Ich hab mir unter anderen den Zweithund für den Ersthund gegönnt und bin weit davon ab, das verwerflich zu finden.
Mein Ersthund ist nicht everybodys Darling, ist bei Hundekontakten jeglicher Art einfach irgendwas zwischen angespannt und mörderisch gestresst, je nach Gegenüber.
Wirklich passende konstante Gassipartner mit auch entsprechender zwischenmenschlicher Sympathie hatten sich hier dauerhaft einfach nicht ergeben und so hatten wir ziemlich früh schon den Gedanken, dass unserem Rüden ein Zweithund gut tun würde.
Meine Gedanken waren, dass nicht immer wieder dieses Begegnen, abschätzen, kennenlernen, sich beweisen müssen präsent ist, sondern dass er durch den konstanten Kontakt eines weiteren Familienmitgliedes (bevor wir jetzt wieder über einzelne Bezeichnungen diskutieren müssen: ist mir egal, wie man es nun richtig nennt) entspannt einen Artgenossen ein seiner Seite hat.
Unsere Hündin kam als Welpe zum inzwischen 2.5 Jahre alten Rüden und bislang ist die Entwicklung hier genau so, wie ich mir das gewünscht habe. Die Kleine ergänzt unsere Familie, sie ist nicht nur für Rocky ein Gewinn. Die beiden leben wirklich sehr harmonisch zusammen.
Sie ist jetzt gute 8 Monate alt und im Laufe der Entwicklung werden wir sicher noch einige Hochs und Tiefs erleben, das ist mir bewusst. Aber bislang bin ich optimistisch, dass wir das wie bisher auch mit einer guten Portion Bauchgegefühl ganz gut hinbekommen werden.
Klar ist, dass es auch Management braucht, wenn der erste Hund nicht perfekt in der Bahn läuft. Welpi guckt sich hakt auch eine Menge ab und das muss man im Auge behalten und gegenarbeiten.
Mein Rüde ist zb ein massiver Leinenpöbler, weshalb mir bei der Kleinen besonders wichtig ist, dass sie von Anfang an besser von uns durch diese Situationen geführt wird.
Nur ein Beispiel, aber übertragbar auf viele Situationen.
Worauf ich eigentlich hinaus wollte: ich glaube schon, dass Hundekontakte wirklich wichtig sind, aber sie bringen nichts, wenn sie erzwungen und ungeeignet sind.
Und das ist sicher auch von Hund zu Hund total individuell. Und auch wenn mein Rüde sehr aufgeregt bei Begegnungen ist, so glaube ich sicher nicht, dass ich ihm dann mit jedem Kontakt etwas gutes tue. Im Gegenteil.