Beiträge von Montagsmodell

    Aber einer Privatperson, die den Hund los werden will, nicht. Warum auch?

    Da wäre für mich ein gutes Konstrukt, um den Gedanken einer Schutzgebühr mit der ethischen Seite zu vereinen: Wenn ich meinen Hund abgeben muss, und meine ich habe den richtigen Käufer gefunden, dann wird eine vernünftige Schutzgebühr vereinbart - aber nicht an den Verkäufer gezahlt, sondern an eine Tierschutzeinrichtung. Auf diese Weise verhindert man Leichtsinnskäufe im Sinne von "Hauptsache billig", der vorherige Halter macht deutlich dass es ihm dabei nicht um den Gewinn geht, und die Tierschutzeinrichtung kann andere Tiere versorgen, die eben den Umweg über das Tierheim nehmen müssen.

    Kaum zu glauben, aber wahr: Es hat auf nette 23 Grad runtergekühlt! Ok, irgendwie hat das Wetter es geschafft immer noch drückend zu sein, aber egal, der Hitzetod ist abgewendet! :hurra::mrgreen-dance:

    Einziger, winziger Wermutstropfen: Ich müsste den Krümel dringend baden, musste aber erst auf das Shampoo warten. Das ist nun da, dafür ist der natürliche Trockner auf dem Balkon weg. Aber hey, dann läuft er eben noch ein paar Tage länger mit Ballistolfleck auf dem Kopf rum - alles, wirklich ALLES ist besser als diese elende Hitze!

    klassische Situation von: ich finde, da haben oft ganz viele recht, weil die Wahrheit eben so viele Seiten hat. Wir können Dinge nunmal nur als Menschen anschauen, wir können uns von Dingen und Lebewesen differenzieren und auch Gemeinsamkeiten finden, abstrahieren und reindenken, mit Wissen erklären, und dennoch sind wir immer Menschen bei all dem und sehen die Welt halt niemals wie ein Hund oder ein Elefant oder ein Baum... Empathie macht Menschsein aus. So verstehe ich das.

    Bei Aussagen wie "Hunde sind nicht meine Freunde" kommt es wohl sehr darauf an, was genau der einzelne Mensch in diesem Moment unter Freundschaft versteht: Meint er das "Gesamtpaket", also dass Hunde niemals 1:1 den gleichen Platz einnehmen können wie menschliche Freunde? Oder meint er es ausschließend, also im Sinne von "Hunde können niemals Aspekte menschlicher Freundschaften im Verhältnis Mensch-Hund einnehmen"? Schon diese eine Unterscheidung macht einen gewaltigen Unterschied.

    Was macht es denn aus, das besondere Verhältnis von Hund und Mensch? Da gibt es in der Tat viele Ähnlichkeiten, Aspekte aus vielen zwischenmenschlichen Beziehungen finden sich auch in unserem Verhältnis zum Hund wieder. Ja, mein Hund ist in manchen Aspekten wie mein Kind: Er ist auf meine Fürsorge angewiesen, ich habe die Pflicht ihn gesellschaftstauglich zu erziehen - mal ganz abgesehen von dem netten "Hundeblick-Mechanismus", der in unserem Gehirn die gleiche Ecke wie die Eltern-Kind-Bindung anspricht. Aber ist er deshalb mein Kind, oder auch nur vergleichbar? Nein, dafür fehlen zu viele andere zentrale Bereiche der Eltern-Kind-Beziehung. In mancher Hinsicht ist mein Hund auch mein Freund: Wir gestalten gemeinsam unsere Freizeit, teilen uns Interessen, genießen unsere gegenseitige Gesellschaft... Ist es das gleiche wie ein menschlicher Freund? Sicher nicht, allein schon durch das Verantwortungsgefälle. Und ähnlich ist es mit anderen Bereichen, mein Hund ist Familie und auch nicht, in meinem Fall auch Arbeitskollege und auch nicht... Übrigens ist er nicht zuletzt auch ein hoch interessantes Tier, so ganz anders als ich! Genau dieses Gesamtpaket, die spannende Mischung aus so vielen Elementen, ist es doch, die unser Verhältnis zum Hund zu so etwas besonderem macht.

