Beiträge von Montagsmodell

    Ein bisschen befremdlich finde ich, dass der Rütter so steif und fest gegen Raufspiele mit den Händen ist.

    Das hab ich auch schon öfter gehört (also nicht nur von ihm), und denke, bei Leuten mit wenig Gespür für Hunde ist es vielleicht auch besser so. Für mich selbst hab ich das immer anders gesehen und lieber darauf geachtet, dass meine Hunde gelernt haben sich genau zu dosieren. Immerhin wissen sie sehr genau, wie fest sie ihre Kiefer einsetzen, und auch, was Spiel ist und was eben nicht.

    Ganz absprechen würde ich das generell mal keinem Hund - schließlich sind sie alle soziale Lebewesen, nicht wahr? :smile: Und im Vergleich mit beispielsweise vielen der asiatischen Rassen :smile: (etwas den Shar Peis, die ich so kennen gelernt habe), sind die Terrier regelrechte Wunderkinder. Aber im großen und ganzen ist der will to please bei ihnen doch deutlich in einem Bereich wo er eine absolut untergeordnete Rolle spielt. Sprich, so wie ich die meisten Terrier kennen gelernt habe zeigen sie diesen will to please immer dann, wenn es eh nix besseres zu tun gibt. :pfeif:

    Also ich habe das bisher immer so kennen gelernt: Will to please bedeutet, dass der Hund aus einer sozialen Motivation heraus etwas tut, einfach um seinem Menschen als Sozialpartner zu gefallen. Während Kooperationsbereitschaft sich zwar daraus ergeben kann, aber eben auch aus anderen Motivationen.

    Nehmen wir als Beispiel das Apportieren. Ein Hund mit will to please trägt seinem Menschen Gegenstände zu, weil er sich über die Anerkennung freut und es ihm ein inneres Bedürfnis ist, als Teil seiner Gruppe zu fungieren. Das ist eine Form, wie Kooperation zustande kommt. Mein Terriertier auf der anderen Seite apportiert zwar auch riesig gern, aber aus ganz anderen Motivationen heraus. Zuerst kommt natürlich das Beutemachen. Dann bringt er es mir wieder, weil er selbst etwas davon hat: Entweder ein Zerrspiel, das er sonst nicht bekäme, oder eine Futterbelohnung. Mein Lob wird zwar gerne genommen, würde auf Dauer aber nicht ausreichen. (Und dieses Lob sollte bitte schön von der Aussage auch weniger ein "braver Hund!" sein, sondern ein "boah bist du ein toller Kerl, was DU so alles kannst!" :lol: )

    Ich habe schon einige Retriever gesehen, die sich super schicken ließen selbst wenn der Mensch gar keine Ahnung hatte, was er da tut. Während mein Terrortier zwar gelernt hat, dass es schon sinnvoll sein kann auf meine Richtungshinweise zu hören, aber bei der kleinsten Idee, er könnte es selbst besser wissen, sofort auf Durchzug schaltet.

    Da zeigt sich glaub ich bei vielen Terriern deutlich der Unterschied zwischen will to please und Kooperationsbereitschaft. Will to please habe ich bei meinen Silkies maximal sehr mäßig entdecken können, wenn überhaupt. Eine gute Kooperationsbereitschaft ließ sich allerdings schon schaffen, indem ich ihnen von klein auf immer wieder vermittelt habe, dass es sich lohnt mit mir zusammenzuarbeiten. Und mit einem gewissen Maß an "wart mal kurz, ich weiß es gerade besser!" lernt man zu leben :lol:

    Ja, es gibt in jeder Rasse mal Hunde die krank werden. Traurig, aber normal. Kommt es gehäuft in bestimmten Linien vor, wird es zum Problem. Gibt es innerhal einer Rasse gleich mehrere dieser Linien, ist es definitiv ein Problem. Vor allem, wenn es die Züchter wie im Zitat geschrieben bewusst in Kauf nehmen.

    Allerdings merke ich immer mehr, dass mich der Ton hier doch stark irritiert. Vor allem wenn dann noch aussagekräftige Smilies dazu kommen. Mit einer sachlichen Aufklärung hat das jedenfalls nicht wirklich viel zu tun, und ehrlich gesagt bestätigt das leider den Eindruck, den ich im echten Leben schon sehr lange sehr oft gerade von Schäferhundhaltern bekommen habe: Eine latente Aggressionsbereitschaft, die zumindest mir persönlich nicht sonderlich liegt. Und noch mal deutlich, es geht mir dabei jetzt nicht um die inhaltliche Aussage, das kann man gerne verschieden sehen, sondern um den Ton, der ja bekanntlich die Musik macht.

    Egal um welche Rasse es nun geht (und übrigens empfinde ich Ton hier gerade auch von den "Rasseverteidigern" alles andere als sachlich, von freundlich ganz schweigen), eines will mir einfach nicht in den Kopf:

    Gerade wenn ich eine bestimmte Rasse besonders liebe, mehr noch als Hunde allgemein - dann müsste es mir doch um so mehr am Herzen liegen, dass es den Hunden möglichst gut geht und sie nicht unter den Zuchtzielen zu leiden haben? Müsste man nicht gerade bei der "eigenen" Rasse ganz besonders empfindlich auf ungute Zuchtauswahl reagieren, sogar schon lange bevor es in die richtige Qualzucht geht? :???:

    Ich sage ganz ehrlich, wenn ich nicht wüsste dass mein Montagsmodell eine sehr unglückliche Ausnahme ist, und die Silkies der weitaus meisten Linien die ich kenne um Welten gesünder - ich würde "meine" Rasse auch extrem kritisch sehen. So bin ich die erste die sagt, schaut genau auf die Linien und haltet von den kritischen am besten meilenweit Abstand. Würden diese Linien sich durchsetzen, ich wäre auch die erste die laut dagegen protestiert und im Zweifel von der Rasse Abstand nimmt. Weshalb? Eben weil ich die Rasse an sich so toll finde!

    Wie kommt es also, dass von jeweiligen Rasseliebhabern alles mögliche so weggeleugnet, schöngefärbt, kleingeredet wird? Müsste man das nicht eher in Leuchtlettern anprangern, um der Rasse willen?

    Statt einer geschlossenen Unterbringung (ich hab auch schon den Vorschlag einer Kiste mit hohem Rand gehört) gibt es auch noch eine ziemlich einfache Variante: Vor den Ausgang der Box bzw. des Körbchens einfach einen aufgeschnittenen großen Knistersack legen. Wenn der Welpi sich dann nachts auf die Socken machen will, dann hört man es und kann entsprechend reagieren. Vorausgesetzt natürlich, man schläft nicht wie ein Stein - das kommt aber in der ersten Zeit eher selten vor :lol:

    Ähnlich hab ich es übrigens auch mit den möglichen Pipistellen im Haus gemacht, und konnte so immer rechtzeitig zur Stelle sein bevor eine Pfütze im Haus gelandet ist.

    Aber ich bin trotzdem ziemlich sicher, dass die Kameras eher mir und meinem Selbstbild schaden könnten als dem Hund.

    Und da sind wir bei einem weiteren potentiell problematischen Aspekt: Weil die Kamera dabei ist, sind die Leute zusätzlich unter Stress, zumindest aber nicht unbefangen. Wir alle wissen nun, wie wichtig es ist mit dem Hund authentisch zu sein. Nicht unbedingt hilfreich, wenn ein Welpe vom ersten Tag an verkrampfte Menschen um sich hat die sich präsentieren wollen/müssen.