Beiträge von Montagsmodell

    FozzyDogbone Das ist aber schade...

    Da mir durch den Beitrag von Yanie aufgefallen ist, dass der Abgabetermin ja schon am Mittwoch ist - ich hatte irgendwie Ende nächster Woche im Kopf, woher auch immer ich das genommen habe :sweet::ops: - hab ich nun vorhin schnell unseren Abschlussclip aufgenommen. Wir sind zwar noch nicht ganz fertig, für die Variante mit den Hinterpfoten braucht es noch ein klein wenig Routine und die Signalkontrolle passt auch noch nicht wirklich. Aber da ich die nächsten Tage definitiv nicht zum Filmen komme, dann eben das halbfertige Werk!

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    Also wenn ich den Gedanken weiter verfolge, dass das alles ja nur daran liegt wie komplett anders die Hunde in den USA sind (notiere: bloß keinen Hund aus US-Zucht hierher importieren, das sind Hunde die man mit Freundlichkeit und Fachwissen nicht erziehen kann) - was haben dann die Sendungen, Bücher und erst Recht Shows von CM dann hier bei uns verloren? Die passen dann doch zu der hiesigen Hundeart, die so ganz anders ist, doch gar nicht? :???:

    (Und nun muss ich mir nur noch erklären, wie einer der Vorfahren meines "Ghandis der Hundewelt" Glenny so ein super freundlicher, ausgeglichener Hund sein konnte. Der kam nämlich aus den USA, ich hab ihn persönlich mal getroffen, irgendwie erschien der mir als ein ganz normaler Hund. Aber ok, vielleicht haben sie ihn deshalb ja nach Deutschland verkauft?? |))

    Das dort wahrscheinlich ein liebevoller Hundetrainer aus Deutschland oder Österreich plötzlich wirklich ganz andere hunde vor sich hat wie in Österreich oder Deutschland ist auch klar.

    In wie fern ist das bitte klar?!? Heißt das, ich stelle dir ein paar Hunde aus D und ein paar aus den USA hin und du kannst erkennen, woher die jeweils kommen? Oder soll es bedeuten, dass die Hunde in den USA so anders ticken dass sie mit einer freundlichen, auf den Lerngesetzen basierenden Umgangsweise nix anfangen können? :emoticons_look::???:

    Bei einigen Videos von Montagsmodell sieht man allerdings, wie der Clicker als primärer Verstärker eingesetzt wird. Natürlich weiß auch der Terrorkrümel (Sandor), dass es im Anschluss eine Belohnung gibt. Es geht aber deutlich mehr um die Kooperation zwischen Hund und Mensch, bei der der Clicker ein ganz wichtiges Kommunikationsmittel geworden ist - dessen Einsatz sagt dem Krümel nämlich, ob er sich auf dem richtigen Weg befindet.

    Dazu aber kurz ergänzend gesagt: Ganz so einfach ist es nicht. Der Clicker wirkt zwar in so fern als primärer Verstärker - ist also von sich aus schon mit einem guten Gefühl verbunden - weil sich neben der Belohnungserwartung auch das gute Gefühl mit verbunden hat, einen Erfolg zu haben. Das kennen wir ja als Menschen auch, Erfolg beflügelt, und das fühlt sich super an! Kommt das dicke Aber: Wenn der Clicker nicht immer wieder auch zuverlässig einen echten primären Verstärker, also Futter oder Spiel, ankündigen würde, dann wäre es damit schnell wieder vorbei. Denn dann löst sich die Verbindung Click-Erfolg!-Belohnung quasi von hinten wieder auf. :ka:

    Generell wird es mir gerade ein wenig kompliziert, den ganzen Überlegungen hier so auseinandergefusselt zu folgen. Ich bin der Ansicht, der entscheidende Punkt ist doch immer: Was kommt beim Hund an? Und was macht er daraus?

    Wenn ich mir das so simpel überlege, ohne alle Fachbegriffsdiskussionen, dann komme ich zu dem Schluss: Es kann beides passieren. Der Hund kann vom überraschenden Lotteriegewinn so von den Socken sein, dass es ein richtiger Abbruch wird, wie er auch das ganze als eine überraschende Superbelohnung für eben dieses unerwünschte Verhalten verknüpfen kann. Der Unterschied liegt wahrscheinlich darin, wie überraschend und wie stark die positive Einwirkung kommt. Um als Abbruch zu funktionieren muss es absolut verblüffend und sehr stark sein; praktisch genug, um alles vorhergende völlig aus dem Kopf zu verdrängen. Ist es etwas weniger stark, dann kann schnell die Verknüpfung entstehen "oha, dafür werde ich also belohnt!". (Was immer noch kein Beinbruch sein muss, da kommt dann mein vorher beschriebener Ansatz des Rückwärtsauf-, bzw. besser -abbaus, ins Spiel.)

