Beiträge von Montagsmodell

    Ein wenig OT - na gut, vielleicht auch nicht - jedenfalls:

    Von unseren Hunden erwarten wir, selbst bei Aufregung und emotionaler Erregung noch so viel Verstand beisammen zu halten, dass sie uns zuhören und auf uns reagieren können. Interessant, wie Menschen umgekehrt geneigt sind, sich derartig in Emotionen und Erregung reinzusteigern dass sie ihren Verstand komplett ausschalten - und sei es auch nur, dass es nicht mal mehr für die richtigen Tasten reicht. Und das dann von Gleichgesinnten auch noch als positives Engagement gewertet werden kann :???: |)

    Ich sehe es eher andersherum. Athrose, gelenkserkrankungen, Verspannungen können dazu führen, das ein Hund sich die Krallen nicht mehr ordentlich ablaufen kann

    Das eine schließt das andere nicht aus, oder? Was du hier schreibst ist richtig: Durch Erkrankungen oder Blockaden entstandene Fehlhaltungen können dazu führen, dass die Pfote anders aufgesetzt wird und in der Folge die Krallen nicht abgelaufen werden. Aber es gibt auch den umgekehrten Fall, dass durch zu lange Krallen die Pfote in eine fehlerhafte Stellung gedrückt wird, was dann umgekehrt wiederum zu Verspannungen und schlimmstenfalls durch die Fehlbelastung degenerativen Erkrankungen führt.

    Ob sich die Krallen von selbst ablaufen, das hängt halt auch von mehreren Faktoren ab. Sicher gehört ausreichend Bewegung dazu, und auch der Untergrund auf dem der Hund läuft. Aber es spielt eben auch beispielsweise das Gewicht eine Rolle, gerade Zwerghunde bringen da manchmal einfach nicht die nötige "Kraft" drauf um die harte Kralle abzuschleifen. Und ganz entscheidend ist natürlich die Pfotenform. Hat der Hund eine runde, geschlossene Pfotenform, dann zeigt die Wuchsrichtung der Kralle nach unten, und es erfolgt ein guter Abrieb. Hat der Hund dagegen eine eher flache Pfotenform, dann wächst die Kralle tendenziell erst mal nach vorne raus: Keine Kraftübertragung auf den Boden, also kein richtiger Abrieb. Kommt diese lange Kralle dann irgendwann endlich auf Bodenlänge, dann in einem so flachen Winkel dass sie den Zeh nach oben drückt. Und spätestens da fängt dann der Ärger an. :klugscheisser:

    Außerdem werden sie jeden Morgen massiert und auf Veränderungen abgetastet, ich kontrolliere mindestens 1x pro Woche Augen, Ohren und Zähne und jeden Freitag werden sie gewogen.

    Das finde ich den zentralen Teil. Ok, natürlich auch hier wieder je nach Bedarf, ich wiege zum Beispiel nicht. Aber die regelmäßige Kontrolle, damit einem nicht durchrutscht wenn irgendwo Handlungsbedarf besteht. Was sich daraus dann an Pflegeprogramm ergibt, das kann je nach Hund total unterschiedlich sein. Pünktchen hat in ihrem ganzen Leben nie die Krallen gekürzt bekommen, die hatte die perfekte Pfotenform. Glenny hab ich nie die Zähne geputzt, der hatte auch so ein tolles Gebiss. Kaya musste ich nur alle paar Tage bürsten, nicht täglich. Wichtig ist doch, dass man das jeweils nötige regelmäßig tut.

    Also ich finde eine gute Pflege auch wichtig, natürlich immer angepasst an den jeweiligen Hund. (Mit dem, was manche Menschen da täglich betreiben, könnte ich mich auch nicht anfreunden. Trotzdem wird täglich gebürstet, das geht beim Silkyfell ungefähr so einfach wie Haare kämmen. Und der Rest wird nach Bedarf gemacht.) Den Bindungsaspekt dagegen sehe ich eher anders herum: Wenn wir eine gute Bindung haben, dann ist auch das Pflegeprogramm ok. Für einen guten Bindungsaufbau bzw. die "Bindungspflege" dagegen stehen bei den meisten Hunden wohl andere Dinge höher im Kurs.

    Stimmt, es gibt diese und jene - bei den problemlosen wie auch bei den problematischeren Hunden. Ok, manche Menschen wechseln die Perspektive und lernen dabei dazu. Aber viele bleiben sich einfach treu, im Guten wie im weniger Guten. Wer mit seinem Tutnix ein "Platz da, hier komm ICH!" Typ war, wird das in der Regel auch mit einem nachfolgenden Aggressionshund bleiben. (Es sei denn, es drohen irgendwelche Konsequenzen.) Und wer mit seinem Aggressionshund rücksichtsvoll war, der wird auch einen später vielleicht nachfolgenden Tutnix nicht in andere einfach reinbrettern lassen. Ich hab mich da auch schon oft über mich selbst fast schon geärgert, weil ich nicht aus meiner Haut kann: Mit meinen früheren einfachen Hunden bin ich immer wieder mal ausgewichen, weil ich dachte dass es mir eben gerade leichter fällt als denjenigen, die mit ihrem Hund offensichtlich ein Problem haben. Jetzt weiche ich mit dem Krümel aus, weil ich ja das Problem habe und von den anderen da kein Verständnis und erst recht keine Umwege erwarten kann. Jedes für sich genommen macht Sinn - in der Summe wird es aber irgendwie schon unfair :( :

    So, trotz "Faulenzertag" hab ich mit dem Krümel mal zwei Minuten diesen Trick gemacht um den versprochenen Clip von unserem Zwischenstand zu zeigen:

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    Das Prinzip hat er verstanden, inzwischen weiß er auch dass die Hinterhand mit muss. Der Rest ist jetzt wohl eine Frage der Übung. :smile: Und weil wir ja noch ein wenig Zeit haben bis Ende dieser Runde hier gucke ich mal, ob wir spaßeshalber das ganze auch mit den Hinterpfoten hinbekommen. :rollsmile:

    Ich finde es ehrlich gesagt unheimlich schwierig, da passenden Begrifflichkeiten zu finden. Vergleicht man es mit der Adoption eines Kindes, dann ist dieser Begriff für die Übernahme eines Hundes natürlich unpassend. Umgekehrt finde ich es aber genauso merkwürdig, dass ich ein lebendes, fühlendes Wesen, das Teil meiner Familie sein soll, einfach kaufen soll wie eine Waschmaschine. Da fehlt mir irgendwie der "Zwischenbegriff" :???:

    Wobei ich dazu gerne einen Aspekt in den Raum werfen würde:

    Es wird oft argumentiert, dass der Hund in der Gruppe mit seinen Menschen ungefähr die Rolle einnimmt wie die halbwüchsigen Rudelmitglieder in einem Canidenverband. Und so gesehen wäre die Parallele zu Mutter bzw. Vater vielleicht gar nicht so abwegig? :denker:

    Trauben habe ich mit meiner ersten Hündin auch immer freundschaftlich geteilt, damals war von Vergiftungen noch nicht die Rede. Sie hat die immer blendend vertragen, auch in großen Mengen. Wo ich es heute nun weiß haben meine anderen Hunde natürlich keine Trauben mehr bekommen. Trotzdem hat mich das dahingehend geprägt, dass ich da nicht so schnell in Panik verfalle.