Was hat Touri Hotspots meiden mit mangelndem kulturellen Interesse zu tun?
Ich bin mittlerweile auch jemand der lieber Zeit mit Hobby als mit Reisen verbringt. Wenn ich wo hin fahre, dann sind das aber meist eben ganz explizit nicht die Touri Highlights, sondern was ähnliches (oft dann nicht ganz so Tolles) in der Nähe. Ich kenne die Gegend um den Malerwege zB mittlerweile Recht gut, ich war aber nie auf dem Malerweg, zumindest nicht auf den Teilstücken mit den Highlights. Eines Tages werde ich mir auch noch Mal die Basteibrücke anschauen... wenn es regnet und stürmt.
Bei Städtereisen war ich dagegen schon immer der Typ der sich einfach vom Hotel aus hat treiben lassen, teilweise ohne auch nur zu wissen was und wo die angeblichen Sehenswürdigkeiten sind. Ich war in Paris zB nicht im Louvre oder in Notre Dame. Wir waren aber im Moulin Rouge um Le Roi Lion zu schauen, wir waren in einigen wunderhübschen Kirchen deren Namen ich nicht einmal damals wusste. Wir waren in einem kleinen Museum zur Stadtgeschichte und in einem Militär (?)museum, wir waren in der Rue Daguerre (spielt in dem Buch aus dem Französischunterricht ganz am Anfang eine kleine Rolle, plötzlich und rein zufällig dort zu stehen war also eines meiner persönlichen Highlights) und haben dort auf dem Bauernmarkt ganz tollen Käse und frisches Baguette erstanden das wir in einem hübschen kleinen Park in der Nähe gegessen haben usw. Nur durch Montmartre sind wir auch gelaufen, hübsch, aber auch zu viele Touris.
Ich sehe jetzt nicht wo wir weniger Kultur gemacht hätten als wenn wir brav und hirnlos die Touri Hotspots abgeklappert hätten. Im Gegenteil, wir konnten uns das was wir gesehen haben wenigstens richtig und in aller Ruhe anschauen.