Beiträge von Javik

    Vielleicht kann ich als Stadtbewohner Vieles auch nur sehr bedingt verstehen. Für mich ist es normal immer einen Parkplatz suchen zu müssen und direkt vor meiner Tür eingeparkt zu werden. Für mich ist es normal für 10km 1 1/2 Stunden zu brauchen und meine Erledigungen und Ausflüge nach Uhrzeit und Richtung zu planen. Für mich ist es normal ausschließlich, wenn es nicht so schön ist in den Park zu gehen. Für mich ist es normal 1-2 U-Bahnen abzuwarten bis ich stehend mit Fremden kuscheln kann. Für mich ist es normal meinen Hund selten bis nie ableinen zu können, weil immer jemand "im Weg ist". Für mich ist es normal, das meine Mülltonne nicht abgeholt wird, weil das Müllauto mal wieder nicht durchkam. Usw.

    Für mich ist es großer Luxus, dass das auf dem Land nur in der Saison so ist statt immer.

    Das Landleben, wie auch das Stadtleben, haben beide ihre Vor- und Nachteile. Einer der Vorteile des Landlebens ist, dass man sich nicht mit diesen Menschenmassen und all den daraus folgenden Nachteilen rumschlagen muss. Dafür nimmt man die Nachteile des Landlebens in Kauf. Ich sehe jetzt also nicht wo der große Luxus ist, wenn man sich nur Teile des Jahres mit den Nachteilen beider Lebensentwürfe rumschlagen muss.

    Aber ist es nicht touristisches Verhalten sich genau so zu verhalten - für einen nicht alltägliche Dinge zu erleben, Orte anzusehen, die "fremde" Gegend zu erkunden?

    Unabhängig davon, ob es nun ein sogenannter Hotspot ist oder nicht? Es ging ja in der Frage nicht nur um Hotspots, oder?

    Streng genommen ist alles touristisch, was man nicht direkt am eigenen Wohnort macht und nicht explizit einem anderen Zweck dient. Zeigt eben, dass das nicht an das Verhalten gekoppelt ist.

    Der Punkt ist doch, wenn man die Kritik hier zusammen fasst, niemand hat was dagegen wenn Leute von außerhalb kommen. Man hat ein Problem mit dem Müll, den Unverschämtheiten und in allererster Linie, dass es einfach zu viel ist. Mir ging es darum, dass sich nicht wie ein typischer (auffälliger) Tourist zu verhalten nichts damit zu tun hat, dass man kein kulturelles Interesse hat.

    Was hat Touri Hotspots meiden mit mangelndem kulturellen Interesse zu tun?

    Ich bin mittlerweile auch jemand der lieber Zeit mit Hobby als mit Reisen verbringt. Wenn ich wo hin fahre, dann sind das aber meist eben ganz explizit nicht die Touri Highlights, sondern was ähnliches (oft dann nicht ganz so Tolles) in der Nähe. Ich kenne die Gegend um den Malerwege zB mittlerweile Recht gut, ich war aber nie auf dem Malerweg, zumindest nicht auf den Teilstücken mit den Highlights. Eines Tages werde ich mir auch noch Mal die Basteibrücke anschauen... wenn es regnet und stürmt.

    Bei Städtereisen war ich dagegen schon immer der Typ der sich einfach vom Hotel aus hat treiben lassen, teilweise ohne auch nur zu wissen was und wo die angeblichen Sehenswürdigkeiten sind. Ich war in Paris zB nicht im Louvre oder in Notre Dame. Wir waren aber im Moulin Rouge um Le Roi Lion zu schauen, wir waren in einigen wunderhübschen Kirchen deren Namen ich nicht einmal damals wusste. Wir waren in einem kleinen Museum zur Stadtgeschichte und in einem Militär (?)museum, wir waren in der Rue Daguerre (spielt in dem Buch aus dem Französischunterricht ganz am Anfang eine kleine Rolle, plötzlich und rein zufällig dort zu stehen war also eines meiner persönlichen Highlights) und haben dort auf dem Bauernmarkt ganz tollen Käse und frisches Baguette erstanden das wir in einem hübschen kleinen Park in der Nähe gegessen haben usw. Nur durch Montmartre sind wir auch gelaufen, hübsch, aber auch zu viele Touris.

    Ich sehe jetzt nicht wo wir weniger Kultur gemacht hätten als wenn wir brav und hirnlos die Touri Hotspots abgeklappert hätten. Im Gegenteil, wir konnten uns das was wir gesehen haben wenigstens richtig und in aller Ruhe anschauen.

    Wie regelt ihr das eigentlich mit dem Gassi gehen was das Leinen halten angeht?

    Hier auch. Wenn ich einen Hund hätte der nicht von der Leine könnte, würde hier kein Junghund (der ja doch öfter mal an die Leine muss) einziehen.

    Ansonsten Leine gibt es hier eigentlich nur als kurze Umhängeleine. Baldur läuft links, die Jagdhunde rechts und da wird dann einfach Strecke gemacht. Nur wenn's dringend ist ist auch mal kurz pinkeln okay.

    So geht es dann auch wenn wir hin und wieder den Hund von Nachbarn mitnehmen, weil ich ja beide Hände frei habe.

    Bei dem AHH, weil ich dachte, dass mein Mischling davor (mein Traumhund schlechthin) ein AHH Mix gewesen wäre. Tja, den Gentest hätte ich vielleicht mal vorher machen sollen. Aber gut, einen Mischling reproduzieren zu wollen ist noch sinnfreier als das bei einem reinrassigen Hund zu wollen.

    Bei den beiden Vorstehern, weil ich Hunde wollte, die ich jagdlich und privat für meine Zwecke einsetzen kann, die aber auch sehr kooperativ sind und Dinge mit mir zusammen machen wollen, die ich gut frei laufen lassen kann, die einfach in allen Lebenslagen (die für mich relevant sind) gut mit können und Spaß dran haben vom Charakter her usw. Und ich mag große, funktionell gebaute Hunde und moderates Langhaar. Und ich finde diese Farbreinzucht doof, deswegen jetzt einfach jede Farbe einmal.