Beiträge von Querida

    Bei uns gibt es ausschließlich IGP, 3 Trainingstage die Woche.
    Erwartet wird, dass man an diesen 3 Tagen zuverlässig anwesend ist (Krankheit oder Arzttermine malausgenommen) und man zusätzlich zuhause weiter übt und zusätzlich Fährten geht.
    Drüber hinaus wird erwartet, dass man sich an Platzpflege und Vereinsheim-Pflege eigenverantwortlich beteiligt und anderen beim Training hilft, sei es Leinenhalter beim SD, Beute für´s Voraus auslegen oder bei der UO draufgucken (dafür muss man natürlich wissen, worum es geht und Trainingsmethoden kennen/ein geschultes Auge haben).

    Wer also für das Hobby nicht brennt, sondern einfach den Hund gelegentlich ein wenig bewegen will, unselbständig ist und nicht bereit, sich außerhalb des Trainings mit der Materie zu beschäftigen, passt da einfach nicht rein.
    Darüber hinaus ist bei uns der Junghund-Aufbau Gedulds-, Puzzle- und Fleißarbeit - für schnelle (vermeintliche) Erfolge ist man beim THS dann besser aufgehoben.
    1x die Woche Hund aus dem Auto holen, unter Anleitung bespaßen und dann schnell auf die warme Couch und die restliche Woche andere Prioritäten haben (was viele ja so wollen), funktioniert bei uns nicht.
    Es kann sich jeder den passenden Verein suchen, daher finde ich das auch überhaupt nicht dramatisch.

    @FozzyDogbone: Ich verstehe manches Verhalten auch einfach nicht... ich wohne im vorletzten Haus vor dem Waldrand... dort geht direkt ein Wanderweg los... und regelmäßig finde ich Hundekot in der Einfahrt zum Carport oder vor dem Gartentor (wenn ich nicht reintrete..).
    Es ist doch nicht sonderlich schwer, entweder den Mist weg zu räumen (meine Mülltonne steht da deutlich sichtbar) oder dem Hund beizubringen, dass er die paar Meter zum Wald mit dem Lösen wartet??

    Die halbe Siedlung geht hier mit ihren Hunden zum Wald, die laufen alle die gleiche kleine Runde von 20 Min. (tiefer im Wald trifft man niemanden) und am Kläffkonzert draußen weiß ich immer genau, wenn sich da 2 begegnen.

    Ich selbst laufe da gar nicht mehr... zu stressig und ärgerlich... Hundehalter, die die Welt nicht braucht...
    Als ich da noch lief, traf ich ständig freilaufende Tutnixe, obgleich dort ganzjährig Leinenzwang herrscht.

    Ich wohne hier ja in der Nähe eines Tierparks, in dem ich regelmäßig war, als mein Sohn noch klein war.
    Vor dem Wildgehege stehen Warnschilder (mit Hunden nicht durchlaufen, Vorsicht bei Jungtieren usw.)..bei den Bären stehen Warnschilder (dass man Kinder nicht auf die Brüstung setzt) usw.
    Ich habe mich immer gefragt, ob es wirklich derart dumme, verblödete Menschen gibt, denen man das erklären muss...
    Die Antwort ist offensichtlich, dass es immer mehr Menschen gibt, die noch nichtmal für sich selbst die Verantwortung tragen können und unreflektiert durchs Leben stolpern.
    Das ist ähnlich, wie die Warnhinweise auf Kaffeebechern: "Vorsicht, heiß!" Traurig...

    Gerade aktuell:

    Wir hatten gerade 2 telefonische Anfragen von Leuten, die
    1) In die Gegend gezogen sind und einen Verein suchen, sie waren bisher irgendwo in einer "Spaßgruppe" und haben keine weiteren Ambitionen.
    2) "eigentlich keinen IGP-Sport betreiben" wollen, aber gern am Abruf ihres Hundes arbeiten würden...

    Am Telefon wurde beiden Parteien gesagt, dass wir ein leistungsorientierter IGP-Verein sind und das nicht passen wird.

    Sie wollen trotzdem gucken kommen. Dürfen sie natürlich, sie können dann aber eben nicht erwarten, dass da dann in der knappen Trainingszeit jemand sich durchgängig um sie kümmert.
    Weil bei uns dann alle beschäftigt sind!
    Weil es nicht sein kann, dass Hundeführer, die bei uns auf Prüfungen hin trainieren, dann nicht zum geplanten Training kommen
    Weil bei uns nicht mal eben mitgemacht wird, um den Hund ein wenig zu bespaßen, ohne, dass da irgendwie mit Sinn und Verstand trainiert wird.

    Neulich waren Leute da, die ebenfalls trotz vorherigem Telefonat unbedingt kommen wollten. Am Telefon haben sie gesagt, ihr Hund könne bereits "Sitz, Platz, Fuß" und die würden jetzt gern Hundesport betreiben. Aha.
    Sie kamen dann an, holten den Hund direkt aus dem Auto und konnten gerade noch daran gehindert werden, mit ihm einfach auf den Platz zu latschen, während dort ein einzelner Hund am Revieren war... Muss ich erwähnen, dass deren Hund übrigens überhaupt nichts konnte??
    Das ist ja erstmal nicht schlimm, aber wenn die Leute dann dran sind, Tips erhalten und bei allem sofort gegendiskutierten...später dann verlauten lassen, dass sie nur alle 14 Tage an 1 Trainingstag können und sich dann zu zweit mit dem Hund abwechseln wollen... dann wird das zumindest bei uns nix.

    Wer das möchte, kann sich doch eine Hundeschule oder einen der vielen "Hausfrauenvereine" suchen, da passt das dann auch eher.

    Ich glaube, dass ein Großteil der Hundehalter selbst dafür sorgt, in der Öffentlichkeit in schlechtem Licht zu stehen.

    Unerzogene Hunde, die im Park über Picknickdecken flitzen, Radfahrer oder Jogger belästigen, zu jedem Fremdhund hin rasen mit Haltern, die der Meinung sind, ihr Fiffi dürfe das, der tue ja nichts.

    Hunde, die im Restaurant unter dem Tisch raus keifen, wenn man (ohne Hund!) daran vorbei läuft...

    Spazierwege, die mit Hundekot gepflastert sind...

    Halter, die glauben, ein Hund sei ein Kuscheltier mit menschlichen Moralvorstellungen, wie das ja in "Hundefilmen" auch gern dargestellt wird und entsprechend sorglos mit ihm unterwegs sind - "passiert schon nix, mein Hund ist lieb".

    Hinzu kommt der Trend, infantilisierte Hunde zu züchten, die nie wirklich erwachsen werden und zu vergessen, dass es dennoch ernsthaftere Hundetypen gibt (und das ursprünglich der "normale" Hund war). Somit glauben diese Menschen dann, ein ernsthafter Hund, der z.B. mit Eintritt des Erwachsenenalters nicht mehr mit anderen Hunden "spielen" will und das notfalls mit den Zähnen verdeutlicht, sei "nicht normal" und "therapiebedürftig". Der Trend, jegliches Verhalten, das nicht ins eigene Weltbild passt, zu pathologischeren, ist erschreckend!

    Diese Vorstellung, ein Hund müsse immer stoisch alles ertragen, immer ruhig und brav sein, egal wie er bedrängt und genervt wird, verträglich mit allem und Jedem.... die ist definitiv neu.

    Ich bin als Kind in den 70ern mit DSH und Riesenschnauzern aufgewachsen. Damals wurde beim Spaziergang abgestimmt, ob die Hunde "kompatibel" sind und gegebenenfalls angeleint. Ging das schief und es kam zu einer Beißerei, wurde sich nicht gegenseitig angezeigt sondern daraus gelernt, besser aufzupassen.
    Haben die Kinder einen Hund geärgert und wurden abgeschnappt, wurde mit den Kindern geschimpft ("Selbst Schuld! Man nervt keine Hunde/geht nicht zu fremden Hunden!"), da wurde weder der Besitzer angezeigt, noch der Hund eingeschläfert.

    Irgendwie war damals allen klar, dass Hunde eben Hunde sind...und keine gottgleichen Wesen mit Heiligenschein.

    Und Menschen, die das Hobby Hund nicht teilen, haben eben kein Verständnis dafür, wenn anderer Leute Hunde sich daneben benehmen...

    Warum lässt man einen Neuling an einem Tag kommen, an dem die Trainer bis über beide Ohren beschäftigt sind?

    In den leistungsorientierten Vereinen, die ich kenne, sind die Trainer an allen Trainingstagen voll eingespannt und haben zusätzlich noch eigene Hunde, die trainiert werden wollen.

    In den Vereinen mit vielen Sparten und Basisgruppen, die ich kenne, ist es meist wegen der hohen Mitgliederzahl überhaupt nicht absehbar, wer alles kommt und wieviel Betrieb herrschen wird. Da sagen viele gar nicht oder kurzfristig ab.

    Wie soll das also funktionieren? Wenn es keine kommerzielle Hundeschule ist, wird ein ehrenamtlicher Trainer kaum Einzeltermine an trainingsfreien Tagen vereinbaren wollen, zumal viele Neue spätestens zum nächsten Winter ohnehin wieder abspringen.

    Ein neues Problem was seit ein paar Tagen besteht. Er kommt auf Rückruf und auf dem Weg zu mir kommt ihm ein Duft in die Nase und er dreht sich zu Seite schnüffelt kurz, markiert und kommt dann erst. Vielleicht setze ich hier auch zu hohe Ansprüche an das Pubertier aber sollte er nicht eigentlich auf direktem Wege kommen? :???: Sorry OT und dafür war der Thread auch nicht gedacht. Nach der Frage hört ich auch auf, versprochen :D

    Ja, für mich heißt ein 100% Abruf genau das: Hund kommt mit Tempo und auf direktem Weg. Sofort!
    Bei der 95% SBT Hündin heißen die 95% nämlich nicht, dass sie komplett ignoriert, abhaut o.ä., sondern dass sie sich eben in manchen Situationen gern Zeit lässt...und nicht sofort reagiert "Moment, gleich!"
    Daher die Leine, denn damit kann ich abrupt rückwärts weg und sie mitnehmen, wenn keine sofortige Reaktion kommt.

    Da ich ja bei meinen dreien 2x 100% habe und 1x eben nur die 95%, zeigt das natürlich, dass meine Methode auch nicht bei jedem Hund voll greift bzw. einige Hunde eben wegen Jagdtrieb o.ä. (meine steht extrem im Terrier-Typ) schwer absolut zuverlässig werden. Wenn man dann ein Gespür für Hund und Gelände entwickelt und mit SL managed, kann man damit leben, finde ich.

    Ich persönlich baue den Rückruf anfangs gern "umgekehrt" auf, d.h. ich fange nicht an, von interessanten Dingen abzurufen sondern in Situationen, in denen der Hund unbedingt zu mir will (ich renne weg oder mache aus Entfernung Trieb), daran aber von einer Hilfsperson gehindert wird, die dann auf mein Zeichen los lässt.
    Damit kann man bei vielen Hunden eine Geschwindigkeit beim Abruf aufbauen, die dann (wenn man es entsprechend oft so gemacht hat) später zumindest annähernd beibehalten wird. Weil beim Abruf verknüpft wurde: Ich WILL da schnell hin, da passiert etwas ganz Tolles.

    Die Hilfsperson sollte einigermaßen Ahnung vom Handling haben, denn an Leine/Halsband halten kann (wenn der Hund sich windet) blöd laufen. Besser, der Hund wird zwischen den Beinen mit einer Hand vor der Brust in Blickrichtung HF fixiert und wirklich erst losgelassen, wenn das Timing stimmt bzw. das Handzeichen und kurz darauf der Ruf kommt.

    ja das ist die Kunst :tropf: Wirklich doofe Frage aber damit wir vom gleichen Standpunkt ausgehen. Kommen eure Hunde zu 100% also nicht 99 sonder wirklich 100%??

    Der SBT-Rüde und die Mali-Hündin kommen derzeit wirklich zu 100% (gerade heute im Wald wieder bestätigt bekommen), die SBT-Hündin leider nur zu 95%. Da ich bei ihr aber abschätzen kann, in welchen Situationen die unerwünschten 5% eintreten, hat sie da IMMER eine SL oder Flexi dran, so dass ich den Abruf wie bereits beschrieben dann durchsetzen kann. Ich bin gespannt, ob sie es irgendwann auch auf 100% schafft, sie ist noch jung (2).