Beiträge von Montagsmodell

    Aber ich war auch im Glauben man würde seinen Hund nur zu anderen lassen wenn das a) erwünscht ist und b) der eigene keine anderen Hunde "aus dem Weg schaffen" will. So lernt man dann dazu.

    Oh ja, und im Interesse deines Hundes (und deines Seelenfriedens) am besten sehr schnell und sehr gründlich dazulernen. Denn die Erfahrung zeigt eher, dass ein bedrückend großer Teil der Hundehalter sich keinen Deut darum schert, ob das erwünscht ist, und erst recht nicht einschätzen kann, was der eigene Hund wie auch der Gegenüber so signalisieren. :ka: Dass das so oft gut geht, ist oft weitaus mehr Glück als Verstand. Und glaub mal, man sollte gar nicht meinen wie viele Hunde bei brandgefährlichen Mobbingsituationen glücklich lächelnd daneben stehen und verkünden "die spielen doch so schön!"

    Den Punkt mit den mangelnden Informationen kann man heutzutage wirklich nur schwerlich gelten lassen. Vor 30 Jahren sah das noch anders aus, die hieß es die paar verfügbaren Bücher wälzen, Zufallsbekanntschaften fragen, und vielleicht mal auf einer Ausstellung gucken. Aber heute?

    Natürlich haben Interessenten erst mal die rosarote Brille auf, lesen raus was sie lesen wollen, und sind damit schnell mal Opfer derer, die einfach die gewünschten Schlagworte (wie etwa "freiatmend") raushauen, meist ohne irgendwas beweisen zu können. Aber selbst da denke ich oft, mittlerweile sind die Menschen in so vielen Bereichen gewohnt näher hinzuschauen - wer sich da bei der Hundewahl die rosarote Brille aufsetzt, der tut das nicht ganz unwissend um übliche Verkaufsmaschen.

    Schwierig finde ich dagegen oft, die Problematiken richtig zu benennen. Gerade Neulinge brauchen deutliche Worte, und die klare Aussage: Das sind keine traurigen Ausnahmen, das ist die traurige Normalität! Sagt und schreibt man das aber, und das kann man auch hier im Forum nachlesen, dann sind sofort die Stimmen da: Man diskriminiert die Hunde und ihre Halter, "meiner ist aber ganz anders", "ich kenne aber genug die sind fit" und so weiter. Und schon weicht es wieder auf, schon setzt sich wieder beim Neuling die Gewissheit fest, "wenn du nur ordentlich guckst kriegst du den kerngesunden Mops/Bulli/Cavalier/whatever". Dann kommt der "Züchter", sagt die richtigen Worte, und schwupps...

    Was ich nicht verstehe, warum lässt man den toten Hund liegen, übergibt einer fremden Person seine Telefonnummer und geht?

    Weil es, gerade unter Schock, nicht so sonderlich viele Alternativen gibt? Ich meine, normalerweise hat man ja einen Halter als Ansprechpartner - der aber war ja nicht zu sehen. Die Adresse dieses Halters darf der Nachbar (oder wer auch immer das war, der den Hund offenbar kannte), ohne Einverständnis natürlich nicht weiter geben. Stehen bleiben, bis vielleicht mal irgendwer irgendwann den Hund sucht, ist wohl auch keine Option. Also ich kann schon verstehen, dass man da erst mal etwas bedröppelt da steht. Und noch mal, das ist eine Schocksituation!

    Sich der Verantwortung entziehen, das hat damals eher der Typ gemacht dessen DSH mein Pünktchen beinahe getötet hatte (es stand tagelang auf Messers Schneide): "Der hat die wohl für einen Hasen gehalten, kann passieren", sprachs und verschwand. Oder der Retrieverhalter, dessen Hund meine kleine alte Kaya derartig zusammengekloppt hatte dass sie mehrere Osteopathentermine brauchte um wieder geradeaus zu laufen: "Stell dich nicht so an, er hat ja nicht reingebissen!", ab aufs Fahrrad und weg. SO benehmen sich Menschen, die sich ihrer Verantwortung entziehen.

    Also was den Bezug zum Nervthread angeht:

    Es ist ein massives Problem, wenn

    ... andere Hunde unkontrolliert in einen reinsemmeln

    ... Hundehalter ihre Hunde nicht verantwortlich führen

    ... Beißvorfälle oder beinahe-Beißvorfälle passieren und die Halter des aggressiven Hundes null Einsicht zeigen, so dass der nächste Vorfall nur eine Frage der Zeit ist

    Das sind die Dinge, über die sich (wie ich finde, völlig mit Recht) aufgeregt wird, und das sind die Dinge, wo eine Meldung beim OA definitiv sein sollte, einfach um dem Treiben Einhalt zu gebieten.

    Von diesen Dingen sehe ich hier im Thema aber doch nix? Der Hund ist in keinen reingesemmelt, die Halterin fühlt sich absolut verantwortlich, und unternimmt alles ihr mögliche, um weitere Vorfälle zu verhindern. Wenn dann immer noch nach Sanktionen gerufen wird, dann hat das für meine Begriffe nichts mehr mir Verantworungsbewusstsein zu tun, und auch nicht mit Vorsicht, sondern schlicht - für mein Empfinden - mit irgendwelchen Rachegedanken. :ka:

    Was jedenfalls für die TE hier interessant sein dürfte: Auf genau diese Einstellung - alles was nach Listenhund aussieht gehört am besten sofort eingeschläfert, oder ähnliches - wird sie wahrscheinlich immer wieder treffen. Auch das gehört zu der Entscheidung, die sie nun zu treffen hat: Damit muss man umgehen können, ansonst geht es auf Dauer ziemlich an die Substanz.

    :lol::lol::lol:

    Dafür hab ich heute Sandors Vorderteil verdoppelt:

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    Und so gleicht sich alles irgendwie wieder aus! :D:D

    Diese Frage ist in meinem Fall relativ einfach beantwortet: Wenn der TA selbst es ist, von dem du die Alternativmedizin bekommst, dann passt das schon. Bzw. TA und Heilpraktikerin und Osteopathin zusammenarbeiten. Das sind für mich Grundlagen, auf denen sich Vertrauen gründen kann.

    Dagegen jemandem blind vertrauen, weil die Nachbarin es gesagt hat, das wäre nicht meine Welt. Muss aber natürlich jeder machen, womit er/sie sich selbst wohl fühlt.

    Einfach mal fabuliert: Mein Hund hat irgendwas - Durchfall, Infekt, Unfall, egal - und der TA in der Klinik muss ihm Medikamente geben, eine Narkose, whatever... Da wäre es schon wichtig zu wissen, was der Hund gerade an Medikation genau bekommt. Und dem würde ich dann halt im Zweifel gern Auskunft geben können, damit nicht am Ende eine Wechselwirkung meinen Hund aus der Kurve haut.