Ich sehe es eher andersherum. Athrose, gelenkserkrankungen, Verspannungen können dazu führen, das ein Hund sich die Krallen nicht mehr ordentlich ablaufen kann
Das eine schließt das andere nicht aus, oder? Was du hier schreibst ist richtig: Durch Erkrankungen oder Blockaden entstandene Fehlhaltungen können dazu führen, dass die Pfote anders aufgesetzt wird und in der Folge die Krallen nicht abgelaufen werden. Aber es gibt auch den umgekehrten Fall, dass durch zu lange Krallen die Pfote in eine fehlerhafte Stellung gedrückt wird, was dann umgekehrt wiederum zu Verspannungen und schlimmstenfalls durch die Fehlbelastung degenerativen Erkrankungen führt.
Ob sich die Krallen von selbst ablaufen, das hängt halt auch von mehreren Faktoren ab. Sicher gehört ausreichend Bewegung dazu, und auch der Untergrund auf dem der Hund läuft. Aber es spielt eben auch beispielsweise das Gewicht eine Rolle, gerade Zwerghunde bringen da manchmal einfach nicht die nötige "Kraft" drauf um die harte Kralle abzuschleifen. Und ganz entscheidend ist natürlich die Pfotenform. Hat der Hund eine runde, geschlossene Pfotenform, dann zeigt die Wuchsrichtung der Kralle nach unten, und es erfolgt ein guter Abrieb. Hat der Hund dagegen eine eher flache Pfotenform, dann wächst die Kralle tendenziell erst mal nach vorne raus: Keine Kraftübertragung auf den Boden, also kein richtiger Abrieb. Kommt diese lange Kralle dann irgendwann endlich auf Bodenlänge, dann in einem so flachen Winkel dass sie den Zeh nach oben drückt. Und spätestens da fängt dann der Ärger an. 