Beiträge von Montagsmodell

    Das ganze steht und fällt doch immer damit, ob die jeweiligen Hundehalter willens und fähig sind, Hunde zu lesen, Situationen zu erkennen, und entsprechend zu handeln. Egal, wo das nun stattfindet.

    Das Problem an den weitaus meisten Hundewiesen - ok, allen die ich kenne - ist, dass dort überwiegend Hundehalter hingehen die ihren Hund einfach machen lassen wollen. Sei es aus Unwissenheit, Gedankenlosigkeit oder Faulheit; das macht zwar moralisch vielleicht einen Unterschied, für die beteiligten Hunde aber nicht. Für die läuft es aufs gleiche raus, ob der Halter des anderen Hundes wirklich glaubt dass es sich um ein fröhliches Spiel handelt, sich gar nix dabei denkt weil "die das schon machen", oder einfach lieber mit dem nebenstehenden Menschen plaudert... Und so lange sich aus diesen Gruppen die große Mehrheit der Hundewiesenbesucher rekrutiert, würde und werde ich solche Orte meiden. (Ok, mit Sandor sowieso. Aber das hab ich auch mit meinen sozial absolut sicheren früheren Hunden schon so gehalten.)

    Was die Tonhöhe bzw. die Bewegungen angeht: Da muss man sich im Grunde nur Hunde untereinander anschauen. Hohe, gar schrille Töne deuten immer auf ebenso hohe Aufregung hin, bis zu Hysterie. Ebenso ist es mit Gezappel. Lautstärke ist bei Primaten beeindruckend, unter Hunden wirkt das lediglich aufstachelnd, nicht imponierend.

    Wenn Hunde spielen und toben wollen, machen sie schnelle Bewegungen, kläffen und quietschen - also kein Wunder, wenn ein junger Hund entsprechend darauf reagiert. Und ein wenig rempeln gehört dabei dazu und fordert dazu auf, es dem Gegenüber gleich zu tun. ;) Ansagen dagegen erfolgen kurz und prägnant, fertig. Und je ernster es ein Hund meint, desto leiser, tiefer und angespannter wirkt er. Wer bei einem aggressiv gestimmten Hund diesen Moment absoluter Stille wahrnimmt, der ist in ernster Gefahr. Das nur, um kurz zu erklären wie das jeweils auf den Hund wirkt.

    Was es in diesen Momenten mit einem Junghund braucht ist aber im Grunde keines von beidem. Sondern den gelassenen, souveränen Erwachsenen, der sich von einem übermütigen Jungspund nicht aus dem Konzept bringen lässt.

    Was generell wichtig ist: Stur sein. Also nicht aufregen, sondern schlicht den längeren Atem haben. Das fällt gerade am Anfang manchmal schwer, zahlt sich auf Dauer aber enorm aus wenn der Hund erst mal raus hat, dass du wirklich gewillt bist etwas auszusitzen. Das gilt besonders für Sachen wie beispielsweise das mit dem Sofa. Und aufpassen: Es ist besser, darauf zu achten wann dein Welpe etwas gut macht, und das zu belohnen, als auf Fehler zu lauern. Denn erstens ist auch Beachtung schon eine Belohnung, und zweitens hat so ein cleveres Kerlchen sonst ruckzuck raus: Wenn du brav bist ist es öde, machst du aber Mist kommt Leben in die Bude!

    Es geht generell auch weniger darum, dominant aufzutreten, sondern authentisch und klar zu sein. Und vor allem, für den Hund verständlich. Das muss rein gar nix mit streng zu tun haben.

    Mich überkommt bei solchen Bildern immer eine hilflose Wut auf die Menschen, die so was züchten, und genauso auf die Menschen, die das toll finden und/oder kaufen. Da würde man am liebsten solche Leute mal einen Monat zum Leben in so einem Körper verurteilen, und sie danach noch mal fragen...

    Die Züchterin hält gerenell sehr wenig von jeglichen chemischen Medikamenten/Mittelchen und ist sehr, ich sag mal alternativ, unterwegs.

    Ich finde es generell sehr gut und richtig, den Einsatz von "harter" Medizin gut abzuwägen - beim Hund wie beim Menschen. Auch mein Hund bekommt nur dann Chemie, wenn es unausweichlich ist. Ebenso bin ich kein Freund von "jedes Jahr die volle Impfdröhnung in den Hund". Genauso wenig wie ich "vorsorglich" entwurme. Das mal vorneweg.

    So, und auf dieser Basis - also als jemand, der selbst sehr kritisch mit dem Einsatz von Schulmedizin umgeht - kann ich nur sagen: Einen ungeimpften Welpen in ein Gebiet mit einer gewissen Hundedichte und/oder Fuchsbestand abzugeben, ist grob fahrlässig!

    Es geht beim Einsatz von diesen Dingen immer um eine Risikoabwägung. Und da steht ganz klar fest, eine Infektion mit diesen Krankheiten gerade im Welpenalter ist sehr oft tödlich, und selbst bei "gutem" Ausgang dann meist mit Folgeschäden verbunden. Von der Verbreitung dieser Krankheiten auf weitere Hunde mal ganz zu schweigen. Dazu kommt, dass sowohl der Umzug wie auch die Impfung einen gewissen Stress für den Welpen mit sich bringen. Aus diesem Grund macht es doppelt Sinn, wenn der Welpe erst geimpft wird und danach umzieht. So kann er beides nacheinander wegstecken. Während es für den Organismus verständlicherweise belastend ist, wenn er beides gleichzeitig abarbeiten soll - und das kann wohl auch (laut TA-Auskunft) die Immunantwort auf die Impfung beeinflussen.

    Ich persönlich, wie gesagt jemand der das ganze durchaus sehr kritisch sieht, handhabe es so: Der Welpe wird nur grundgeimpft geholt. Mit einem Jahr bekommt mein Hund dann noch mal die volle Dröhnung, sprich alles noch mal komplett; einfach um sicher zu gehen, denn dann ist das Immunsystem des Hundes sicher fertig ausgereift. Danach dann wird nur noch geimpft was nötig ist, im Zweifel lieber eine Titerbestimmung gemacht. Aber erst, wenn die Grundimmunisierung richtig steht!

    Ich frage mich eher ob der schon Leute gefunden hat die es ihm abkaufen.

    Und in der Folge: Wenn ich überlege, wie man gestrickt sein muss um das so zu glauben - was wird wohl aus diesen Hunden, wenn die Leute dann bemerken dass der PERFEKTE!!! SCHUTZHUND!!!!!!! nicht lesen, schreiben und ein Maschinengewehr ersetzen kann, während er nebenbei mit den Kindern die Mathehausaufgaben macht...

    Mal eine kleine Ergänzung, was deine Grundausstattung für die ersten Tage daheim angeht:

    • Kaffe. Nach ein paar schlaflosen Nächten überstehen sich die Tage damit besser.
    • Schokolade. Ein wenig Nervennahrung kann nicht schaden.
    • Wischlappen, Reiniger, Tücher. Welpen sind erstaunlich undicht.
    • Schlappen, in die du sofort reinkommst. Wenn Welpi muss, hat das nicht Zeit bis die Schnürsenkel gebunden sind.
    • Die Nummer vom Schlüsseldienst - Schlappen waren rechtzeitig an, Welpi glücklich draußen entleert, nur leider ist in der Eile die Tür zugefallen bevor du "komplett" warst...
    • Erfahrungsberichte zu netten Blumenläden in der Nähe. Das erleichtert die Entschuldigungen für zerkaute Schuhe, Pfotenabdrücken auf weißen Sommerhosen, Welpennasen in fremden Einkaufstaschen etc...
    • Haftpflichtversicherung prüfen, ob sie der Kreativität eines Welpen gewachsen ist.
    • Meditationsmusik to go. Damit lässt es sich viel leichter lächeln, wenn der tausenddrölfste Hundekenner dir unterwegs einen Vortrag hält.
    • Eine feuerfeste Schale. Mit Sicherheit überkommt dich irgendwann das dringende Bedürfnis, all deine Hundebücher zu verbrennen weil Welpi eh nicht gelesen hat was da drin steht
    • Jede Menge Humor - es kommt eh alles anders als du denkst, und trotzdem wirst du dir ein Leben ohne diese Überraschungen bald schon gar nicht mehr vorstellen können! :D

    Sie sind bis heute von keiner Tür erschlagen und worden und von keiner milchpackung erwischt.

    Prima, und ich wünsche dir auch dass es so bleibt!

    Ich kenne halt auch einen Chihuahua, der versehentlich in eine Bettritze gerutscht ist und sich dabei einen Bandscheibenvorfall geholt hat. Und einen Mini-Zwergpinscher, der sich beim Sprung das Bein gebrochen hat. Das sind keine Erzählungen, sondern im direkten Umfeld passiert. Bei so was kann ich nur sagen: Tut mir leid, ich finde es nicht übertrieben das bedenklich zu finden. :ka: