Beiträge von Montagsmodell

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    Kleine Anekdote dazu:

    Als Kaya noch ein kleiner Jungspund von einem knappen halben Jahr war, sind wir am Eingang zum Wald mal einem richtig großen, dicken Kater vor die Füße gelaufen. Der war ein vielfaches von meiner kleinen Maus, stand plötzlich mitten auf dem Weg und fauchte Kaya an. Die wiederum dachte sich nix böses und wollte auf ihn zu. Da hieß es schnell sein, also hab ich das erstbeste gegriffen was ich in meiner Gürteltasche gefunden habe - zufällig eine Packung Taschentücher - und zwischen Kaya und Kater geworfen. Also zumindest versucht. Was nun folgte war Slapstick pur.

    Bei meinem Hektikwurf hat die Packung Kaya minimal gestreift, bevor sie wie geplant zwischen Hund und Katze mit einem lauten Klatschen auf den Boden traf. Das Ergebnis war spektakulär. Kaya erschrocken mit einem kleinen Schrei hochgeschossen, der Kater regelrecht in die Luft explodiert und ab zurück ins Gebüsch, und Glenny, von dem unerwarteten Tohuwabohu völlig überfordert, hat sich flugs zwischen meine Beine gerettet. Und ich stand mit offenem Mund mitten drin.

    In der Folge hatten zwar weder Glenny noch Kaya ein Problem mit Katzen, und mit Taschentuchpackungen haben sie auch weiterhin lustig gespielt. Dafür hatte ich aber unabsichtlich einen aversiven Abbruch konditioniert, und zwar auf das Geräusch einer kräftig aufpatschenden Taschentuchpackung. Das reichte bis ans Lebensende meiner Hunde, um sie reflexartig zusammenzucken zu lassen...

    Deutschland ist aber weder der Auslöser für das Tierleid noch ist er das letzte Land, das irgendwas unternimmt.

    Äh - hab ich das irgendwo gesagt?? Mir ging es mit meiner Aussage nur darum, dass man hier oft vollmundige Verlautbarungen liest und hört, die aber mit wenig konkretem Inhalt gefüllt werden. Und einen internationalen Vergleich hab ich schon gar nicht gezogen, sondern einfach nur davon gesprochen, wie ich das hier vor Ort wahrnehme.

    so ruhig überlegt und ohne Hektik

    Das sind die zwei Seelen in seiner Brust: Wenn er draußen überfordert wird, dreht er von hier auf jetzt völlig hoch und gerät in einen totalen Stresszustand. So lange das aber nicht der Fall ist, ist er ein richtiger kleiner Denker.

    Dein Tecu ist ja genauso konzentriert vorgegangen. Wobei mein Herz so richtig gelacht hat bei Dyveke, wie der sich bemüht hat! :smile:

    Und jetzt warte ich schon gespannt auf weitere Clips, da kommen ja bestimmt noch welche dazu! :D

    Ich glaube, es gibt zwei Hauptprobleme. Das eine ist der Wunsch nach der einfachen, schnellen, nachvollziehbaren Lösung. Wer wirklich im Interesse von Hund und Mensch arbeitet, der kann das nicht liefern. Denn da muss man schon nachdenken, individuelle Lösungen finden, abwägen. Rezept geht anders... Aber wer, der irgendein Problem hat, will das schon hören? Da ist das Versprechen auf eine schnelle, leicht verständliche Wunderheilung doch sehr verlockend!

    Und das zweite ist die Sache mit der Wahrnehmungsüberlagerung. Da steht jemand mit einem breiten Lächeln, das uns Menschen Freundlichkeit und Wohlwollen signalisiert. Dieser Mensch erzählt dann noch freundliche und wohlwollende Dinge von Mutter Natur, Entspannung, Berührungen etc. Das alles schafft erst einmal ein positives Bild - und darüber vergessen die meisten, unbedarft hinzuschauen was da eigentlich real passiert. Hat ein wenig was von schrecklichen Szenen mit Slapstickmusik...

    Was ist denn ein richtiger, was ein unrichtiger Abbruch?

    Die Wortwahl "unrichtiger Abbruch" ist nun schon etwas seltsam. Um es wieder in den eigentlichen Kontext zu bringen: Mit "richtiger Abbruch" war gemeint, dass es ausschließlich als Situationsunterbrechung wirkt und nicht nebenher als in diesem Fall unerwünschter Verstärker des Fehlverhaltens.

    Was ich da zum Trost sagen kann: Du warst in diesem Moment "ehrlich" zu deinem Hund, und das zählt. Es bringt meiner Erfahrung nach nämlich gar nix, und wenn dann nix gutes, wenn man seinem Hund immer signalisiert "alles gut, ich hab es im Griff" wenn es doch gar nicht stimmt. Es gibt Momente, da ist es eben nicht gut, und ich hab es nicht im Griff. Signalisiere ich das auch in diesem Moment offen meinem Hund, dann bleib ich glaubwürdig. Und er kann beim nächsten mal, wo ich wieder sage "hier hab ich es im Griff, und es ist alles gut", auch glauben. Während die Leute, die ihrem Hund immer und jederzeit zwanghaft weiß machen wollen, es wäre alles im grünen Bereich, für den Hund irgendwann nicht mehr glaubwürdig sind. Da kann man förmlich sehen wie der Hund eine Einstellung entwickelt von "du hast doch eh keine Ahnung und kannst Situationen nicht einschätzen!