Beiträge von Montagsmodell

    Gefallen könnten mir ja so etliche Hunde. Zu mir passen, da schränkt es sich schon etwas weiter ein. Und dann gibt es ja noch den nicht unerheblichen Faktor Lebensumstände, in die der Hund auch passen muss. Von daher hab ich mit den Silky Terriern schon eine sehr bewusste Wahl getroffen, nicht umsonst ist Sandor der vierte dieser Rasse der mein Leben teilt. Was die Vielfalt nicht ausschließt - meine Hunde waren alle sehr ausgeprägte eigene Persönlichkeiten. Von daher könnte ich nicht behaupten, dass es langweilig würde.


    Genau das finde ich auch eine spannende Entscheidung, die man da treffen muss: Holt man immer wieder andere Rassen in sein Leben, dann neigt man schnell dazu, den jeweiligen Hund für "den" typischen Rassevertreter zu halten. Man lernt viele verschiedene Sorten Hund kennen, aber doch eher per Stichprobe. Bleibt man bei einer Rasse, dann wird man die typische Art von ganz anderen Rassegruppen nie intensiver erleben; umgekehrt hat man dafür dann aber einen viel tieferen Einblick in die jeweilige Rasse und die staunenswerte Bandbreite, die dieser eine Hundetyp aufzuweisen hat. Schade eigentlich, dass man nur ein Leben zur Verfügung hat und sich da entscheiden muss...


    Was ich jedenfalls sagen kann: Mit geänderten Lebensumständen würde sich möglicherweise auch meine Rassewahl ändern. Aber auch wenn Sandor ziemlich aus der Art schlägt, mein kleines Montagsmodell, so hab ich mit der Rasse selbst doch für mich eine ziemlich gute Wahl getroffen.

    Aber In dieser Situation hört er entweder gar nicht und läuft dann einfach in eine andere Ecke oder er macht es im langsamsten tempo das er drauf hat.

    Ich hab es ja nicht so mit Ferndiagnosen, deshalb das jetzt bitte nur als Gedankenanstoß verstehen!


    Aber wenn ich lese, der Hund will unbedingt unters Bett, dann denke ich dabei schon an einen "sicheren Rückzugsort". Auch beim Stichwort "langsamsten Tempo" kommt mir weniger der Gedanke an Respektlosigkeit, sondern vielmehr an ein Freeze. Sprich, bei Stress verlangsamen viele Hunde ihr Tempo bis hin zu völliger Bewegungslosigkeit, um so die Situation, mit der sie gerade nicht klarkommen, zu entschärfen. Sieht man (leider) auch oft beim Abruf, Mensch wird immer angespannter, und der Hund immer langsamer und langsamer...


    Achte doch vielleicht mal darauf, was für eine Körpersprache er dabei zeigt. Oder hast du da schon geschaut und könntest uns genau beschreiben, wie seine Kopf- und Ohrenhaltung aussieht, wo der Blick hingeht, wo sein Körperschwerpunkt ist und was die Rute macht? Das wäre echt hilfreich!

    Ich finde es auch gut und wichtig, auf diese Dinge immer wieder hinzuweisen. Und gerade wenn man selbst eine so blöde Erfahrung gemacht wie die mit den Hotspots, dann ist es auch gut gedacht, andere davor warnen zu wollen. So was braucht schließlich echt keiner!


    Pauschal zu sagen "lasst eure Hunde nicht mehr ins Wasser" geht dabei für meinen Geschmack ein wenig zu weit. Immerhin sind die Gegebenheiten überall doch sehr verschieden, sowohl was die Qualität des Wassers als auch die Robustheit bzw. Empfindlichkeit der jeweiligen Hunde angeht. Es geht also mehr darum zu sagen, schaut momentan ganz besonders aufmerksam hin, und beim leisesten Zweifel lieber einmal zu viel verzichten als einmal zu wenig! So wird glaub ich ein Schuh draus.


    Mein Krümeltier ist zwar bekennender Nichtschwimmer, aber ebenso bekennender Wasserfan. Und da ich gerade noch Urlaub habe, nutzen wir auch die Gelegenheit. Dabei habe ich das Glück, dass ihm zu seinem Glück auch kleine, sehr schnell fließende Bäche reichen. Dabei sehe ich zu, diese Bäche eher in ihren Anfangsbereichen zu erwischen. Denn auch das ist ja ein Kriterium, je näher man an der Quelle ist desto geringer ist die Gefahr. Seen und Teiche dagegen würde ich dagegen momentan definitiv meiden, Zu- und Abfluss hin oder her. Und auch die unteren Teile von Bächen, vor allem wenn sie dort schon in Mündungsnähe langsamer fließen.

    Meinst du, das Apportieren, welches ihm ja große Freude bereitet, gibt ihm da auch ein wenig "Rahmen"?


    Du hast ja immer schon sehr viel Kopfbeschäftigung mit Sandor gemacht, und auch beim Apport ist sein Kopf beschäftigt.


    Vielleicht spielt ja auch gerade dieses "Kopf-Einsetzen" in genau den Bereichen, die nicht für ihn problembeladen sind, eine Rolle dabei dass sein Kopf auch etwas aktiver ist in solchen problematischeren Situationen...

