Wenn ich eure Beiträge lese, komme ich doch wieder sehr ins grübeln. Wir haben Cassy aus dem Tierheim, dort war bei der Beschreibung angegeben, dass sie sich sehr an anderen Hunden orientiert und am liebsten als Zweithund vermittelt wird. Wir haben sie jetzt als Einzelhund. Sie freut sich immer sehr, wenn sie ihre Hundekumpel sieht und spielt auch total gerne mit denen. Aber sie geht auch ihre eigenen Wege, wenn sie nicht mag.
Cassy ist eine unsichere Hündin und hat ziemliche Marotten. Sprich, wir müssen noch viel trainieren, bis ein Zweithund (dann ein Welpe - zwei TS-Hunde traue ich mir nicht zu) einziehen darf. Große Baustellen sind noch Jagdtrieb, Fremdhundekontakt, Rückruf und vor allem Besuch! Es ist echt stressig, wenn Besuch kommt - da hab ich hier einen Helikopterhund, den ich mit Leine sichern muss (sie hat auch schon gezwickt) und sie kläfft halt unglaublich. Das ist für mich echt belastend und ich habe Sorge, dass wir dadurch einen zweiten Hund "versauen". Aber wenn ich dann sehe, wie sich Cassy freut, wenn ihre Hundefreundin zu Besuch kommt... Sie war bei ihrem vorigen Besitzer auch mit einem zweiten Hund (der auch von der Polizei beschlagnahmt und in ein anderes TH gebracht wurde).
Echt schwierig! Aber die Sehnsucht nach einem einfacheren, problemloseren Hund ist halt auch da. Ist es blöd zu sagen, dass man gerne auch einen Ausgleich zum schwierigen Hund haben möchte? Ist das ungerecht gegenüber Cassy oder dem Zweithund, so eigennützig zu denken? Dabei bin ich mir ganz sicher, dass Cassy immer eine ganz besondere Hündin für mich sein wird. Sie hat uns ausgesucht, sie hat so sehr gezeigt, dass sie zu uns möchte. Und erst kürzlich hat uns jemand bestätigt, wie sehr sie uns als ihre Familie sieht. Aber derjenige ist sowieso totaler Fan von Cassy - eigentlich sind viele immer total verzückt von Cassy, wenn sie denn mal aufgehört hat, fremde Leute und Hunde zu verkläffen. Sie mogelt sich ganz schnell in die Herzen der Leute, einfach durch ihre an sich fröhliche Art. Ich denke so oft, dass Cassy einfach nur ein traumhafter Hund wäre, wenn sie nicht so schlimmes in der Vergangenheit hätte mitmachen müssen (sie ist jetzt auch schon ein Traumhund, aber ihr wisst sicherlich, was ich meine).
Ich hoffe, es ist o.k. dass ich hier meine Gedanken geschrieben habe - vor allem bezüglich einem Zweithund (was ja eigentlich nicht Inhalt dieses Threads ist).