Beiträge von Montagsmodell

    Eben, es geht nicht um jeden Familienwauz, sondern um Hunde, die ihr Erbgut weiter geben und deshalb einer vernünftigen Vorauswahl unterliegen sollen. Diese Hunde sollten also schon nachweisen können, dass sie einer gewissen Belastung gewachsen sind - und sollte es nicht ohnehin jedem Züchter ein Anliegen sein, nur körperlich fitte und trainierte Hunde aktiv zur Zucht einzusetzen?

    Ich muss gestehen, ich habe absolut keine Vorstellung davon wie schnell 5-10 km/h für einen (sehr) kleinen Hund sind. Trab?

    Wenn ich jetzt mal von Durchschnittswerten ausgehe: Ein ordentlich flottes Gehtempo beim erwachsenen Menschen wird mit 5-7km/h angegeben. Wenn ich so laufe, bedeutet das für meinen Zwerg einen flotten Trab. Wenn es schneller wird sind alle ins Rennen gefallen.

    Ich denke ein bisschen sollte man die Größe der Hunde mit einbeziehen

    Finde ich zB gar nicht. Dann ist man ganz schnell bei Rasse spezifischen Tests, die selbst ein Moos besteht. Weil ist ja auf die Rasse angepasst.


    Für mich ist ein Hund, der mit Training keine 20km in 12km/h laufen kann schwer krank oder alt. Auf jeden Fall kein funktionales, gesundes Lauftier das in die Zucht gehört.

    Deinen Einwand kann ich grundsätzlich zwar verstehen; dennoch halte ich eine Unterteilung durchaus für sinnvoll. Denn es geht dabei ja vor allem dann darum, nachzuweisen, dass der Hund in seinem Körper gesund und leistungsfähig ist, nicht um eine Art Einsatzprüfung mit rein sachlichen Streckenanforderungen. Und es ist nun mal Fakt, dass eine deutlich kleinere Beinlänge auch eine deutlich höhere Schrittfrequenz für die gleiche Strecke bei gleichem Tempo bedeutet. Folglich macht es Sinn, eher eine gewisse "Schrittanzahl" in vergleichbarer Gangart (etwa Arbeitstrab) als Maßstab zu nehmen. Was wiederum bedeutet, dass die Strecke durchaus an klein-mittel-groß angepasst werden kann und sollte, ohne dass sich dadurch die Anforderungen an die jeweiligen Hunde merklich unterscheiden.


    Dabei finde ich die Vorgaben beim PSK mit 10-15-20 Kilometer je nach Größe durchaus sinnvoll und aussagekräftig. Diese 10 Kilometer in flottem Tempo waren auch für meine Zwerge keinerlei Problem, allerdings hätte ich ihnen die doppelte Strecke nicht unbedingt abverlangen wollen. Vor allem, da Pünktchen damals ja unbedingt mit ihren großen Kumpels mitlaufen wollte, und von daher die Strecke überwiegend im Galopp erledigt hat...

    dAlis Genau so kannte ich das auch. Klar hätte auch damals niemand dafür Verständnis gehabt, wenn jemand einen bekanntermaßen bissigen Hund in der Nähe von Kindern einfach frei rumlaufen lässt. Aber es war eben auch allen klar, wer sich nicht angepasst verhält muss halt damit leben, wenn er was abkriegt. Das wurde einfach ganz selbstverständlich erwartet.

    wenn das Schwert (oder ein Revolver) nicht ausreichend gesichert wurde oder z.B. eine Grube auf dem Grundstück nicht ordentlich abgesperrt wurde, dann kannst du natürlich auch haften

    Und da protestiert mein Gerechtigkeitsempfinden wieder ganz massiv. Wenn ich allein auf meinem Grundstück lebe, hab mir ein Loch gegraben oder eben ein Schwert an die Wand gehängt - soll ich dann echt für jemand mitdenken und sichern, der immerhin MEINE Rechte ganz grob verletzt? :emoticons_look: Tut mir leid, aber da ist mein erstes Gefühl einfach nur Empörung, siehe oben, "wer sich in Gefahr begibt kommt darin um".


    eben einfach, weil sich aus der Haltung deines Tieres zu privaten Zwecken eine erhöhte Gefährdung für die Gesellschaft ergibt

    Ist jetzt ein ziemlich zynisches OT von mir - aber wenn ich überlege, was für eine erhöhte Gefährdung für die Gesellschaft so mancher Mensch mit seiner egozentrischen Weltsicht und seinem übergriffigen Verhalten darstellt... |)

    Gibt es eigentlich auch, das ist das "Mitverschulden". Kurz gesagt, wenn sich der Geschädigte "dämlich" verhalten hat, dann hat er ein Mitverschulden und das kann im Einzelfall sogar dazu führen, dass die Gefährdungshaftung auf 0% reduziert ist.

    Wenn das so zutrifft, dann sind solche Geschichten wie das mit dem Pferd allerdings ein Armutszeugnis für unser Rechtssystem, würde ich sagen. Denn wenn es nicht dämlich, übergriffig und im Grunde - für mein Gerechtigkeitsempfinden - sogar komplett unrechtmäßig ist, sich auf fremdes Gelände (Weide) zu begeben und fremdes Eigentum (Pferd) einfach nutzen zu wollen, dann weiß ich aber auch nicht mehr... :ka:

    Das (BT, Fitnesstest und BOAS Test) wird doch hier und anderswo als lächerlich abgestempelt!!!

    Also, so weit ich verstanden habe nicht der Ansatz an sich, sondern lediglich die - ja, ich sag es jetzt einfach so hart - lächerlichen Anforderungen dabei. Ein Hund ist eben nicht gesund und fit, nur weil er auf einem gemächlichen kurzen Spaziergang unter Idealbedingungen nicht kollabiert. Bei einem wirklich aussagekräftigen Test würde glaub ich hier kaum jemand behaupten, das wäre lächerlich.

    Da hat sich wohl auch einfach im Bewusstsein der Menschen etwas verändert. Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, da war zumindest für uns Kinder in meiner Umgebung ein "dann pass halt auf!" ein Standardsatz der Erwachsenen. Für uns war es völlig klar, unsere Abenteuer konnten Konsequenzen haben, und wenn etwas schief ging mussten wir für unseren Anteil daran geradestehen. Ähnlich hab ich auch die ersten Jahre mit Hund erlebt, wenn da ein freilaufender Hund in einen angeleinten reingelaufen ist und dabei was auf die Mütze gekriegt hat, war es der Halter des freilaufenden Hundes, der sich zu entschuldigen hatte - schließlich hatte er das ja überhaupt erst verursacht, wäre sein Hund auch an der Leine bzw. unter Kontrolle gewesen wäre nix passiert. Diese Logik hat mein eigenes Gerechtigkeitsradar immer noch abgespeichert.


    Entsprechend bin ich heute immer wieder verwundert, wenn statt dessen so viele Menschen offenbar ganz selbstverständlich erwarten, dass die Welt für sie (inklusive ihrer Kinder und Hunde) passend und idiotensicher gemacht wird. Und dass als Verursacher immer derjenige gilt, der sich nicht ohne Protest "überrollen" lässt. Hat bestimmt auch seine Logik, fühlt sich für mich aber immer wieder massiv unfair an. Mir klingelt da eher der alte Spruch in den Ohren "wer sich in Gefahr begibt kommt darin um". Was natürlich nicht heißt, dass man beispielsweise bekanntermaßen mit Beschädigungsabsicht beißende Hunde ungesichert auf ein Volksfest schleppen sollte. Aber dass im Falle, wenn jemand seinen Hund in einen anderen reinlaufen lässt, selbst einen fremden Hund einfach anfasst, oder ähnlich übergriffige Dinge tut, er dann auch damit leben können sollte, wenn das eben schief geht.


    Natürlich deckt sich das nicht mit der aktuellen allgemein vertretenen Auffassung, und wohl erst recht nicht mit der Rechtsprechung. Aber mein persönliches Empfinden ist da wohl im Gestern stecken geblieben.

    Und genau aus diesem Grund gibt es hier zum Beispiel für so ziemlich alles zwei verschiedene Signale. Für den Alltag ist es beispielsweise "leg dich" und "zu mir" statt Platz oder Hier oder Fuß (zu mir bedeutet, komm neben mich und bleib da). Was das fokussierte Training aber bringt: Eine deutlich gesteigerte Aufmerksamkeitsspanne, und vor allem, wenn es richtig gemacht wird eine super positive und motivierte Einstellung zu dieser Form der Zusammenarbeit. Und davon profitiert man auch im Alltag gewaltig, wenn beispielsweise das Laufen neben dem Menschen als tolle Sache abgespeichert ist und nicht nur als "ich darf gerade nicht rennen wie ich will".

    Nur mal so als Nebengedanke: Gerade wenn ein sehr kleiner Hund sehr schnell um den anderen rumwuselt, braucht es nicht unbedingt Artgenossenaggression in irgendeiner Form für einen fatalen Beschädigungsbiss, da reicht ein Hund mit gewisser Beuteorientierung völlig aus, und schon ist es passiert. Etwas, das sowohl Groß- wie auch Kleinhundehalter offenbar nur zu gerne verdrängen.