Beiträge von Querida

    Ich verstehe nicht so ganz, wieso Du den Hund bei 15kg nicht tragen kannst, wenn Du nur eine kurze Treppe zum Aufzug runter laufen musst.
    Meine beiden SBT wiegen 15 und 17 kg, die trage ich notfalls ohne Aufzug in den dritten Stock, obgleich ich nicht sonderlich kräftig bin.

    Zu den Pads wurde ja schon Einiges gesagt und der Balkon ist (abgesehen davon, dass es ekelhaft ist und der Hund sich angewöhnt, sich auf Beton zu lösen) ebenfalls Mist.

    Daher würde ich als erste Maßnahme zum Tierarzt gehen und gesundheitliche Ursachen abklären und als nächste Maßnahme anfangen, den Hund konsequent wieder raus zu tragen.


    Mein Sohn regt sich mehrmals täglich auf. Meist motzt er kurz auf, an schlechten Tagen gibts dann auch zwischen den Geschwistern vermehrt Streit. Es ist aber nicht so, als ob er laut losschreit.

    Das alleine wäre zumindest für meine Hunde bereits der Horror - tägliche schlechte Stimmung und Konflikte zwischen den Menschen. Hunde sind sehr sensibel, das stresst sie ungemein.
    Und Hunde zeigen Stress mit unerwünschtem Verhalten, das sich schnell zu einer Riesenbaustelle auswächst.

    okay,
    vielleicht kommt manches falsch rüber.
    Anders gefragt : wieso haltet ihr das für unrealistisch und was wäre realistisch ?

    Ich halte die gesamte Idee, einen Welpen selbst aufzuziehen (also keinen professionellen Assistenzhund zu nehmen) für unrealistisch.

    Hunde sind sehr empfänglich für Stimmungen und brauchen gerade in jungen Jahren ein stabiles Umfeld, in dem sie Sicherheit, Berechenbarkeit, Ruhe und Schutz erfahren.

    Ich habe lange Jahre mit jungen Erwachsenen mit (frühkindlichem) Autismus gearbeitet und meine Hunde damals nicht in die Wohngruppe mitgenommen, um sie nicht Unberechenbarkeit, Stimmungsumschwüngen, Wutanfällen, Zwängen, Ängsten und Geschrei aussetzen zu müssen. Das wäre der Horror für sie gewesen, obgleich ich damals als Studentin nur 20 Stunden die Woche gearbeitet habe und derartige Situationen nicht täglich auftraten. Es reichte, dass sie überhaupt auftreten konnten.

    Darüber hinaus kannst Du grundsätzlich keines der Kinder zum Gassigehen einplanen - denn Kinder sind Situationen, die mit Hunden nunmal auftreten, nicht gewachsen. Da reicht ein anderer rücksichtsloser Hundehalter, der seinen unfreundlichen Hund auf Kind und eigenen Hund los lässt...

    Viel drinnen, viel Stress und Trubel, wenig Ausgleich und die Aufgabe, die Bedürfnisse eines Menschen zu erfüllen - das ist nichts für Hunde. Andersherum wird ein Schuh draus: Wenn man sich einen Hund anschaffen möchte, muss man sich realistisch überlegen, ob man in der Lage ist, den Bedürfnissen eines Hundes gerecht zu werden. Und das sehe ich derzeit bei euch nicht.

    Ich würde versuchen jemanden zu finden, der so was zusammen mit seinem Hunden anbietet und stundenweise kommt.

    Das, was Du forderst, hält kein Hund aus.

    So sehe ich das leider auch - das ist viel zu viel Belastung für und Anspruch an einen Hund, der das sehr wahrscheinlich quittieren würde, indem er Probleme entwickelt.
    DANN wäre der Hund ein zusätzlicher Stressfaktor und keine Entlastung, weil er es einfach nicht leisten kann, was ihr euch vorstellt.

    Ich rate ebenfalls zu einem professionellen Besuchshund, der in seiner Freizeit den entsprechenden Ausgleich hat, weil er zuhause Stabilität und Ruhe erfährt.

    Das klingt gut und total vernünftig. Aber praktisch gibt das halt nichts her. Ich befinde mich hier mitten im Wolfsrevier von 3 Rudeln. Im Landkreis gibts weitere 4 Rudel. Auch Kurti, der sein Revier nicht im LK hatte, ist hier durchgelaufen. Da ist praktisch nirgends kein Wolfsrevier, das ist Vergangenheit.

    Genau das... der Wolf ist hier überall, man müsste also in die nächste Großstadt in den Park zum Gassigehen fahren, um auf "Nummer-Sicher" zu gehen.
    Wer, der nebenbei noch arbeiten muss, schafft das bitte?

    Insofern hinkt der genannte Vergleich mit der Großstadt gewaltig, in der man nachts manche Viertel meiden sollte.
    Hier im Wolfsgebiet geht das eben nicht. Völlig unrealistisch. Sollen wir jetzt alle jegliche Tierhaltung einstellen oder wegziehen??

    Wer ist "man"?

    Läuft es heute nicht eher so, dass die einen sich einschränken sollen, damit sich die anderen an der schön sicher entfernten "Wildnis" freuen - und ihren Lebensstil uneingeschränkt weiterführen können? Nur eben ergänzt durch die billige Forderung, dass "man" ja für die große Sache Opfer bringen muß?

    Stimmt, denn von den Leuten hier im Dorf, deren Tiere hier bereits von Wölfen angegangen wurden und deren eigens am Haus angebrachte Wildkameras Wölfe auf dem Grundstück zeigen, erzählet niemand einem den Mist, man "müsse sich halt einschränken".
    Interessanterweise liest und hört man das wirklich nur von Menschen, die sicher und weit weg vom Geschehen ihre romantischen Vorstellungen pflegen.

    Und wenn mir dann einer selbst ernannter Wolfsexperte verklickern will, dass so ein Wolf im Garten total ungefährlich ist, werde ich wütend. Ich habe keine Angst vor dem Wolf an sich. Ich habe Angst vor dem Wolf, der seine Scheu vor Menschen abgelegt hat und sich der Zivilisation annährt. Der Wolf, der am helligten Tag Rehe in Gärten verfolgt, über Spielplätze läuft, Hunde aus Zwingern raubt und Weidetiere als sein persönliches All-You-Can-Eat-Buffet betrachtet. Aus Sicht des Wolfes alles nachvollziehbar, aber trotzdem super scheiße für die Betroffenen.

    Dass viele "Experten" nach dem Motto verfahren, dass nicht sein kann, was nicht sein darf zeigt mir, dass ein akademischer Grad noch lange nicht zu realistischem und vorausschauendem Denken ermächtigt. Lebewesen entwickeln sich und verhalten sich eben nicht zwangsläufig nach Lehrbuch.
    Bin zwar selbst Akademikerin, aber das musste mal raus... :pfeif:

    Ich gebe aber zu nicht wirklich Mitgefühl mit Leuten zu haben, die nun nicht mehr verträumt mit ihren Hunden durch die Wälder streifen wollen. Das kann ich nämlich auch nicht wegen Wildschweinen (Berlin), Joggern, Mountainbikern, anderen Hunden usw. Na und? Muss man halt Abstriche machen beim Gassi (Ausgenommen sind da natürlich die, die wirklich mitten im Wald wohnen.)

    Entschuldige mal, Deine zitierte Bemerkung ist unsachlich und Betroffenen gegenüber unverschämt.

    Ich zum Beispiel wohne mitten im Wolfsgebiet und bin noch nie "verträumt" mit meinen Hunden durch Wälder geschlendert... weil es hier nämlich auch seit jeher massenhaft Wildschweine gibt und ich mir meiner Verantwortung gegenüber Wild bewusst bin.
    Wenn ich jetzt allerdings befürchten muss, selbst mit meinen angeleinten Hunden von Wölfen angegangen zu werden, hört der Spaß für mich auf. Weil hier nämlich überall Wolfsgebiet ist und die Alternative wäre, dass ich gar nicht mehr Gassi gehen kann. Bliebe reine Gartenhaltung mit 3m Zaun. Super Idee, macht ja nix.

    Vielleicht einfach mal nachdenken, bevor derart unqualifizierte Äußerungen getätigt werden!