Beiträge von Montagsmodell

Zitat von Annika_86

Wie bringt man aber denn als Mensch einem Hund bei wie er mit anderen Hunden höflich umgeht?

Das kommt völlig auf den jeweiligen Hund an. In diesem Fall meint ihr sicher, wie man einem von sich aus eher distanzlosen Labbi dazu bringt?

In erster Instanz geht es darum, ihm andere Verhaltensmöglichkeiten aufzuzeigen. Viele Hunde dieser Rassen haben kaum auf dem Schirm, dass man auch langsam auf andere zugehen kann, nebeneinander herlaufen, miteinander schnüffeln... Immerhin haben sie ja die erste Zeit ihres Lebens mit Mutter und Geschwistern verbracht, vielleicht noch mit anderen Hunden des Züchters, kurz: Mit Hunden, die genauso ticken wie sie selbst. Dass es auch andere gibt, das müssen sie erst verstehen lernen.

Man kann also beispielsweise schon mit dem Welpen üben, ohne direkten Kontakt neben anderen Hunden zu laufen. Das erleichtert man zum Beispiel durch viel Aufmerksamkeit und Spiel mit dem Halter, durch Schnüffelspiele oder ähnliches. Dann geht es darum, dem Welpen immer wieder durch Hilfestellungen oder auch schlicht Vorbildverhalten zu zeigen, dass man abwarten kann, oder aus Situationen rausgehen. Also beispielsweise, wenn man sieht dass der kleine stürmisch wird, ihn zu sich rufen, Distanz vergrößern, ihn erst mal runterfahren; dann eine erneute Annäherung versuchen, aber immer schön höflich in leichtem Bogen...

Außerdem ist es wichtig, dass so ein junger Hund lernt, nicht jeder Idee sofort nachzugeben, die ihm durch den Kopf schießt. Sondern dass die Welt nicht untergeht, wenn man mal kurz warten muss. Ich sage dazu gerne, das ist das Prinzip "dem Höflichen gehört die Welt". Meine Welpen haben weder Keks noch Spielzeug bekommen, wenn sie gedrängelt haben - sondern immer beim ersten Anzeichen, dass sie sich Mühe geben sich zurückzunehmen. Damit meine ich nicht ein Kommando wie Sitz, sondern eben von sich aus gezeigt, dass sie versuchen sich nicht aufzuführen wie die Pest auf Pfoten. Dadurch haben die meisten Hunde recht bald raus: Der Umweg führt zum Ziel, die besten Chancen auf die guten Dinge des Lebens hat man, wenn man höflich bleibt.

Das beschreibt es jetzt natürlich nicht mal ansatzweise im vollen Umfang; es geht mir hier nur darum, dir eine Idee zu geben wovon die Rede ist und wie das laufen kann.

Zitat von Annika_86

Geht das überhaupt??

Natürlich geht das. Zwar bleibt ein Hund immer seinem Typ treu, ähnlich wie wir Menschen ja auch. Aber in diesem Rahmen kann auch ein Hund lernen, was Höflichkeit ist. Das fängt man natürlich, auch hier wieder wie beim Menschen, am besten schon von klein auf an. Und klar ist auch, dass man da in der Pubertät so einiges an Überzeugungsarbeit leisten muss. Wobei, wie gesagt, das ist Sache der Halter und nicht der Urlaubsbetreuung.

Die Tatsache, dass ihr den Hund nur vorübergehend betreut, macht hier den entscheidenden Unterschied. Denn so geht es nur darum, dass ihr diese Zeit möglichst ohne Schaden für euch, den Hund und andere, hinbekommt.

Generell, und das jetzt nur zur Erklärung:

Das, was der Hund da zeigt, ist grob unhöflich. Ungefähr so, als würdet ihr zum jemandem auf der Straße hingehen, dem ohne jede Vorstellung kumpelhaft auf die Schulter klopfen, den Arm um ihn legen und zu einem Sauflied auffordern... Nicht unfreundlich, aber eben enorm unhöflich. Und entsprechend wehren sich die meisten Hunde dagegen. Das Problem ist, dass Rassen wie dem Labbi oder auch dem Golden per Zuchtauswahl in die Wiege gelegt wurde, jeden Stress durch sogenanntes Fiddlen lösen zu wollen - also noch mehr rumalbern, anbiedern, kumpelhaftes Verhalten... Es kann also gut sein, dass selbst dieser junge Hund sich über die anderen Hunde gar nicht mal immer freut, sondern manchmal auch einfach unsicher ist - und aus dieser Unsicherheit heraus, wie Teenies das auch manchmal tun, eben um so mehr den dicken Kumpel raushängen lässt.

Kurz gesagt: Behaltet ihn bei euch, und hofft dass die eigentlichen Halter da sinnvoll dran arbeiten.

Dann sag doch einfach, wo du üblicherweise gehst

Also wenn es dir "nur" um entspannte Spaziergänge geht, dann könnten wir das von mir aus mal antesten. Fehlt nur noch die geeignete Ecke, wo plötzlich aus dem Gebüsch rausstürmende Tutnixe kein Problem darstellen. (Früher bin ich mit meinen Hunden immer gern zwischen Goetheturm und Maunzenweiher gelaufen - aber das hab ich mit dem Krümel komplett aufgesteckt.)

Tja, dann wohnst du hier ganz in der Nähe - nur fürchte ich, Sandor ist kein geeigneter Spielkumpel. Er hat nämlich vor allem anfangs gerne einen Sicherheitsabstand, der erst nach einer Überprüfung der Vertrauenswürdigkeit unterschritten werden darf. Und von der Gewichtsklasse sind sie dann wohl auch zu verschieden.

https://www.xing.com/news/insiders/…tschland-781414

Die letzte Woche der Challenge läuft, am Samstag ist Abgabetermin - nur so als kleine Erinnerung!

Sorry fürs OT, keine Hunderasse, aber - ich war eben so geschockt... Ich hab im Hintergrund eine Tierdoku laufen, und da wurden "Bambinokatzen" gezeigt. Ich konnte es erst gar nicht glauben, hab das im Internet nachgeschaut, und es ist wirklich echt... https://www.omlet.de/breeds/katzen/bambinokatze/

Die Stimme ist dabei echt nur ein winziger Aspekt - meist auch eher, dass man es damit schlimmer macht, und selten der entscheidende Faktor. Das aller-aller-allerwichtigste ist, dass man es meint. Und zwar nicht im Sinne von "ich will aber!", sondern von "ich WEISS, dass es jetzt genau so laufen wird". Das ist zugegeben schwer, wenn man schon andere Erfahrungen gemacht hat. Aber im Prinzip ist wirklich das der Zaubertrick, fest und selbstverständlich davon auszugehen dass es klappt. Dann bringt auch im Falle einer "Aufmüpfigkeit" deine ganze Haltung viel authentischer deine Mischung aus Verblüffung und leichter Empörung rüber. Sauer werden ist dabei überhaupt nicht nötig, drohen meist erst recht nicht.