Ich weiss aber nicht mehr wie es weiterging, dort herrschte soviel Druck, dass ich schliesslich nach dem Training immer heulend im Auto sass, weil ich dachte, ich mach alles falsch. Und mein Hund hatte auch (aus heutiger Sicht) nur noch Stress.
Na da hattest du ja aber den ganz großen Griff getan mit der Auswahl des Vereins, oder?
So was geht gar nicht! Ich bin vor vielen Jahren auch mal aus einer Agigruppe weg weil die Trainerin ständig kam mit "aber im Turnier..." Nicht meine Welt. Als ich dann später in einer Gruppe gelandet bin, wo es um ein gutes Training ging und nicht um "aber im Turnier", war das wieder ganz was anderes; und da bin ich dann witzigerweise auch durchaus gerne Turniere gelaufen. (Hab aber zum Beispiel immer an meiner Linie festgehalten, dass ich meinen Laufweg eher nach "weich" auswähle als nach "Zeit". Pannen, bei denen es "ruckelt" im Lauf, gibt es ohnehin schon genug weil einfach irgendwas blöd läuft.
)
Was das Feedback angeht: Generell sehe ich es schon so, dass eine Prüfung eben eine Überprüfung ist und kein Training. So wie ich auch im Training nahezu immer versuche, das mit Motivation und Lob, schlimmstenfalls mit einer Fehlermeldung und neuem Anlauf, aufzubauen. Es gibt eigentlich nur eine einzige Sache, die mich zum Schimpfen bringt: Wenn mein Hund mir klar zeigt, er weiß worum es geht, er kann es in diesem Moment auch umsetzen, entscheidet sich aber statt dessen dafür, mich einfach stehen zu lassen. Das gibt in Stufe eins einen Mecker - ich finde es einfach ganz grob unhöflich, jemanden sozusagen mitten im Gespräch einfach stehen zu lassen. Und in Stufe zwei, wenn mein Hund beschließt dass das andere eben wirklich wichtiger ist als unser gemeinsames Tun, dann gibt es die Höchststrafe: Abbruch. Wer nicht mit mir agieren will, muss es auch nicht.
Das hat allerdings keiner meiner Hunde mehr als 2-3 mal ausgereizt. Denn irgendwie fanden sie es dann offenbar auch nicht schick, wenn umgekehrt ich sie im Training an diesem Punkt schlicht habe stehen lassen und mich meinen eigenen Dingen zugewendet habe. 
Das ist nämlich ein entscheidener Punkt, finde ich. Viel zu oft erlebe ich es bei "wir machen das ja nur mal so" Hundesportlern, dass sie dieses "nicht ernst nehmen" ihren Hund auch genau spüren lassen. Da wird nebenher, zum Teil sogar mitten in der Übung, mit anderen gequatscht, der Hund ohne Rückmeldung auf einmal stehen lassen während er in seiner Wahrnehmung eigentlich noch am arbeiten ist, Kommunikationen von ihm übergangen... Natürlich nicht bei jedem, aber halt leider ziemlich oft. Und mir tun die Hunde dabei leid, die sozusagen mitten im Gespräch stehen gelassen werden. Wenn ich mit meinem Hund trainiere, dann hab ich meinen Fokus ganz und völlig bei ihm. So wie auch umgekehrt, dass ist UNSERE Exklusivzeit. 