So ich bin Emma. 
Ich kann ja mal schreiben wie ich das so sehe. Ich habe zwar schon mit meinem alten Hund so was ähnliches wie Bikejöring und Skijöring gemacht, aber das war doppeltes Just-for-Fun. Mit Dusty mache ich es jetzt auch Just-for-Fun, aber doch schon soweit professionell, das ich Rennen fahren KÖNNTE.
Als ich damals Dusty bekommen habe, und nach meiner ewigen Auszeit im DF wieder hier gelesen habe, bin ich auf den Zughundesport gekommen. Als Dusty dann über ein Jahr alt war, habe ich angefangen mit ihm zu üben. Also keine Fahrten, sondern ihm erstmal beibringen auf Kommando zu ziehen. Dusty ist (bis jetzt) absolut nicht leinenführig und zieht mich mit Begeisterung durch die Gegend. Das habe ich mir damals NICHT zunutze gemacht (wäre mein Bauchgefühl gewesen), sondern habe aus dem Forum diverse Tipps genommen (was an Hund ranbinden, Leckerchen auslegen, etc.) und habe es so versucht, mit dem Ergebnis das mein Hund nicht zog wenn ich es wollte. Irgendwann hab ich das aufgegeben und habe auch mein Bauchgefühl gehört, etwas neues ausprobiert und innerhalb von 3 Tagen (davon nur 5 - 10 Minuten "üben" am Tag) hatte ich einen Zughund. Gut ... jetzt werden alle schreien ... du hast ja einen Huskymix, der hat des im Blut ... ja ist auch so. Aber wie man sieht kann man mit den falschen Mitteln auch einem Huskymix beibringen NICHT zu ziehen. Damit möchte ich nicht sagen das diese Mittel bei jedem Hund falsch sind, aber ich würde mich freuen wenn es in diesem Forum mal etwas mehr Individualität herrschen würde.
Hunde sind Individuen. Wir haben hier kein Husky/Hound-ZHS-Forum, sondern hier gibts Malinois, Jack Russel, Spaniel usw. Das sind erstens verschiedene Rassen(Mixe), verschiedene Temperamente, verschiedene Größen ... es sind verschiedene Hunde. Klar gibt es Musher die Hunde, die nicht von Anfang an ziehen, ausmustern und sich darüber gar keinen Kopf machen müssen. Aber hier sind Menschen dabei, die mit genau dem Hund den er daheim hat ZHS machen möchte. Klar, vielleicht ist nicht jeder Hund geeignet und bei manchen würde ich eher dazu raten mit ihrem Hund das zu machen was er freiwillig anbietet bzw. was ihm Spaß macht (Hund mag nicht ziehen, aber apportiert jeden Ast den er finden kann --> Dummytraining) und man nimmt einen nordischen Hund als Zweithund dazu und macht mit diesem dann Zughundesport. Aber es gibt auch genügend Hunde die Spaß am Ziehen hätten, aber z.B. jahrelang auf Leinenführigkeit getrimmt worden und nun die Welt nicht mehr verstehen, warum sie auf einmal doch ziehen sollen.
Meiner Meinung nach müssen hier viel mehr individuelle Tipps gegeben werden. Natürlich kennen wir die Hunde nicht, aber ein "du musst da so machen, sonst geht das nicht" ist nicht angebracht. Und die "Schüler" sollten mehr nach Bauchgefühl entscheiden, welcher Tipp passt zu seinem Hund. Man kann Hunden bestimmte Sachen nicht aufzwängen.
Was mich an Bungee stört ist, das sie mit viel Wissen um sich wirft ... angelesenes Wissen oder Wissen von Mushern ... wieviel von diesem Wissen hast du als eigene Erfahrung gemacht? Deswegen schreibe ich hier nur noch zu Sachen wo ich selbst schon Erfahrungen gemacht habe und gebe sozusagen nur das Weiter, was ich selbst an meinen bzw. anderen Hunden gelernt habe zum Thema ZHS. Musher haben auch viele Erfahrungen, aber sie haben sie fast alle mit nordischen Hunden (in welcher Form auch immer) gemacht ... und wie ich oben schon geschrieben habe, haben wir hier nicht nur nordische Hunde im Forum.
Ich will deshalb nicht sagen, das man von dem Wissen von Mushern nicht profitieren kann. Man sollte nur reflektieren ob das bei seinem eigenen Hund, z.B. ein Pudel, so umsetzbar ist. Und das sollte man hier auch mit den Tipps machen, denn viele Tipps sind Profitipps, die aber manch Leien mit seinem "Pudel" absolut nicht weiterbringen, vorallem nicht die, die nur Just-for-Fun fahren.
Ich bin schon für korrektes Training, aus Sicherheit und Gesundheitsschutz für mich und meinen Hund. Mein Hund hat gelernt beim Laufen nicht einfach zu schnüffeln und zu pinkeln, aber nicht weil ich damit schneller sein möchte, sondern weil ist das Risiko meinem Hund hinten rein zu fahren minimieren möchte. Aber andere Sachen wie: "dein Hund muss von Anfang an Galloppieren", finde ich Quatsch. Außer ich möchte später Rennen fahren. Hätte ich diesen Tipp umgesetzt ... wenn ich immer stehengeblieben wäre in dem Moment wo Dusty nicht galoppiert ... dann würde ich jetzt kein Zughundesport machen. Ich hätte 20 mal neu ansetzen können und trotzdem wäre er nicht galoppiert. Er ist kein Hund der von 0 auf 100 galoppiert. Er trabt immer an und fängt dann an zu galoppieren. Und anfangs hat er nie galoppiert, jetzt mindestens schon die halbe Strecke. Und dafür habe ich nichts getan. Er ist sich immer sicherer geworden vorm Rad, hat immer mehr Spaß bekommen und hat von sich aus angefangen zu galoppieren.
Ich will hier niemanden ändern ... geht auch nicht. Ich mache mein Ding und einige hier wissen wie das aussieht. Aber es wäre schön wenn zumindest die Neulinge selbst reflektieren was gut und brauchbar für seinen Hund ist und was nicht. Jeder kennt seinen eigenen Hund am besten. Natürlich kann man auch Sachen mal ausprobieren, wo man sich nicht sicher ist ... vielleicht klappt es ja, vielleicht auch nicht ... aber man muss kreativ und flexibel sein, dann klappt das auch. 