Beiträge von Montagsmodell

    Das Problem ist wohl weniger das Spucken selbst, sondern die Haltung, die dadurch zum Ausdruck kommt - und diese Haltung spürt der Hund sehr wohl.

    Interessant finde ich übrigens die immer wieder in solchen Threads geäußerte Aufforderung, man solle sich doch darüber nun nicht aufregen weil... Bei einem CM soll man sich nicht aufregen weil er doch auch sooooo viel Gutes tut (was sich mir zwar immer noch verschließt, aber ok). In einem Fall wie hier wiederum soll man sich nicht aufregen weil man ja soooo viel schlimmeres sieht - wie etwa einen CM. Kurz gesagt, am besten gar nicht aufregen.

    Ich gestehe: Da macht einfach mein Gefühl nicht mit. Das sieht nämlich immer wieder nur Lebewesen, die hilflos und unausweichlich Personen ausgeliefert sind welche nicht mit Empathie und Respekt, sondern mit Willkür und Gewalt mit ihnen umgehen. Und sorry, ich kann es einfach nicht ändern: Da steigt einfach ein tiefes Mitgefühl in mir auf für die solcherart ausgelieferten Hunde, und eine hilflose Wut auf die Menschen, die ihnen das einfach nur antun um ihr eigenes Ego zu füttern. Ist vielleicht nicht vernünftig, weil es ja schlimmeres gibt auf der Welt, diese Menschen vielleicht auch in die Kirche gehen und dort spenden, und überhaupt... Mag alles sein. Schert aber mein inneres Empfinden in diesem Moment leider nicht.

    Hmmm... Also mal abgesehen davon, dass dieses Thema nun ziemlich weit weg ist von der ursprünglichen Frage zum Clip:

    Es geht hier um Empathie gegenüber dem Mitgeschöpf, Respekt gegenüber der Umwelt, Gewissen generell - und das dann mit gegenseitigen Anschuldigungen, wer nun der bessere oder schlechtere Mensch ist? Einem Ton gekennzeichnet durch Vorwürfe? Finde den Fehler in diesem Bild...

    erhöhte Empfindlichkeit, erhöhte Sensibilität, Unsicherheit und verminderte Belastbarkeit

    Das gleiche ich gerade innerlich ab mit Pünktchens Einstellung während der Läufigkeit von wegen "jeder Kerl gehört MIR, jede Hündin die auch nur wagt mich schräg anzugucken wird geschreddert - und blöder Mensch, die Alte verbietet beides - aber wart nur ab, irgendwann verpasst sie den Moment und dann aber..." Jep, definitiv Meidigkeit wegen der ich sie in dieser Zeit lieber ein wenig abseits gehalten habe! :lachtot:

    Mal ganz allgemein, was das "Frühtraining" von Hunden angeht: Ich finde immer, je mehr Erfahrung ein Hundehalter schon hat, je mehr er weiß was er tut und worauf es später rauslaufen soll, desto eher kann man schon beim Welpen/Junghund anfangen die Grundlagen zu legen. Je unerfahrener man ist, egal ob allgemein oder in Bezug auf den angepeilten Sport, desto eher gilt "weniger ist mehr". Denn später etwas reparieren dauert immer länger und ist mühsamer für Mensch und Hund als gleich richtig aufbauen. Mal ganz abgesehen davon, dass man um so schneller etwas (auch gesundheitlich!) richtig kaputt gemacht hat, je jünger der Hund ist.

    Vor allem: Richtige "Arbeitseinheiten" (und dazu zählt auch Pfötchen geben) lasse ich beim Welpen, na gut, im Grunde auch beim Junghund, niemals länger gehen als 2 Minuten am Stück, dann gibt es eine lockere Pause. Und zwar eine ausführliche. Das sorgt erstens dafür, dass man den Jungspund nicht überfordert, und legt zweitens den Grundstock für eine spätere gute Motivation: Wenn der Hund immer wieder mit dem Gefühl rausgeht, "och menno, schon fertig?!?", dann weckt das die Lust auf mehr. Während ein Hund, der immer wieder rausgeht mit "puh, jetzt aber schlafen bitte" - was nimmt der wohl für ein Grundgefühl mit? ;)

    Das Problem ist: So lange das noch nicht wirklich sicher ist, muss man beim Laufen immer absolut konzentriert sein. Einfach damit man schon die Absicht, jetzt zu kreuzen, sofort mit einem Fehlerwort markieren, besser sogar noch verhindern kann. Hat der Hund schon hinter einem gekreuzt, ist der Drops gelutscht, er hatte seinen Erfolg bereits.

    Was zur nächsten Frage führt: Habt ihr denn ein Fehlerwort? Oder wie hast du das bisher aufgebaut?

    "Dabei sein müssen?" Finde ich interessant, es so rum zu betrachten. Für meine Hunde vor Sandor war es eher so: Im Auto oder in der Box warten war ok, wenn es sich so ergeben hat - aber bevorzugt haben sie auf jeden Fall, mit dabei zu sein.

    Meine Prioritätenliste war und ist dabei aber auch ein wenig anders: Wenn ich die Wahl habe, einen Tag mit meinem Hund (bzw. damals natürlich Plural) daheim zu verbringen, wie immer spazieren zu gehen, oder auf einem Prüfungstag was zu erleben - dann war es klar der Prüfungstag. Lautet die Wahl dagegen, entweder daheim alles auf normal oder auf eine Prüfung, wo ich meinen Hund einen guten Teil des Tages in Box oder Auto packen müsste - dann lieber gemeinsam den normalen Wochenendalltag. Denn den Parcours kann ich auch im Training kriegen, die Läufe auch auf youtube angucken.

    Dass das nicht nur Gerede ist hab ich glaub ich mit Sandor bewiesen. Ich hab es auf zwei Rally-O Turnieren versucht, Sandor hat eine gute Leistung gebracht, war aber insgesamt gestresst. Also hab ich das mit den Prüfungen für Jahre komplett auf Eis gelegt. In meiner Welt soll der Sport nämlich eine echte Bereicherung für uns beide sein. Und so lange Prüfungstage das so nicht sind, lassen wir die eben raus und freuen uns am Training. Denn da sind wir uns wohl einig: Im Vergleich zum Training sind Prüfungen für den Hund erst mal per se kein Mehrwert. Das wird es erst, wenn es sozusagen noch mal mehr "quality-time" bringt. Und nicht weniger. Zumindest war das immer mein Empfinden dazu. :ka: