und irgendwie war das so ein richtiger Vetrauensbruch
Ja, das kann man so sagen. Einen Hund, der total verunsichert und gestresst ist, durch zurechtweisen, am Hals packen etc., noch mehr zu verunsichern - das ist ein Vertrauensbruch. Und zwar leider, um das so hart zu sagen, von dir dem Hund gegenüber.
und es gibt ein Rangfolgenproblem
Auch das: Schätze schon. Du denkst nämlich in Rangfolge und Hierarchien, während dein Hund eigentlich einen zuverlässigen Sozialpartner braucht, auf den er sich verlassen kann. Und das ist ein Problem.
Nach dem, was in deinem Text durchklingt, fürchte ich, es ist mit ein paar Forentipps nicht getan. Denn im Grunde müsstest du dein gesamtes Bild davon, wie Hunde ticken, ein wenig überdenken. Zumindest liest es sich so, als wärst du ein wenig bei den überlieferten Alpha-Geschichten hängen geblieben. Und wenn man den Krieg der Arten inszeniert, darf man sich nicht wundern, wenn der Hund irgendwann auf gleicher Ebene reagiert. Vor allem, wenn er bemerkt, dass er sich mit Drohgebärden Raum und Sicherheit verschaffen kann.
Sie es doch mal so: Stell dir vor, du würdest auf der Arbeit in eine ganz neue Abteilung versetzt, alles ist im Chaos, nun kommt noch ein potentieller Konkurrent und will was von dir - würde dich auch überfordern, und du würdest dem vielleicht etwas weniger freundlich erklären, dass gerade ein ganz mieser Zeitpunkt ist. Wenn nun dein Chef kommt und dich vor versammelter Mannschaft rund macht, dann ist das ECHT ein mieses Gefühl. Gerade der sollte dir doch Rückendeckung geben, im Zweifel was abnehmen, für Ordnung sorgen... Und wenn du nun merkst, du pampst den an, und endlich ist ein wenig Ruhe - dann hast du was gelernt. Erstens, dein Chef ist auch ein potentieller Feind, und zweitens, mit etwas Anmeckern kannst du ihn dir vom Hals halten.
Ernsthaft, wünschst du dir so eine Beziehung zu deinem Hund? Eine die von Rangkämpfen, Verunsicherung und gegenseitigen Drohungen geprägt ist?