    Reduziert man ihn nun auf ein paar wenige dieser Aspekte, dann verkrüppelt man diese wundervolle, einzigartige Beziehung. Egal ob ich nur das Kind sehe, nur den Freund, oder nur das artfremde Tier. Und diese Verengung zeigt meist schlimme Folgen. Mal mehr für den Menschen, meist mehr für den Hund. :ka:

    Und hier kommt auch die Sache mit der Empathie ins Spiel. Empathie bedeutet doch zunächst einmal nur, auch emotional genau wahrzunehmen was der andere äußert. Das braucht keine Freundschaft, keine Nähe, nur Offenheit. Und zwar Offenheit für den anderen als fühlendes Wesen. Auch als Wesen, das in manchen Dingen ganz anders fühlt als ich es würde. Problematisch wird es doch gerade dann, wenn ich versuche, mein Empfinden mit dem des anderen gleichzusetzen. Diese Vergleiche können vielleicht einen Einstieg bieten, um bei weniger empathischen Menschen ein erstes Verständnis zu wecken - im Sinne von "guck mal, in Situation X würdest du dich ungefähr so fühlen - vielleicht ist das hier beim Hund ja ähnlich?" Aber alles, was darüber hinaus geht, da wird es schwierig. Einfach weil der Grat zwischen Erkennen von Ähnlichkeiten und Überstülpen von eigenen Vorstellungen so verdammt schmal ist.

    Jedenfalls für mich wieder ein Beispiel, weshalb ich diese Hundewiesen meide wie die Pest. Zu viel Andrang, zu viele völlig unterschiedliche Hunde und Menschen mit zu vielen völlig unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansichten auf einem Haufen, und in der Folge zu schnell hochkochende Gemüter.

    (Und nach dem ganzen Lesen jetzt geht mir die Frage nicht aus dem Kopf: Würde ich es wirklich über mich bringen, auf einen Hund einzustechen? Mich dazwischenschmeißen um meinen Hund zu retten, ja, das ohne Zweifel. Auch den anderen Hund ziemlich grob runterpflücken. Aber zustechen?!? Das war für mich immer etwas, wo ich davon ausgegangen bin: Die Drohung reicht, muss reichen. :???:)

    meinte er noch ich solle mich nicht so anstellen, sei ja nix passiert...

    :streichel: Oh man, fühl dich mal getröstet... Solche Idioten gibt es leider immer wieder, ich hab auch schon gehört (nachdem der große Retrieverrüde meine alte Kaya brüllend überrollt hat) "stell dich nicht so an, er hat ja nicht reingebissen". Das sind die Momente, da ist man einfach sprachlos, die richtige Wut kommt erst hinterher. Und das Unverständnis, die Frage, die mir bisher noch niemand hat beantworten können:

    Wie können Menschen nur so sein?!? :emoticons_look::(

    Eigentlich wissen sie das ja sogar, denn schließlich wurde die Freundin mit der Schleppleine zu Fall gebracht.

    Deshalb ja die Frage nach einer anderen Schleppleine, mit der so etwas nicht passiert:

    Aber dennoch sollte so etwas nicht sein.


    Wie würdet ihr denn an dem Rückruf arbeiten? Und mit welchen Hilfsmitteln? Evtl. nur eine Schnur oder eine andere Leine?

    Wie diese andere Leine aussehen sollte, das ist mir allerdings etwas schleierhaft. Denn eine Leine, die in so einem Fall den Menschen nicht zu Fall bringen würde, müsste folglich nachgeben bzw. reißen. Was den Einsatz als Schleppleine dann wiederum etwas sabotieren dürfte. :ka:

    Was auch immer es ist: Der eigentliche Wert dieser Dinge besteht darin, die anderen Hundehalter mal in die Gänge zu bringen. Ich erinnere mich zum Beispiel noch gut an den großen Schäferhund, der damals zu meinen Zeiten mit Pünktchen in unserer Straße gewohnt hat. Der hatte nachweislich schon so einige Hunde gelocht, und ich musste auch einmal mit ansehen wie er auf der anderen Seite des Flusses einen Dackel geschreddert hat. (Also eine Situation, in der man nicht ansatzweise irgendwie eingreifen konnte - Handy gab es da noch nicht, die nächste Brücke ewig weit weg...) Und dieser Hund lief generell frei, weil, "das hat der ja noch NIE gemacht!". :wallbash: Ich hatte immer ganz arge Angst um mein Pünktchen, bis es irgendwann der Zufall mal wollte dass ich gerade vom Garten zurückkam und noch ein Messer einstecken hatte. Als der also wieder auf uns zukam, ich mein Pünktchen hinter einen dicken Baum in Sicherheit gebracht hatte, mich selbst davor gestellt und der Halter sein nettes Hündchen mehr halbherzig zu sich rief, hab ich das Messer rausgeholt und ihm zugerufen, "wenn der in meinen Hund beißt stech ihn ab!" Und siehe da, der Halter konnte plötzlich seinen Hund anleinen... Ich hab ihm dann noch zugerufen, "und das Messer werde ich jetzt immer dabei haben!" :barbar:, äh, ok, ich hab halt wirklich rot gesehen vor lauter Angst um meinen Hund... Und siehe da, von da an waren wir die einzigen, bei denen dieser Hund eingesammelt wurde.

    Ähnliche Erfahrungen hat eine Bekannte in letzter Zeit schon mehrfach gemacht, wenn sie mit ihrem alten, nahezu blinden und ziemlich wackeligen JRT im Wald unterwegs war. Sie hat nach vielen vergeblichen Versuchen der Erklärung und Bitte um Rücksicht irgendwann dem einen oder anderen Tutnixhalter auf das nett gerufene "der tut nix!" geantwortet, "kein Problem, ich hab Pfefferspray dabei!" Und siehe da, wie durch ein Wunder konnte man den Tutnix dann doch einsammeln und der Senior blieb heile.

    Es ist zwar sehr schade, wenn man auf so etwas zurückgreifen muss. Aber es ist nicht zu leugnen, die psychologische Wirkung auf so manchen uneinsichtigen Halter ist überzeugend. :ka:

    Das wäre für mich auch einer der Gründe gegen einen Riesenhund, selbst wenn ich sonst das Umfeld dafür hätte.

    Aber solche Sprüche hört man tatsächlich auch von den Haltern kleinerer Hunde. Ich erinnere mich noch an eine Begegnung, damals war ich mit Glenny und Kaya auf einer großen Wiese, die beiden wuselten und spielten ein wenig, da kam ein Mann mit ziemlich trägem Westie vorbei, schaute sich meine zwei an, und meinte dazu: "Ja ja, als meiner so jung war hat er auch noch gespielt. Aber jetzt, wo er alt ist..." Ich war etwas irritiert, denn auch wenn der Hund sich bewegt hat wie ein Greis war von den üblichen Alterserscheinungen (Augen, Pigmentierung etc.) sonst nix zu sehen. Also habe ich vorsichtig nachgefragt, wie alt der Senior denn so ist, und bekam als Antwort, "der ist schon 7!" Äh, wie bitte, schon 7?!? :emoticons_look: Ich hab dann wieder meine beiden Wusels angeschaut, die immer noch fröhlich am Gegend erkunden waren - natürlich im Flitztempo, langsam ist ja was für Loser - und lieber nicht erwähnt, dass die zu diesem Zeitpunkt 10 und 11 waren... :ka: