Beiträge von Montagsmodell

    Wenn sie wirklich nur hin will, dann kannst du es ja erst einmal mit bekannten Hunden versuchen: Auf die anderen zugehen (bzw. die anderen auf euch zugehen lassen), so lange sie sich beherrschen kann. Dabei ist es natürlich wichtig, das nicht zu überreizen, sondern nur mit solchen Entfernungen zu arbeiten die sie schon schaffen kann! Schafft sie es bis zu dem Abstand, den sie gut kann, und kann meintewegen noch kurz Blickkontakt zu dir aufnehmen, dann bekommt sie die Freigabe. Fängt sie mit dem Gehampel an, kommt ein Fehlerwort, ihr geht ein paar Schritte zurück und startet mit einer neuen Chance. So hat sie die Gelegenheit zu lernen, was sie zum Ziel bringt und was eben auch nicht.

    Aber ist es denn schlimm, wenn ihr das signalisiert wird?

    Nicht schlimm - nur für den Alltag nutzlos. So weiß sie schon von vornherein, ob es sich um Situation A handelt (reiß dich kurz zusammen, dann darfst du hin) oder um Situation B (ruhe geben lohnt sich nicht, nimm was du kriegen kannst). Was du damit nicht erreichst ist ein Prinziplernen "alle guten Dinge kommen zu dem, der warten und höflich sein kann". :ka:

    Läuft so ab: ich leine ab, halte am Geschirr bis sie sitzt und nicht mehr winselt. Wenn kein Zug mehr auf dem Geschirr ist, bekommt sie ein OK, ich lasse los und sie rennt natürlich auf den Hund zu.

    Nennt man eine Verhaltenskette... Schon das Ableinen signalisiert ihr, was nun kommen wird. Wie wäre es, wenn du erst mal an der Leine ein erwünschtes Verhalten abfragst, bevor du ableinst?

    Das ist schon mal ein guter Anfang; und immer daran denken, damit sich das generalisiert ist es super wichtig, das mit verschiedensten Dingen zu üben.

    Was die Hundebegegnungen angeht: Man kann die Erlaubnis, zum anderen Hund zu gehen, übrigens auch gut als Umweltbelohung für gutes Verhalten einsetzen. In unserer Zwergengruppe zum Beispiel haben wir bei den Junghunden zwei Dinge immer und immer wieder geübt: Zum einen, dass wir am Anfang alle ruhig beieinander gestanden haben und verschiedenes durchgesprochen; die Action begann generell erst dann, wenn alle Junghunde sich beruhigt hatten. Das hatten sie sehr schnell raus, und kamen so gar nicht erst auf den Gedanken "anderen Hund sehen = ab geht die Party". Und zum zweiten haben immer zwei Hunde, die sich gern mochten, in machbarer Nähe Impulskontrollübungen gemacht; sobald sie das gut hinbekommen haben, gab es als Belohnung die Erlaubnis zum Freispiel. Sie haben also von klein auf gelernt, dass Selbstbeherrschung zum Ziel führt während chaotisches Gehampel sie dem anderen keinen Schritt näher bringt.

    Vor allem halte ich es für eine gute Idee, sich in so einem Fall die Impulskontrolle und Frustrationstoleranz auch in anderen Bereichen als Hundebegegnungen genauer anzuschauen. Das sind absolut wichtige Basiskompetenzen, die Momente "will zum anderen Hund" sind da meist nur die Spitze des Eisbergs, und halt das, wo es sich beim jungen Hund als erstes so richtig zeigt. In diesem Alter jetzt kann man da noch eine Menge tun - und sollte es meines Erachtens nach auch unbedingt. Sowohl im eigenen Interesse wie auch in dem des Hundes, der sonst ständig unter innerer Anspannung steht.

    Deinen Schrecken kann ich gut verstehen! :streichel: Allerdings war es wohl echt Glück, dass so ein Spiegel eine große Fläche darstellt und sich das Gewicht damit sehr gleichmäßig verteilt. Das ist viel weniger schlimm als wenn irgendwelche Ecken oder Kanten einen treffen, kennt man ja von eigenen Pannen auch... Von daher: Toi toi toi, dass es wirklich ohne was abgegangen ist - die Chancen stehen jedenfalls gut!

    wir leben unseren enkelkindern seit über 10 jahren vor wie man achtungsvoll mit hunden umgeht.damals waren die beiden älteren 3 jahre und 8. mon. alt,sie sind quasi mit hund aufgewachsen.........nur halt hat sich dies auf besuche beschränkt und die eltern waren nicht immer kooperativ.es gab zeiten da kamen beide schon mit erhobenen armen schreiend ins haus,nur weil unser(damals hatten wir nur einen) hund besuch angemeldet hat.......die eltern haben dann die kinder auf den tisch gesetzt.....das verhalten hat sich über viele jahre hingezogen...... später als die kleinen zu groß waren um auf dem tisch zu sitzen, wurden sie halt auf den stuhl gesetzt... keines hat sich lange zeit getraut mal auf zu stehen.

    Da habt ihr es aber auch wirklich schwer gehabt - und kein Wunder, wenn die Kinder Probleme bekommen. Immerhin sind das ja zwei komplett unterschiedliche Grundhaltungen, die sie da vorgelebt bekamen... Manchmal hat man halt einfach kaum eine Chance. :ka: