Die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist eine sehr besondere die man schwer beschreiben kann. Nicht umsonst ist vielen Hundebesitzern ihr Hund auf der gleichen Stufe wie ein Kind und Partner (ich rede nicht von Vermenschlichung oder Ersatz, sondern vom emotionalen Wert) oder zumindest direkt darunter.
Immerhin führen wir auch seit vielen Jahrtausenden (da die genetische Trennung vom Wolf etwa 135.000 Jahre zurück liegt müssen die ersten Versuche wohl in etwa in dem Zeitraum liegen) ein symbiotische Beziehung, auch wenn keine direkte Abhängigkeit besteht. Vielleicht ist das auch am Menschen nicht so komplett spurlos vorbei gegangen wie man auf den ersten Blick meint.
Für mich sind meine Hunde Hobby, Sportgerät, Beschäftigung, Kumpel, Kuscheltier, Begleiter und ich mag es generell Leuten (Tiere inkl.) etwas beizubringen (und ich bin kein großer Menschenfan)... Sie bereiten mir ganz einfach Spaß.
- Klar gibt es viele Hobbies ohne Hunde die mir Spaß machen würden, aber meine Entscheidung ist eine andere. Vor allem wegen der Vielseitigkeit und Freiheit (kein Verein, nicht immer die gleichen Regeln und Abläufe) und weil Hunde eben noch anders zu gebrauchen sind, im Gegensatz zu meinem Segelflieger (so als Beispiel).
- Klar könnte ich ohne die Hunde Sport treiben, aber irgendwie ist es langweilig alleine und mit menschlichen Sportpartnern konnte ich mich nie anfreunden. Außerdem gibt es viele Sportarten die meine Hunde mitmachen, all-in-one Sportbegleiter sozusagen, die Gesellschaft schränkt meist stärker ein als meine Hunde.
- Beschäftigung allgemein. Man kann ziemlich viel mit ihnen machen. Menschensport, Hundesport, Hundearbeit, Tricks, Spielen und vor allem viele viele Dummheiten.
- Ich habe natürlich auch menschliche Freunde, aber jeder bedient einen anderen Teil von mir (ich kann es gerade nicht besser formulieren). Einer den Nerd in mir, einer den Outdoorabenteurer, einer mein Bedürfnis zu reden, tja und die Hunde haben da auch ihre Lücke die kein Mensch füllen könnte (zumindest bin ich noch keinem begegnet).
- Kuscheltier dürfte klar sein, meine Hunde sind immer da, immer willig. Egal warum ich gerade ein Bedürfnis nach Nähe habe, es wird gestillt.
- Begleiter, ich fühle mich in Begleitung einfach sicherer draußen und kein Mensch hat Lust mein Schatten-auf-Abruf zu sein.
Viele dieser Punkte werden wahrscheinlich nicht auf dich passen, aber vllt kommt bei einem doch ein hmm-Moment.
Ich denke komplett aus logischen Gründen einen Hund anzuschaffen wird schwer, da die wenigsten Leute wirklich logisch solide Gründe haben (Jäger zB). Es ist eine (zumindest teilweise) emotionale Entscheidung und entsprechend muss man sie auch behandeln.
Wenn man mal einen Hund hat finden sich auch leichter logische Gründe, ich müsste ohne Hunde beispielsweise einige meiner Hobbies aufgeben.
Auf der anderen Seite könnte es natürlich auch einfach das Mann, Kinder, Haus, Garten, Hund-Syndrom sein. Dass zu deinem perfekten Bild einer Familie ein Hund darin rumspringt und du deswegen das Gefühl hast, dass etwas fehlt.