    Den Effekt, dass eine Belohnung auch so stark sein kann das vorhergehende zu überdecken, haben bestimmt einige im Training mit dem eigenen Hund schon beobachtet: Hat man beispielsweise den heißbegehrten Lieblingsball, oder das allerbeste Superfutter, und gibt das als Jackpot, dann werden im Training oft die nächsten Versuche eine regelrechte Katastrophe. Der Hund denkt dann nämlich nicht mehr an das, was er tun sollte bzw. vorher als Auslöser für die Superbelohnung getan hat, sondern nur noch "Futter!!" oder "Ball!!!" Das wäre dann so was, wie eine Superbelohnung auch als Abbruch etabliert werden kann: Der Hund sieht einen Auslöser und denkt automatisch nicht mehr an seine Reaktionsmöglichkeiten, sondern schaltet direkt auf "boah, da war doch was mit SuperDuperLottogewinn!"

    Deshalb ist es, wenn man so vorgehen will, dann auch so wichtig, den Hund gleich weg vom Mülleimer/anderen Hund/Ort der Wildsichtung etc. zu manövrieren. Denn wenn es ihm wieder einfällt, da war doch was, dann ist diese Überdeckung dahin.


    Ob man das immer so anwenden kann und will, das wage ich zu bezweifeln. Für Kleinkram ist mir meine Fehlermeldung deutlich sicherer, "ups, falsche Idee". Und ich will mich ja auch nicht in eine Belohnungseskalation hineinmanövrieren. Aber wenn ich ein wirklich großes, schwieriges Thema angehen will, dann macht das schon Sinn sich für die super starke Belohnung zu entscheiden statt für die super starke Strafe. (Natürlich muss man das richtig anwenden, damit es funktioniert und nicht mächtig nach hinten losgeht. Andererseits, gilt das für den Einsatz von Strafe nicht auch?)

    Klar ist es MEIN Problem...

    Genau da kapiere ich die Welt oft nicht mehr. Einmal soll man ausweichen, Rücksicht nehmen etc., weil es ja schließlich "mein Problem" ist und man kein Recht hat, es zu dem der anderen zu machen. Während dann wieder, wenn man mit einem freundlichen Hund unterwegs ist, man auch wieder ausweichen soll, weil es ja das moralisch richtige ist. Ich hab da nach nunmehr dreißig Jahren Hundehaltung das Gefühl, es ist wohl einfach Schicksal dass ich mit Hund dabei ausnahmslos immer zickzack laufe... :ka: (Früher mit den verträglichen aus Rücksicht, heute weil es ja mein Problem ist - ich versteh dich also so gut! :streichel:)

    Pfeffernaserl Das mit Carlo ist ja richtig Mist, so was braucht man wie ein Loch im Kopf. Was nun wichtig ist: Möglichst nicht sofort wieder dick ins Training einsteigen, sondern möglichst zwei oder drei Tage so gehen, dass erst gar keine schwierige Situation auftaucht. Und erst dann wieder loslegen, wenn das hormonelle Gleichgewicht (Stress schmeißt da ja Kaskaden an) wieder halbwegs im Gleichgewicht ist. Und vielleicht überrascht dich Carlo ja und zeigt dir, das eure bisherigen Erfolge schon viel stabiler sind als du glaubst!

    Was den anderen Halter angeht, der seinen Hund immer brav schimpft wenn der pöbelt: Da sieht man mal wieder, dass das keineswegs immer eine gute Idee ist. In der Wahrnehmung vieler Hunde heißt das doch nix anderes, als dass der Halter genauso pöbelt wie er selbst. Und schlimmstenfalls verknüpft der Hund den Stress, den er bekommt, nicht mit dem eigenen Verhalten, sondern mit dem Auftauchen des anderen Hundes. Und klar, wenn dieser blöde Köter da vorne Schuld ist, dass mein Mensch mich rund macht - na warte!!! :fluchen:

    Richtig, in der Momentaufnahme wird das nicht sichtbar. Und genau deshalb reagieren da auch viele Menschen erst einmal so entsetzt. Ob es das ist, was Hundundmehr sagen wollte, weiß ich zwar nicht; aber so wie ich das beschrieben habe ist es die Trainingsrichtung, die den entscheidenden Unterschied macht. Wobei man die Gefahr, dass es eben in eine unerwünschte Richtung laufen kann, keinesfalls unterschätzen darf!