Beiträge von Montagsmodell

    Tatuzita Danke für die Auskunft!

    Den Rally-O-Thread hab ich schon gesehen, aber den hatte ich mehr als einen Austausch empfunden. Deshalb dachte ich, dafür ein gesondertes Thema wäre einfach "ordentlicher" - zumal ich mir vorstellen kann (ok, hoffe nicht als einzige so dazustehen), dass es vielleicht öfter mal Fragen zu den Regeln gibt.

    Was mir als einfachem HF zum Beispiel egal sein kann, was ich aber nach wie vor nicht so ganz durchschaut habe ist die Sache mit den MSÜ. Darüber diskutieren wir im Training auch öfter: Wie sieht es nun aus, müssen die Übungen zwangsläufig im Arbeitsbereich des Schilds gemacht werden, oder wonach richtet es sich wenn das so gar nicht geht? Zum Beispiel hatten wir letztens stehen zuerst den Slalom einfach, daneben das Schild Halt-Weggehen. Ok, da muss ich natürlich das Anhalten weit weg vom Schild zeigen - aber gibt es da eine Regel, wie weit ich aus dem Slalom raus kann-darf-muss? Oder einmal standen nebeneinander das Schild Hund-über-Hürde-HF-nebenher und die Drehung des Hundes neben dem HF. War mir ein völliges Rätsel, wann nach dem Sprung diese Drehung denn dann gemacht werden sollte?

    Bei so was würde ich nun natürlich erst einmal den Trainer bzw. Richter fragen. Aber spannend finde ich diese Geschichten schon.

    Je mehr ich mich mit dem Rally-O Regelwerk beschäftige, desto öfter kommen mir Fragen - und ich hoffe, ich kann da das Wissen der erfahrenen Starter hier ein wenig anzapfen. :smile:

    Zur Zeit treibt mich zum Beispiel die Frage um, was alles ein Doppelkommando ist, und was noch erlaubt. Beispielsweise beim Abrufen über die Hürde: Ist es erlaubt, wenn man den Hund mit "hopp" abruft und ihm dann nach dem Sprung das Signal für die Fußposition bzw. den Vorsitz gibt? Oder muss man gleich mit "Fuß" bzw. "Vorsitz" abrufen? Wie ist das mit dem Vorsteh in der Klasse drei - kann man da das Hörzeichen für die Frontposition geben und dann ein Steh hinterher schicken? Und wie sieht es mit den Händen dabei aus, wenn man dabei den Hund quasi in die Position manövriert? :???:

    Überhaupt die Handhaltung: Wenn man beispielsweise bei den diversen Slalomübungen die Hand flach am Bein hält wie im englischen Obedience, ist das dann ein verbotenes Dauertarget? Klopfen wäre ja erlaubt, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Ok, und noch eine Frage: Futter darf man ja in der Tasche haben. Wäre es auch ok, wenn man in der Tasche ein kleines Futterdummy hat und das nach dem Durchlaufen der Ziellinie rausholt und dem Hund wirft?

    (Und sorry, ich weiß, viele Fragen - dabei fallen mir bestimmt noch etliche mehr ein |))

    Junimond Das Like gilt hier natürlich nicht den ganzen Erlebnissen, sondern der Offenheit mit der du davon erzählst. Und ich kann das nur bestätigen, auch bei einer Freundin liefen damals Polizisten mit gezogener Waffe am heulenden Kind vorbei durch die Wohnung, weil sie den "Kampfhund" gesucht haben, der angeblich schon zum zweiten mal draußen hätte eine Frau anfallen wollen und von meiner Freundin gerade noch so zurückgezogen worden wäre. Klare Aussage, "der Köter wird eingezogen und eingeschläfert!" Interessanter Punkt an dieser Sache: Der Hund (der sein Leben lang freundlich und unauffällig in der Familie mit Kind und Zwerghunden gelebt hatte) war bereits seit ein paar Wochen tot, hatte sich an Rattengift vergiftet... Es war also erwiesen, dass die Anschuldigungen frei erfunden waren! Wer das in die Welt gesetzt hatte war nicht zu erfahren, und Ruhe abgezogen sind die Polizisten auch erst wieder, nachdem sie die Bescheinigung vom TA über die Euthanasierung gelesen hatten. Und wie das weiter gegangen wäre, hätte der Hund zu diesem Zeitpunkt noch gelebt, war auch klar... Ich gestehe, das gehört zu den Geschichten die mein Vertrauen sowohl in unser Rechtssystem allgemein wie auch in die Polizei im speziellen massiv geschädigt haben.

    Frage mich, wie Nicht-Jäger es schaffen, ihren Dackel erstens auszulasten und zweitens den Jagdtrieb ständig zu kontrollieren.

    Nun, erstens geht es dabei um die Auswahl der entsprechenden Zuchtlinie. Und dann darum, was man beim jungen Hund fördert oder hemmt. Es ist nun kein Dackel, aber für mich ein mir naheliegendes Beispiel: Ich hab meinem kleinen Terrieristen von klein auf beigebogen, dass Kleintiere nicht gejagt werden. Das hat einiges an Aufmerksamkeit und Überlegung meinerseits erfordert, aber heute kann ich mit ihm auch an Vögeln, Igeln etc. vorbeilaufen ohne dass er mehr tut als mal kurz rübergucken. (Lediglich Eichhörnchen verlangen ihm noch viel ab.) Das ist für den Alltag sehr entspannt. Eine Freundin von mir hatte einen Hund der gleichen Rasse, aber ständig Ratten im Innenhof. Die hat ihrem Hund entsprechend von klein auf erlaubt, denen nachzugehen. Auch sie war sehr zufrieden mit dem Ergebnis, so lange dieser Hund bei ihr gelebt hat war der Hof rattenfrei. Dafür musste sie draußen natürlich immer aufpassen oder aber ihren Hund anleinen.

    Du verstehst, was ich meine? Dass ein Hund klar unterscheidet zwischen "jetzt ist Jagd, und du sollst so richtig engagiert im Jagdmodus sein" und "jetzt gehen wir spazieren, und du ignorierst bitte alles Wild" - ich schätze, das ist ungefähr so häufig wie ein Sechser im Lotto. Also lautet die Frage, welche Geister willst du wecken oder bannen? Und da muss halt eine Entscheidung fallen, man kann nicht den Kuchen gleichzeitig essen und aufheben. :ka:

    Ergänzung zu Kurzhaarhunden (auch allgemein): Es stimmt, dass sie in der Pflege einfacher sind - also die Pflege am Hund... In der Wohnung und an den Klamotten sind diese kurzen Haare leicht mal eine echte Pest, die pieksen sich nämlich überall rein und lassen sich auch nicht so einfach absaugen. Das muss kein Problem sein, man sollte es aber bei der Entscheidung mit auf dem Schirm haben.

    Was die Frage nach Rüde oder Hündin angeht: Wenn es keine wichtigen Gründe für das eine oder andere gibt, dann solltest du dich vielleicht einfach an dieser Freiheit freuen und schlicht aus dem Wurf denjenigen Welpen nehmen, der in allen anderen Beziehungen am besten zu euch passt! ;)

    Ich gestehe, aus meiner persönlichen Erfahrung heraus bin ich immer wieder ein wenig erstaunt, wenn der Mops als so freundlich hingestellt wird. Zwar kenne ich auch freundliche Exemplare, aber auch gar nicht so wenige richtige Stinkstiefel. Und ein früherer Vereinskollege hatte mal zwei, die konnte er zum Beispiel nur getrennt füttern weil die sich sonst ernsthaft an den Kragen sind, und auch sonst musste er alle Ressourcen penibel verwalten. Sein O-Ton: Früher hatte ich Schäferhunde, mit denen war das Leben deutlich einfacher! :emoticons_look:

    Wenn ich so darüber nachdenke - ich hatte mit Glenny ja auch so einen Hund, der es irgendwie geschafft hat so ziemlich jeden Hund "freundlich zu machen", egal wie die sonst drauf waren. Aber irgendwie bin ich deshalb nie auf den Gedanken gekommen, es wäre ein guter Ansatz zu empfehlen alles immer einfach den Hunden zu überlassen, hab das auch nicht meinen eigenen überragenden Hundehalterqualitäten zugeschrieben, und fand es trotzdem super wichtig lesen zu können, was da jeweils genau "gesagt" wird. Und mir war ebenso merkwürdigerweise immer klar, dass einfach mein Glenny ein unglaublich toller Hund ist und nicht alle Hunde eben von sich schon nett wenn man sie nur machen lässt.

    Genauso hat mir Sandor die Grenzen dessen aufgezeigt, was mit Sozialisierung noch machbar ist wenn man einen entsprechenden Hund mit suboptimaler genetischer Ausstattung und versemmelter Frühprägung an der Leine hat. (Und ja, ich hab sehr schnell gelernt dass bei ihm die bis dahin immer bewährte Taktik "entspannt bleiben, Raum geben, ungestört kommunizieren lassen" definitiv kein guter Plan ist...)

    Vielleicht würde es so manchem auch einfach mal gut tun, ein wenig über den eigenen Erfahrungshorizont hinaus zu gucken und in Betracht zu ziehen, dass es auch eine Menge gibt auf dieser Welt was man selbst einfach nur (noch) nicht erlebt hat. Und einfach nur dankbar zu sein für das, wo man bisher offenbar einfach auch Glück hatte. (Während sich die anderen mit dem Spruch trösten können, "was dir zugemutet wird, das wird dir auch zugetraut".)