gehorsam in Situationen mit echter Beute... "echte Beute" kann man ja schwer üben. Üben kann man aber in Situationen mit zumindest belebter Beute wie im Schutzdienst.

    Hmm... auch meine derzeitigen Hunde (Staffordshire Bullterrier und Malinois) sind absolute Beutegeier und Triebschweine. Sie sind trotzdem durchgängig kontrollierbar, weil sie erst eine saubere Unterordnung gelernt haben und die dann auf den Schutzdienst übertragen wurde. Sie haben gelernt, dass sie erst über den Gehorsam und Fokus auf mich zum Anbiss/Erfolg kommen. Kopfloses Explodieren bringt null, zuhören und mit mir zusammen arbeiten ist immer die Lösung. Zumindest bei meinen Hunden lässt sich das auf den Alltag übertragen, ich kann z.B. Blickkontakt einfordern, statt dass die Katze (o.ä.) fixiert und kopflos gezündet wird. Belohnt wird dann natürlich nicht mit der Katze.;)

    Querida

    Zitat

    War sehr anstrengend, geht aber.

    Wenn man so leben will wie Du es gemacht hast und eben a) Erfahrung hat und b) manches zumindest über Gehorsam im Griff, sähe ich, was man hier rauslesen kann, auch machbar, halt nicht als "Familienidylle mit Familienhund", sondern als beinharte Arbeit, weil's einem aber wichtig ist.

    Ich hatte ehrlich gesagt keine andere Wahl. Die Hunde hätte ich keinem weiter vermitteln können (eben wegen Beißvorfällen, durch die sie im TH gelandet waren) und hätten sonst wohl ihren Lebensabend im TH verbracht, zumal sie zu dem Zeitpunkt auch alle nicht mehr ganz jung waren (6-12). Keine Option also.

    Ich glaub Querida hat gut Ahnung, was bei dem Hundetyp realistisch ist und was nicht, wenn es ein Beuteproblem gibt.

    So, wie ich den "Fall" lese, würde ich persönlich managen und gar nicht erst versuchen, da irgendwas zu trainieren, weil das Restrisiko zu hoch ist.

    Weder "Abbruch"/Strafe noch Schönfüttern o.ä. sind sonderlich zuverlässig und es gibt leider immer wieder totgebissene Säuglinge mit dem eigenen Familienhund. Das geht irre schnell, dass so ein Baby oder Kleinkind tödlich verletzt wird.

    Zur Geburt meines Sohnes hatte ich hier 4 Hunde aus dem TS, 2x AmStaff, 1x Belgier und 1X AmBull-Mix.

    1 davon war eindeutiger Kinderhasser, 2 extreme Beute-Triebschweine (die auf Geräusche und Bewegung ansprangen) und alle hatten eine Vorgeschichte, bei der Menschen oder Tiere verletzt worden waren (Vorbesitzer)... von der Vorstellung, dass das mit Baby oder Kleinkind gut gehen könnte, habe ich mich bereits vor der Geburt verabschiedet.

    Mein Sohn ist heute 11 und hat die Hunde (inzwischen alle verstorben) unbeschadet überlebt, weil:

    - In jeder Tür Kindergitter

    - Zusätzlich von Anfang an Laufstall(Kind) und Hundegehege im Wohnzimmer (schöner wohnen sah anders aus)

    - Kein direkter Kontakt, mein Baby=Tabu

    - Keine Sekunde Rücken gedreht oder nicht aufgepasst, ansonsten Hunde kurzfristig in anderen Raum gesperrt

    - Gehorsam und Impulskontrolle saßen allerdings bei den Hunden, so dass ich in Anwesenheit der Hunde zumindest mit dem Baby auf dem Arm herumsitzen oder laufen konnte und mit Kinderwagen oder Babytrage Gassi.

    Wirklich entspannt wurde es erst, als mein Sohn am Anfang der Grundschulzeit war und kalkulierbarer, verständiger und nicht mehr so kreischig/zappelig. Niemals hätte ich mich darauf verlassen, dass einer der 3 betroffenen Hunde nicht doch bei plötzlichem Gequietscht oder Gezappel durchstartet.

    Der eher kinderfreundliche der 3 Hunde wurde allerdings ebenfalls niemals mit Baby/Kleinkind alleine gelassen und zu Krabbelzeiten habe ich meinem Sohn konsequent beigebracht, dass es absolut tabu ist, in Richtung Hunde zu krabbeln. War sehr anstrengend, geht aber.

    Meine Wohnung befindet sich im 2. OG.

    Es ist machbar für einen gesunden Hund, ja. Nicht gut bei der Größe, aber machbar.

    du MUSST aber auch klar kommen, wenn dein Hund verletzt oder krank ist. Das ist bei einem Hund dieser Größe einfach kaum zu machen im 2. Stock, den kannst du nicht tragen. Es geht ja nicht nur ums Gewicht. Das ist keine 40 Kilo Kiste, die still hält, das ist ein Hund, der verdammt unhandlich ist, möglicherweise Schmerzen hat. leider bei der Rasse nicht so unwahrscheinlich.

    Such dir erst die neue Wohnung, alles andere ist unverantwortlich.

    Dass die 8 Stunden alleine sein nicht gehen, weißt du schon. Mit einer Rasse, die sich besser fremdbetreuen lässt, wärst du besser beraten.

    Ich halte mich bei 1.70 und 60kg nicht für schwächlich....Aber:

    Letztes Jahr hat sich mein 15kg SBT-Rüde im Wald die Pfote verletzt und musste zum Auto getragen werden. Bereits nach einigen Metern wurde das mehr als anstrengend. Meine Mali-Hündin wiegt 25 kg, müsste ich die in den 2. Stock tragen, käme ich an meine Grenzen. Regelmäßig und mehrmals täglich ginge das nicht. Weil Hunde total unhandlich zu tragen sind. Selbst den vergleichsweise leichten SBT würde ich nur problemlos in den 2.Stock tragen, wenn ich sonst keine Tasche, Einkauf o.ä. dabei hätte.

    Einen 30kg Futtersack trage ich hingegen problemlos, den kann man sich aber auch so hinklemmen, wie es für einen selbst am Besten geht. Funktioniert beim Hund nicht, ohne ihm weh zu tun.

    Es wird aber oft so dargestellt (nicht von Dir!), als müsste man diesen Hunden jeden Spaß verbieten und 24 Stunden am Tag "Ruhe halten" lernen.

    Bei meinen Rassen (Terrier, Malinois) halte ich das für heikel, denn als Endprodukt einer reizarmen Aufzucht bei 24 Stunden Ruhe hätte man einen Hund, der:

    - Keine Impulskontrolle gelernt hat (wenn ich solche Situationen meide, lernt der Hund nicht, damit umzugehen)

    - Seine Spannungen nicht über Bewegung abbauen kann (und einem mit Pech irgendwann mitÜbersprungshandlungen um die Ohren fliegt)

    - Reizoffen und außenorientiert ist (Hundeführer ist ja doofe Spaßbremse und bei anderswo gibt es Party)

    - Beute sichert (bloß weg mit der Beute, wird streitig gemacht / ist verboten)

    - Nicht auslässt bzw. "Aus" als Abbruchkommando / Strafkommando sieht

    - Jede Gelegenheit zum Toben / Hochfahren nutzt

    - Keine Triebwechsel beherrscht

    - Dem HF gegenüber weniger kooperativ wäre (Gehorsam lohnt sich nicht, eigenes Programm ist viel lustiger)

    - Mein Rüde wäre weniger im Gehorsam und hinge somit mit Maulkorb an der kurzen Leine, weil er dann durchstarten würde, um andere Hunde zu shreddern...

    .... Liste ließe sich ewig fortführen.

    Umso besser, wenn dadurch klar wird, warum solche Rassen und Mischungen schon von Welpe an ein tristes Leben führen müssen.

    Malinois zähle ich mal auch zu den reizoffenen Rassen (oder meinst Du mit "solchen Rassen" nur die reinen Hütis?). Und keiner meiner Hunde musste je ein tristes Leben führen, Spiel und Spaß ist hier nicht nur Bestandteil der Aufzucht sondern Grundlage der gesamten Ausbildung - weil ich Hunde möchte, die Spaß an der Unterordnung oder Fährte haben, obgleich die beiden Abteilungen weniger "selbstbelohnend" sind, als der Schutzdienst.

    hallo ! ich kann dir nur aus meiner Erfahrung berichten, dass Hunde aus dem Tierheim um nichts schlechter sind als gezüchtete Rassehunde.

    Wer hat denn das behauptet?

    Je nach Einsatzbereich/Rasse (gewisse Sportarten, Dienst, Jagd o.ä.) kann man durchaus bei Züchterhunden davon ausgehen, dass sie eher geeignet sind. Sonst gäbe es ja keine Spezialisten unter den Hunden.

    Im hier geschilderten Fall würde ich aber durchaus dazu raten, sich nach einem Hund im TS ohne Festlegung der Rasse umzusehen, weil man das Wesen eines Erwachsenen Hundes besser einschätzen kann. Suchen würde ich dann nach einem Hund, der nicht sensibel oder ängstlich ist, gerne kuschelt und wenig reizoffen bei geringer Triebveranlagung ist.

    Generell würde ich mir vorher aber noch einmal Gedanken machen, ob es fair gegenüber einem Hund ist, wenn er dem Menschen als Stütze dienen soll anstatt in einem stabilen Umfeld zu leben, das IHM Sicherheit gibt.

    Ich schrieb ja bereits in einem anderen Thread, dass das heutzutage propagierte 24-Std.-Ruhe halten und möglichst wenig Spielen aus meiner Sicht in Übersteigerung genauso viele Gefahren birgt, wie das pausenlose Bespaßen.

    Ich spiele mit meinen Welpen - durchaus auch zuhause. Weil ich damit erste Regeln einführe, spielerisch die Impulskontrolle aufbaue und vor allem die spätere Bereitschaft zur Zusammenarbeit festige.

    Ich möchte keinen Hund, der mich als Spaßbremse verinnerlicht hat und seine (Spiel-) Erwartungshaltung ausschließlich auf andere Hunde richtet. Für meinen Sport wäre es mehr als kontraproduktiv, einen Hund zu haben, der beim Anblick anderer Hunde sofort in die Erwartungshaltung verfällt, dort hin und spielen zu wollen, weil es mit mir spaßfrei ist.

    Richtig spielen will allerdings gelernt sein, denn ich will meine Welpen trotzdem nicht hochfahren und "bekloppt machen", sondern ihnen beibringen, sich auf den Punkt auch wieder runter fahren / abschalten zu lassen. Der kleine Hund lernt, wann im Kontext des Spiels ein "sich zurück nehmen" zum Erfolg führt und wann es Erfolg bringt, zu "kämpfen".

    Meine Hunde sind zuhause dennoch absolut ruhig und entspannt, sie liegen dösend oder schlafend herum - auch, wenn hier mit Kind manchmal Trubel herrscht. Gas gegeben wird dann beim Training oder im Freilauf beim Gassi.

    Hallo mein Hund ist beim anleinen auf einem Spielplatz mir aus der Hand entwischt ist 50m weiter zu einem viel kleinerem Hund der angeleint war zugelaufen und hat in Wohl oder übel am Bauch angebissen, der andere Hundehalter wollte mein Hund am Halsband wegziehen und hat seinen Finger verstaucht.

    Das steht im 1. Beitrag. Und anleinen kann man nur einen abgeleinten Hund.