    Hm, jein. Seinen Kopf setzt er schon immer sehr gern und gut ein - so lange er dazu in der Lage ist. Ob ihm das in schwierigen Momenten hilft, da spielen zwei Faktoren rein: Wie viele Kapazitäten er noch "übrig" hat, und ob er in dem Moment, in dem ein Reiz auftaucht, schon im "Denkmodus" war oder nicht. Passiert so was aus der Arbeit heraus, dann findet er viel schneller wieder zu sich als wenn er einfach nur "unterwegs ist".


    Den eigentlichen Vorteil des Apportiertrainings sehe ich eher darin, dass er dadurch den Radius erweitert in dem er konzentriert agieren kann. Ursprünglich konnte er sich immer nur dann zusammennehmen, wenn er direkt neben mir war. Und auch heute noch gilt, je weiter er von mir weg ist desto reaktiver ist er. Beim Apportieren hilft es ihm m.E., dass er zwei Ankerpunkte hat: Hinten hat er mich im Hintergrund, und vorne ein ganz konkretes Ziel. So ist seine Aktionsfläche quasi eingerahmt, und das hilft ihm. Wäre jetzt zumindest meine Wahrnehmung :???:

    Heute haben wir mal eine andere kleine Herausforderung eingebaut: Apportieren über einen kleinen Bach weg. Herausforderung zwei gab es dann gratis dazu, nach dem ersten Apport kam ein Labbi mit vollem Schwung in uns reingekracht, für Sandor ein Supergau. Jedenfalls fand ich es ganz großes Kino, dass er sich danach noch mal auf einen zweiten Apport einlassen konnte, auch wenn der nicht besonders schön ausgefallen ist. Aber insgesamt schon eine stolze Leistung für mein kleines Problemfellchen, und auch noch in ganz fremder Umgebung!



    Ok, wenn man das nur so im Clip sieht wirkt es sehr unspektakulär. Und bei meinen vorherigen Hunden hätte ich da keinen zweiten Gedanken daran verschwendet. Aber bei einem Hund, der mit fremden Umgebungen schon immer nur sehr schwer klarkommt, durch fremde Hunde komplett überfordert ist, sich auch sonst nicht viel selbst zugetraut hat und früher schon durch kleinste Kleinigkeiten in einen reaktiven Zustand kam (aus dem er dann über eine Viertelstunde lang nicht mehr rausfand) - da ist so was ein kleiner Ritterschlag. Also stell ich hier ganz dreist diesen Clip ein, auch wenn es für die meisten total langweilig ist :pfeif:

    Wahrscheinlich bekomme ich jetzt Schimpfe für das völlige OT - aber beim Lesen dieser ganzen Diskussion hier musste ich eben mit einem leisen schmunzeln wieder an meine Lektüre des Buches "mit Hunden sprechen" von J. Fennell denken. Für die, die das nicht gelesen haben: Die Autorin erklärt in diesem Buch sehr ausführlich ihre Sichtweise von der riesigen Wirkung des Alphatieres, und wie man das in der Hundeerziehung umsetzen müsse. Und begründet auch alle Erziehungserfolge genau damit. Darunter so spannende Vorschläge wie der, dass man immer selbst etwas essen müsse bevor der Hund etwas bekommt, und sei es dass man einen Keks futtert und dabei so tut, als käme der aus dem Napf... Hat mir herrliches Kopfkino beschert.


    Der eigentliche Punkt aber, der mich beim Lesen so amüsiert hat: Nach all den breiten Ausführungen, wie wichtig die ganzen Dominanzgesten und die Alpharolle sind, folgten in den Situationsbeschreibungen dann meist ganz schlichte und klare Anwendungen der Lerngesetze: Nicht bestätigen, was man nicht haben will, belohnen was man haben will, gutes Timing, Zuverlässigkeit etc. Kurz gesagt, ihr gesamtes Training hätte ohne das "Alpha-Beiwerk" genauso gut funktioniert. Ob wir Menschen so was manchmal einfach brauchen, weil es uns verständlicher erscheint? Oder hilft, wirklich genau zu sein?


    Jedenfalls: Wenn jemand meint, es läge an seiner Demonstration einer Rangposition - und daraus folgernd sein Training dann zuverlässig und fair seinem Hund gegenüber und unter Beachtung der Lerngesetze durchführt - bitte schön. Von mir aus kann auch die Wahl der Farbe von Leine und Halsband passend mit berücksichtigt und zum entscheidenden Faktor erklärt werden, so lange nur der Rest stimmt. Schwierig wird es für mein Empfinden erst dann, wenn dieser Hintergrundgedanke dann zu Vorgehensweisen der Marke CM führt. Ansonsten: Wenn's schee macht...

    Und dann nochmal im kleinen aufbauen

    Und zwar bei einem Hund, der sich gerne mit seiner Beute verselbstständigt, von hinten. Sprich, den normalen Apportiergegenstand direkt vor dir aufheben lassen, das clicken und direkt bei dir belohnen.


    Ansonsten fällt mir noch der recht simple Trick ein, den Beutel von dir weg in eine Zimmerecke zu werfen. So kannst du deinen Hund auf dem Weg zu seinem Platz abfangen und damit das Prinzip aufbauen, dass der Beutel zu dir muss. (Ein Flur eignet sich da auch ganz gut.) Aber: Das ist meist nur eine Art Schnellreparatur. Und wenn man dann nicht gut aufpasst ploppt das Problem bei nächstbester Gelegenheit an anderer Stelle wieder auf.