Beiträge von Montagsmodell

    Tut mir jetzt leid für das kleine OT, aber:

    Man kann auch überall Verschwörungen vermuten. Aluhut?

    Ich bin gerade schon ein wenig enttäuscht. Bisher habe ich sehr viele deiner Beiträge @frauchen07 sehr gerne gelesen, und fand sie eigentlich immer angenehm sachlich. Und jetzt so eine Tonlage? Keine Ahnung, was ich da vielleicht versehentlich getriggert habe, aber wirklich angebracht finde ich das nicht gleich mit Verschwörungen und Aluhut zu kommen. :ka:

    Also würde ich zunächst nur Kaninchen füttern und dann nach einiger Zeit die Hirse zugeben.

    Wenn du das wörtlich so meinst, dann: STOP!! Wenn du wirklich vorhast, erst mal nur Kaninchen zu füttern, dann bekommst du mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit allein schon durch den Proteinüberschuss Probleme. Es gibt zwar Hunde, die mit einer reinen Fleischfütterung super klarkommen - die meisten tun es aber nicht, vor allem Allergiehunde haben gerade damit Probleme. Bitte, informier dich gründlich, wie eine Ausschlussdiät funktioniert, und zieh das dann erst mal ganz penibel durch.

    Kommt drauf an was man als selten ansieht.

    Genau das versuch ich auch gerade rauszufinden, was genau ist mit selten gemeint?? Zum Beispiel sind Shibas oder Shar Pei an sich eher seltene Rassen, davon laufen bei uns in der Ecke aber mehrere rum - bei uns also nicht selten. Wo ich den Samojenden, der in der Nähe wohnt, einsortieren soll, bin ich auch nicht so ganz sicher. Zumindest nicht ganz häufig ist auch mein Exemplar (Silky Terrier), wobei die meisten Passanten den wohl eher für einen etwas größeren Yorkie angucken würden. Kurz gesagt, ich kapier glaub ich die Frage noch nicht so ganz richtig :ops:

    Wenn die Rasse allerdings bekannt ist, dann finde ich es völlig richtig, sie dazu zu schreiben, egal, welche.

    Genau deshalb hat es mich auch so gewundert, wie sehr das in diesem Fall außen vor gelassen wurde. Wäre es ein Rottweiler oder Staff gewesen, es hätte einem auf jeder Seite dick entgegen geprangt. Während ein "Komissar Rex", das darf nicht sein, also mal besser den Ball flachhalten...

    Ist es wirklich hilfreich, das nun auf die Frage Genetik vs. Sozialisierung hinauslaufen zu lassen? Zumal sich das so klar ohnehin gar nicht trennen lässt, und weitere Umwelteinflüsse auch noch eine Rolle spielen, alles nett ineinander greifend... Ich meine, wer es auf eines dieser Dinge allein herunterbrechen will macht es sich in jedem Fall zu einfach. Und das gilt sowohl für die, die sagen "ist halt Charakter und fertig" wie auch für die, die behaupten "es hat immer der Mensch versaut indem er dem Hund böses angetan hat". (Und wenn man dann noch mit einbezieht, dass sogar das emotionale Befinden der Hündin während der Trächtigkeit einen Einfluss darauf hat, wie sich die Welpen entwickeln, genauso wie die Frage ob ein Welpe neben gleich- oder gegengeschlechtlichen Welpen im Mutterleib liegt - jep, da wirkt das mit "angeboren oder anerzogen" schon arg simpel...)

    Wenn das gut ging, dann ist es ja ok - also vorausgesetzt, du nimmst die gleiche Sorte wie auch in der Ausschlussdiät. Wie gut es geht mit Reis zu backen weiß ich nicht. Spontan hab ich gerade ein Kopfkino davon, gekochten Reis und Fisch fein zu pürieren, daraus kleine Taler oder Kügelchen zu machen und das im Ofen anzutrocknen. Die fertigen Teile dann portionsweise einfrieren und immer nur rausholen was man gerade braucht, Fisch ist da ja doch etwas heikel. :denker:

    Also: Für den Anfang nimmst du erst einmal eine Protein- und eine Kohlenhydratquelle, bis wirklich Ruhe ist. Dazu gibt es das Ergänzungspulver. Wenn das funktioniert, dann kann EIN neuer Bestandteil dazu - wieder über mindestens 10 Tage. So kannst du dich vortasten.

    Ewig kann das so gehen, wieso nicht? Wenn du endlich gefunden hast, was dein Hund verträgt, dann bleib dabei. Und genau dafür sind zumindest die gut gemachten Ergänzungsmittel ja da, damit man eben die volle Nährstoffversorgung erreicht ohne Knochen, Innereien etc. zufüttern zu müssen wenn der Hund sie nicht verträgt.

    Was die Leckerlie angeht, da wirst du wohl einen Kompromiss finden müssen. Es hilft nix, wenn du beim Hauptfutter strikt bist und dafür dann mit den Keksen doch wieder allergieauslösende Stoffe zuführst. Also: Wenn du fürs Training Futter brauchst, dann sollte das aus den gleichen Bestandteilen bestehen wie die Ausschlussdiät. Man kann beispielsweise das normale Futter pürieren und in eine selbst befüllbare Futtertube füllen. Oder in einem Dörrautomaten das verträgliche Fleisch dörren. Oder verträgliches Gemüse in der Brühe des ebenfalls verträglichen Fleischs kurz garen. Möglichkeiten gibt es da einige, aber zumindest vorübergehend muss man da halt durch. Und vorsicht mit den Fertigleckerchen: Die enthalten meist so einiges andere nebenher, da muss man schon sehr genau hinschauen!

    Also ganz gut geht es mit Fisch oder Hackfleisch. Gekocht ist deutlich besser als roh.

    Kann der Zusatz Knochen, Innereien und Pansen ersetzen? Ich habe ja immer Angst, dass er nicht alles im Verhältnis bekommt, wie er es braucht.

    Das spricht dafür, dass er auch ziemlich empfindlich ist. Ähnlich kenne ich es von Sandor, da ist auch alles besser verträglich je feiner es von der Konsistenz her ist. Was den Zusätze angeht: Generell finde ich natürliches auch immer besser als Zusatzpulver. Aber das ist allgemein gesprochen, wenn der einzelne Hund es anders braucht, dann sollte man es auch entsprechend anders handhaben. Sandor lebt nun schon eine ganze Weile auf Empfehlung der LMU-München hin ohne jede Knochen und Innereien mit diesem Zusatz, und zumindest geht es ihm gut. Die Blutwerte sind auch super, wobei die in Bezug auf die Calciumversorgung natürlich nicht aussagekräftig sind. Aber ich denke, die von der Uni werden das schon richtig beurteilen.

    Und im übrigen: Während einer Ausschlussdiät darf es auch mal ein paar Wochen lang unausgeglichen sein, ohne dass der Hund davon dauerhaften Schaden nimmt. Zumal er ja auch nicht ordentlich versorgt ist wenn zwar im Futter alles drin ist, er es aber aufgrund eines Allergiegeschehens gar nicht verwerten kann, oder?

    Also, wenn mit Gemüse und Kohlenhydraten alles gut ist, und lediglich das Fleisch ein Problem darstellt, dann heißt es wohl: Mühsam eine verträgliche Proteinquelle heraussuchen. Rind, Huhn, Pferd und Fisch sind ja alle nun nicht gerade selten. Also wäre mein nächster Schritt wohl, eine Ausschlussdiät mit selteneren Fleischsorten durchzuführen. Und dabei auch nicht gleich mit Innereien & Co, sondern erst einmal wirklich nur das Fleisch. Für die weitere Versorgung kann man zumindest in dieser Zeit ja mit einem Ergänzungspräparat arbeiten, das kein Fleischmehl als Trägerstoff enthält. (Ich verwende beispielsweise das Vitamin-Optimix-Sensitive von Futtermedicus.)

    Was das angeht: Viele, wenn nicht die meisten wegen Beißvorfällen auffällig gewordenen Hunde, sind sicher einfach an irgendeiner Stelle in ihrem Leben komplett falsch behandelt worden. Aber definitiv nicht alle. In allen möglichen anderen Bereichen sind sich Hundehalter üblicherweise einig, dass Hunde Veranlagungen mitbringen, einen eigenen Charakter haben, eigene Stärken und Schwächen. Jeder ist gerne bereit zu sagen, dass manche Hunde einfach richtige kleine Gandhis der Hundewelt sind. (So einer war übrigens mein Glenny, und ich kann mir nicht vorstellen dass den irgendwas zu einem Beißer hätte machen können.) Wieso in aller Welt ist dann der Gedanke so abwegig, dass es auch unter den Hunden echte Choleriker, Psychos oder auch Soziopathen geben sollte? Deren Veranlagung dann halt nur mehr oder weniger Chancen hat, voll zu Tage zu treten? Sicherlich nicht gerade häufig, aber durchaus möglich.

    Jedenfalls habe ich schon (zum Glück ganz vereinzelte!) Hunde kennen gelernt, mit denen hätte ich mich definitiv niemals angelegt, die hätte ich niemals in meiner Nähe haben wollen, und mir war völlig klar: Wenn die ernst machen, dann hält man die nicht mehr, das endet bitterböse. Glück, wenn dann ein See in der Nähe ist... Insgesamt waren es nur drei; von einem weiß ich nicht, was daraus geworden ist, die beiden anderen wurden eingeschläfert. Und ich fand und finde das absolut richtig. (Und bevor das jemand falsch versteht, ich denke die weitaus meisten Hunde haben wirklich eine schlimme Vorgeschichte wenn sie so ernsthaft zubeißen, und die meisten davon kann man auch wieder so weit hinbekommen dass sie mit den entsprechenden lebenslangen(!) Vorsichtsmaßnahmen handhabbar werden. Bloß, wer kann und will dafür die Verantwortung übernehmen?)

    Spannend finde ich aber nach wie vor, dass die Rasse so unter den Teppich gekehrt wird. Sonst sind sie doch auch immer groß dabei zu sagen, welche "böse Rasse" es diesmal war?