Vor allem, beliebtester Kardinalfehler bei solchen Hunden: Mensch steht da, frontal und möglichst noch vornübergebeugt, streckt die Hand fordernd aus und wiederholt immer wieder "bring, gibt, aus..." Das mach in der Hundewelt keinen Sinn, und erst recht keinen Spaß. Sondern sieht eher nach einer Konkurrenzforderung aus ("ist MEINS, gib es her!!!"), und darauf reagieren gerade nette Hunde oft mit einer Spielaufforderung, um das ganze zu entschärfen.
Versuch doch mal, selbst ein Spiel daraus zu machen, indem du wegrennst, sobald der Hund das Spielzeug hat. Also durchaus ein "fang mich doch" Spiel, bloß eben so, dass der Hund DICH verfolgt statt anders rum. Jedes mal, wenn er an dir vorbei rennt - das wird er wahrscheinlich anfangs oft tun - drehst du einfach um, und läufst in die andere Richtung weg. Dabei beachtest du das Spielzeug rein gar nicht, interessiert dich nicht! Besser hast du ein zweites dabei, dass du dann, wenn er sich dann irgendwann in deiner Nähe einen Moment freiwillig aufhält, rausziehen und zum gemeinsamen Spiel anbieten kannst. Nicht werfen, sondern möglichst zusammen spielen. Dazu muss er das erste, wertvolle Spielzeug notwendigerweise liegen lassen - macht nix, genau das ist ok. Ihr spielt euch in die Nähe, du hebst es ganz beiläufig auf.
Sinn dieser ganzen Aktion: Das Herankommen zu dir mit dem geworfenen Spielzeug wird zur spaßigen Sache, und der ganze Konflikt raus genommen. Der Kern der Sache ist nämlich, dass du gerade nicht den Eindruck erweckst, die wertvolle Ressource Spielzeug nun unbedingt haben zu wollen. Erst wenn das geschafft ist, und es dabei keine Spannung mehr gibt, würde ich zum nächsten Schritt übergehen: In einer langweiligen Situation, möglichst drinnen im Zimmer, einen ebenfalls nicht sonderlich interessanten Gegenstand in eine Zimmerecke werfen - langsam, auf kurze Strecke, kein Spannungsaufbau! Der Vorteil ist, da muss dein Hund beim Weg aus der Ecke raus auf dich zu kommen, und du hast die Gelegenheit, ihn in aller Ruhe mit etwas wirklich tollem zu empfangen: langweiliges (wenig wertvolles, langsam ausgelegtes Teil) gegen spannendes Spielzeug. Wieder wichtig: Das erste Teil ist auch dann, wenn der Hund ihn zugunsten des tollen Spielzeugs bzw. Leckerlis fallen lässt, langweilig! Du greifst NICHT sofort danach "gewonnen, ich hab die Beute!", sondern lässt es einfach liegen.
So ungefähr klar, worauf ich raus will? Ihr müsst wahrscheinlich erst mal aus dem Teufelskreis "wir konkurrieren um die Beute" raus, erst dann macht ein richtiges Apportieren Sinn.