Beiträge von Montagsmodell

    Was halt schon auffällt: Die fehlenden Pigmente um die Augen und das eine weiße Ohr. Das allein wäre für mich ein Grund diese beiden Organe untersuchen zu lassen.

    Das ist richtig, und die Untersuchungen sind ohnehin sinnvoll wenn auch nur ein leiser Verdacht besteht. Entweder man kann sich danach besser auf den Hund einstellen, oder man ist beruhigt und auf der sicheren Seite. Von daher: Jawohl, machen lassen!

    Mir ging es hier nur um die Welle der Empörung, die sich zusammengebraut hat. Und das finde ich eben gerade in einer Situation wie hier zwar verständlich, aber etwas voreilig und nicht hilfreich. :ka:

    Und ein kleiner "Nebentipp", wie man seinen jungen Hund aufmerksam bekommt: Werde mal ein "Heimlichtuer". Sprich, wenn du merkst, er hat gerade nix besonderes zu tun und wird es von daher wahrscheinlich mitbekommen, dann "findest" du ganz still und heimlich was spannendes wie Kekse, die in der Baumrinde stecken, oder ein Spielzeug, das "zufällig" in den Blättern liegt - du kannst dir sicher noch einiges andere ausdenken. Und natürlich darf er dann auch mitmachen, wenn er angeflitzt kommt! Je erfahrener er in diesem Spiel wird, desto heimlicher kannst du vor allem auf Spaziergängen werden. Dadurch lernt er sehr gut, dich immer auf dem Schirm zu behalten - könnte ja sein, der tolle Mensch macht wieder eine ebenso tolle Entdeckung!

    Vielleicht erst mal tief durchatmen. Ob beide Eltern überhaupt Merle waren wäre die erste wichtige Frage, die man den Züchter fragen sollte. Ich bin mir nämlich nicht so wirklich sicher, ob ein Anfänger das vom Angucken der Hunde her einschätzen kann. Oder steht dazu was in der Ahnentafel?

    Wenn der Züchter den Welpen ordentlich sozialisiert, dabei aber nicht überfordert hat, dann liegt das Problem wohl eher in der aktuellen Haltung. Faustregel: Je schlauer ein Hund ist, je schneller er lernt, desto weniger verzeiht er Fehler. Gerade bei schnell lernenden, cleveren Hunden geht Qualität der Lernerlebnisse und Reize absolut vor Quantität. Hier solltet ihr also euer Augenmerk vor allem darauf richten, was euer Hund vor allem lernen soll - dabei bitte immer die wichtigen Emotionen mit bedenken, mit denen er das verknüpft! - und wie ihr diese Lernerfahrungen möglichst störungsfrei gestalten könnt. Und, ebenso ganz wichtig: Jede dieser Lernerfahrungen muss in einer folgenden Ruhephase "auf Festplatte geschrieben werden". Lässt man das aus, kann nichts sacken, und irgendwann liegt bildlich gesprochen ein riesiger Zettelberg auf dem Schreibtisch. Und der Hund wühlt dann hektisch in diesen Zetteln, weil er den jeweils benötigten nicht findet...

    Die Frage lautet tatsächlich weniger, wie viel der Hund lernt; es wäre wichtiger, dass du dich ehrlich fragst, WAS genau er momentan eigentlich lernt. In der Welpengruppe lernt er zum Beispiel gerade, dass in einer Gruppensituation mit anderen Hunden alles schwer stressig ist, seine Menschen mit ihm unzufrieden sind, und er mit dem ganzen nicht richtig klarkommt. Wäre nicht gerade das, was ich meinem Hund würde vermitteln wollen.

    Insgesamt lernt er, dass ständig irgendwas passiert, dabei noch ständig irgendwas neues. Und seine Menschen besonders begeistert sind, je mehr er tut. Auch das denk mal weiter, ob es wirklich das ist was du ihm beibringen möchtest?

    Was die Gesundheit angeht: Ob ein Hund beidseitig richtig hört, das kann man beim "geboren" selbstverständlich noch gar nicht feststellen, da sind die Kerlchen schließlich alle noch taub. Auch später erkennt man es nicht ohne weiteres, ob ein Hund beidseitig richtig hört. Ein Hund, der nur einseitig hört, wirkt beispielsweise erst mal natürlich nicht taub. Trotzdem ist es für ihn verunsichernd, weil er nicht "räumlich hören" kann und von daher schlechter einsortieren, woher ein Geräusch kommt. Diese Verunsicherung kostet jede Menge "nervliche Energie", was dann wiederum zu Konzentrationsproblemen führen kann, um so heftiger je mehr drumherum los ist. Hier zum Beispiel wird ganz kurz und verständlich beschrieben, wie so ein Gehörtest aussieht: http://www.eifeldalmatiner.de/92.html


    Eine weitere Rolle spielt natürlich auch, wie der Welpe beim Züchter aufgewachsen ist, was er dort für Erfahrungen gemacht hat. Ich weiß natürlich nach den kritischen Kommentaren hier nicht, ob du noch was darüber erzählen magst - aber es würde bei der Einschätzung deines Problems möglicherweise wichtige Hinweise geben.

    Ich wüsste jetzt ehrlich gesagt gar nicht wie man den Namen des Hundes "abnutzt".

    Och, das geht eigentlich relativ schnell und passiert Ersthundehaltern auch leicht: Indem man den Namen immer und immer und immer wieder sagt, ohne dass danach irgendwas für den Hund in diesem Moment relevantes nachkommt. (Wobei die Wahrnehmung des Hundes entscheidend ist, ob es relevant ist, nicht die Ansicht des Halters ;)) Hat man x mal den Namen des Hundes gesagt, er hat aufgeschaut und bemerkt, "nix interessantes", dann schaut er irgendwann nicht mehr auf. Ungefähr so wie es Leuten geht, bei denen ständig irgendwelche Telefonmarketingfirmen anrufen. Die gehen irgendwann auch nicht mehr ans Telefon, sondern warten bis der AB rangeht und entscheiden dann, ob sie aufstehen und zum Hörer greifen...

    Besonders gern genommen: Hund fängt irgendeinen Blödsinn an, Mensch sagt den Namen, Hund guckt sich um, Mensch ist zufrieden (Blödsinn abgebrochen) und wendet sich wieder ab, Hund steht im luftleeren Raum. Oder: Hund sieht was interessantes, Mensch ruft ("man muss das ja oft üben!"), Hund kommt, Mensch lobt kurz und hat fertig. Fazit des Hundes: Lohnt sich nicht...

    Pfeffernaserl Das sieht ja schon richtig gut aus! :bindafür: Herrlich, wie aufmerksam er mitdenkt - und die Timeouts für Frauchen erst! :lol:

    Eine kleine Anmerkung hätte ich für dich: Mir ist aufgefallen, dass du den nächsten Versuch immer schon ansetzt während Carlo noch kaut. Vielleicht wäre es für den Übungsfluss geschickter, wenn du das erst präsentieren würdest wenn er mit Kauen fertig ist?

    Abwechslung! :smile:

    Ihr versucht gerade, gegen die Umwelt anzukommen. Und die ist vor allem eines, nämlich spannend. Das bedeutet für euch: Den jungen Hund nicht in Dauerschleife rufen, es ist ohnehin besser wenn der Hund lernt, von sich aus aufzupassen wann etwas für ihn interessantes bei euch passieren könnte. Dabei ist der Name (oder ein Aufmerksamkeitssignal) im Grunde keine Aufforderung, sondern eher die Info "hey, hier passiert gerade etwas das für dich interessant ist!". Damit ihr spannend bleibt, sollte das keine Inflation erleben, das ist das erste. Und als zweites ist selbst das beste Leckerchen irgendwann so abgegriffen wie die Dose im Automaten, wenn immer das gleiche rauspurzelt. Viel mehr bringt es, wenn es mal einen tollen Keks gibt, mal ein Spielzeug, ihr mal draußen ein tolles Buddelloch entdeckt habt, oder der Keks in der Baumrinde steckt, oder... Je abwechslungsreicher, desto besser. Und wenn ihr es außerdem noch rausfindet, was er in welcher Situation besonders gut findet - manche Hunde sind zum Beispiel drinnen jederzeit für eine Kuscheleinheit zu haben, finden das draußen aber doof - dann habt ihr die besten Karten für einen aufmerksamen Hund.